MÄRKTE EUROPA/Zaghafte Erholung - Berichtssaison wieder im Fokus
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FRANKFURT (Dow Jones) - An den europäischen Aktienmärkten geht es am Dienstag moderat nach oben. Der DAX legt um 0,5 Prozent auf 17.422 Punkte zu. Vorbörslich hatte sich allerdings ein deutlicheres Plus angedeutet. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,3 Prozent auf 4.585 Punkte nach oben. Unter den Sektoren stellen die Technologiewerte (+1,5%) die Gewinner, die Branche der Automobilhersteller und Zulieferer fährt mit einem Minus von 0,1 Prozent dagegen hinterher. Nachdem der Abgabedruck bereits am Montagnachmittag nachgelassen hatte, startete die Börse in Tokio am Dienstag durch und der Nikkei-225 schloss dort 10 Prozent im Plus. Er holte damit das Vortagesminus von gut 12 Prozent fast vollständig wieder auf.
Die Auflösung von Carry-Trades nach der deutlichen Anhebung der Leitzinsen der Bank of Japan (BoJ) in der Vorwoche, also der Verkauf von Aktien zum bedienen von Krediten, scheint erst einmal beendet zu sein. Damit weicht der Verkaufsdruck unweigerlich auf dem erreichten niedrigen Niveau, der Markt kann erst einmal durchatmen. Einige beruhigende Kommentare von US-Notenbankern, wie der Präsidentin der San Francisco Fed, Mary Daly, halfen zudem, einige der Sorgen der Märkte zu lindern, sagen die ING-Volkswirte.
Das Angstbarometer VDAXNew, das am Vortag im Hoch bei 35 notierte, kam am Nachmittag bereits auf 26 zurück und leitete die Stabilisierung ein. Sollte sich die Entspannung fortsetzen, dürfte der VDAXNew noch ein kleines Stück weiter fallen.
Mit der nun wieder gestiegenen Risikobereitschaft kommen die Anleihen auch wieder etwas zurück. Daneben gilt es einmal mehr, Quartalszahlen einzuordnen. Unter anderem von Bayer und Zalando. Sollten jedoch Nachrichten über die Bildschirme laufen, dass die militärische Lage im Nahen Osten weiter eskaliert, könnte eine erneute Verkaufswelle die Aktienmärkte heimsuchen.
Viel Negatives bei Bayer bereits eingepreist
Mit der Aktie von Bayer geht es mit dem Markt um 0,3 Prozent nach unten. Zwischenzeitlich hatten die Papiere auch schon leicht im Plus gelegen. Die Quartalszahlen haben kein Störfeuer geliefert. Das bereinigte EBITDA des Konzerns fiel leicht oberhalb der Markterwartung aus. Nach Aussage von Jefferies habe Pharma überzeugt, während Crop und Consumer hinterherhinkten. Für das Gesamtjahr 2024 werde das währungsbereinigte EBITDA nun in einer Spanne zwischen 10,2 und 10,9 Milliarden Euro erwartet, hier liegt Jefferies mit der Schätzung von 10,1 Milliarden bereits darunter, der Konsens sei bei 10,4 Milliarden Euro und damit nahe der Mitte der neuen Spanne.
Für die Analysten der DZ Bank hat Zalando (+3,4%) im zweiten Quartal etwas mehr "geliefert" als erwartet - die Konsens-Schätzungen könnten in der Folge leicht steigen. Positiv dürfte der Kapitalmarkt vor allem die gute Kontrolle der Fulfillmentkosten, die Verbesserung des Warenkorbwertes (+4,6% auf 60,80 Euro) und den Anstieg der Rohertragsmarge werten. Letzterer spiegele ein erfolgreiches Vorratsmanagement wider. Den sequenziellen Anstieg der aktiven Kunden sehen die Analysten jedoch mit gemischten Gefühlen, denn der Zuwachs gehe mit einem deutlichen Anstieg der Marketingkostenquote einher.
Gute Nachrichten gibt es auch von Rational (+3,2%). Der Großküchenausstatter hat im zweiten Quartal seinen Gewinn überproportional zum Umsatz gesteigert. Der Konzern profitierte nach eigenen Angaben im bisherigen Jahresverlauf besonders von guten Geschäften in Asien.
Positiv werden auch die Zahlen von Adecco an der Börse aufgenommen, die Aktie legt um 3,2 Prozent zu. Die Analysten von JP Morgan sehen das EBITA von 179 Millionen Euro 3 Prozent über dem zuletzt von dem Unternehmen erhobenen Konsens, auch der Gewinn je Aktie liege 3 Prozent über dem Konsens. Insgesamt erwarten die Analysten nur geringe Änderungen am Jahreskonsens, aber die Aktie könnte mit Erleichterung reagieren angesichts der jüngsten makroökonomisch bedingten Schwäche.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.584,67 +0,3% 13,07 +1,4% Stoxx-50 4.253,70 +0,4% 18,77 +3,9% DAX 17.422,11 +0,5% 83,11 +4,0% MDAX 24.098,31 +0,6% 133,92 -11,2% TecDAX 3.205,61 +0,3% 9,86 -4,0% SDAX 13.419,44 +0,5% 71,23 -3,9% FTSE 8.030,18 +0,3% 21,95 +3,6% CAC 7.142,30 -0,1% -6,69 -5,3% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,21 +0,02 -0,37 US-Zehnjahresrendite 3,86 +0,07 -0,02 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:38 Mo, 17:31 % YTD EUR/USD 1,0925 -0,3% 1,0943 1,0972 -1,1% EUR/JPY 158,84 +0,6% 159,53 157,13 +2,1% EUR/CHF 0,9355 +0,2% 0,9362 0,9337 +0,8% EUR/GBP 0,8578 +0,0% 0,8578 0,8595 -1,1% USD/JPY 145,35 +0,9% 145,76 143,19 +3,2% GBP/USD 1,2738 -0,3% 1,2759 1,2765 +0,1% USD/CNH (Offshore) 7,1446 +0,1% 7,1443 7,1209 +0,3% Bitcoin BTC/USD 55.939,85 +2,8% 56.008,60 54.576,55 +28,5% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 73,11 72,94 +0,2% +0,17 +2,5% Brent/ICE 76,37 76,30 +0,1% +0,07 +1,4% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 36,17 35,82 +1,0% +0,35 +10,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.408,71 2.410,24 -0,1% -1,53 +16,8% Silber (Spot) 26,94 27,30 -1,3% -0,36 +13,3% Platin (Spot) 918,17 911,50 +0,7% +6,67 -7,4% Kupfer-Future 3,99 4,00 -0,1% -0,00 +1,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/ros
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