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12:35 Uhr, 30.07.2024

MÄRKTE EUROPA/Verhalten positiv durch die Berichtssaison

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FRANKFURT (Dow Jones) - Mit den europäischen Börsen geht es am Dienstagmittag vorsichtig nach oben. Damit setzt sich die Abwärtsbewegung weiter fort, während die Berichtssaison teils heftige Kursbewegungen bei den Einzelwerten anstößt. Der DAX gewinnt 0,4 Prozent auf 18.386 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,6 Prozent auf 4.842 nach oben. Hier handelt der Sektor der Essen- und Getränkehersteller 0,7 Prozent leichter, nachdem Heineken am Vortag und nun Diageo enttäuscht hat.

Am Vormittag standen die Inflationsdaten im Fokus, der Inflationsdruck in Spanien hat sich im Juli deutlich abgeschwächt, was die Entscheidungsträger der EZB, die im September eine Zinssenkung in Erwägung ziehen, beruhigen dürfte. Nach Angaben der Statistikbehörde INE sank die Jahresrate beim Harmonisierten Verbraucherpreisindex auf 2,9 Prozent, die Prognose lag bei 3,3 Prozent. Am Nachmittag werden die deutschen Preisdaten veröffentlicht.

Übergeordnet warten Anleger auf die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank zur Wochenmitte. Die Fed dürfte auf ihrer Sitzung den Leitzinskorridor zwar noch einmal bei 5,25 bis 5,50 Prozent belassen. "Allerdings wird sie wohl eine bevorstehende Senkung vorbereiten, da sich ihre Risikoeinschätzung verändert hat", so die Commerzbank. An den Märkten wird eine erste Zinssenkung für September eingepreist.

   Berichtssaison erreicht Höhepunkt auf beiden Seiten des Atlantiks 

Die Berichtssaison erreicht mit einer Flut an Geschäftszahlen in der laufenden Woche einen Höhepunkt auf beiden Seiten des Atlantiks. "40 Prozent der Marktkapitalisierung an der Wall Street werden in dieser Woche berichten, darunter auch vier der Glorreichen Sieben", so CMC. Am Abend legt Microsoft Geschäftszahlen vor. Daneben könnte um 14:00 Uhr die Bekanntgabe der deutschen Verbraucherpreise Akzente setzen - für Juli wird mit einem Preisanstieg von 0,3 Prozent zum Vormonat gerechnet.

Heidelberg Materials geben 3 Prozent nach. Der Aktienkurs könnte auf kurze Frist schwächeln, weil sich Anleger nun einen besseren Überblick über das zweite Halbjahr verschaffen könnten, urteilt RBC-Marktanalyst Anthony Codling.

Nach durchwachsenen Geschäftszahlen geht es für Covestro 1,4 Prozent nach oben. Der Umsatz entspricht den Erwartungen, das EBITDA liegt einen Tick darüber. Schwächer hat sich allerdings das Nachsteuerergebnis entwickelt. Covestro hat die Ziele für das laufende Jahr gesenkt. Aus Marktsicht kommt die Senkung allerdings nicht wirklich überraschend. Die anhaltenden Übernahmespekulationen rund um Covestro verhindere deutlichere Verluste, heißt es im Handel.

Redcare Pharmacy steigen gut 10 Prozent. Wie Jefferies anmerkt, ist das bereinigte EBITDA im zweiten Quartal 3 Prozent über der Marktschätzung ausgefallen. Positiv könnte Anleger stimmen, dass das Unternehmen den Marktanteil mit rezeptpflichtigen Medikamenten bis Juni auf 0,45 Prozent ausgebaut hat. Wie die Analysten anmerken, ist die Durchdringung dieses Segments von entscheidender Bedeutung für das Wachstum der Profitabilität in den kommenden Jahren.

FMC verbuchen trotz ordentlicher Geschäftszahlen Abgaben von 5,5 Prozent. Im Blick steht die Volumenentwicklung in den USA. Diese ist laut DZ Bank relativ schwach ausgefallen mit minus 0,3 Prozent wegen erhöhter Sterblichkeit. Der Ausblick 2024 für das Behandlungswachstum in den USA wurde reduziert auf 0 bis 0,5 Prozent von zuvor 0,5 bis 2,0 Prozent.

   Diageo und Campari werden nach Zahlen gemieden 

Diageo brechen an der Londoner Börse um fast 8 Prozent ein. Und dies, obgleich sich die Quartalszahlen laut Citigroup im Rahmen der Erwartungen bewegen. Belastend wirkt der zurückhaltende Ausblick des Getränkeriesen. Diageo geht für das laufende Geschäftsjahr von einem anhaltend schwierigen Umfeld aus. Die Citigroup erwartet, dass die Konsensschätzungen für den Gewinn je Aktie für das laufende Jahr um 10 Prozent nach unten angepasst werden. Für Campari geht es nach Zahlenausweis um knapp 7 Prozent nach unten.

Für BP geht es 1 Prozent nach oben. Der Nettogewinn ist im zweiten Quartal mit 2,76 Milliarden Dollar über der Konsenserwartung von 2,54 Milliarden ausgefallen. Positiv ist laut RBC die Bestätigung des angestrebten Dividendenwachstums von 10 Prozent. Dies entspreche zwar den Erwartungen der Analysten, liege allerdings über der Marktschätzung, heißt es.

Sika gewinnen 2,5 Prozent. Die Halbjahreszahlen entsprechen laut Citigroup den Erwartungen. Die Geschäftszahlen sind geprägt von der Integration von MBCC. Sika hat die erwarteten Synergieffekte für dieses Jahr erhöht auf 100 bis 120 Millionen Franken von bislang 80 bis 100 Millionen.

Aus technischen Gründen entfallen die Tabellen an dieser Stelle.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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