MÄRKTE EUROPA/Uneinheitlich - Gewinnmitnahmen bei Novo Nordisk
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FRANKFURT (Dow Jones) - In engen Grenzen uneinheitlich geht es am Donnerstagnachmittag an den europäischen Börsen zu. Der DAX legt um 0,1 Prozent zu auf 17.942 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 liegt dagegen 0,3 Prozent zurück bei auf 4.908 Punkten. Insgesamt eher neutral wirken die Aussagen der US-Notenbank vom Vorabend. Sie sagte, dass der nächste Zinsschritt nach unten gehen dürfte und hält eine Zinserhöhung für wenig wahrscheinlich. An den Finanzmärkten waren die Zinssenkungshoffnungen in den vergangenen Wochen immer weiter gesunken, zuletzt gab es sogar vereinzelte Spekulationen über steigende Zinsen.
Die Fed will Zinssenkungen weiter davon abhängig machen, dass die Inflation nachhaltig Richtung 2 Prozent fällt. Zunächst will sie ab Juni den Staatsanleihen-Bestand deutlich langsamer abbauen. "Die Börsianer haben zwar im Vorfeld mit einer Verlangsamung gerechnet, aber nicht mit einer so starken Bremsung", sagt Thomas Altmann von QC Partners. Statt für 60 Milliarden verkauft die Fed künftig nur noch festverzinsliche Papiere für 25 Milliarden Dollar. Sie betonte zwar, dass dies keine geldpolitische Lockerung sei, Marktteilnehmern zufolge dürfte der Druck auf die Zinsen damit dennoch nachlassen.
Am Anleihemarkt sinken die Zinsen zwar leicht. Sie haben sich aber von den Tagestiefs wieder gelöst, nachdem die Lohnstückkosten in den USA im ersten Quartal deutlicher gestiegen sind als erwartet. Am Devisenmarkt tut sich wenig, der Euro kostet 1,0688 Dollar.
Die Talfahrt der deutschen Industrie hat sich derweil im April abgeschwächt. Der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex stieg auf 42,5 Punkte von 41,9 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 42,2 erwartet. Damit liegt der Index aber noch weit unter der Expansionsschwelle von 50.
"Higher for longer" gut für die Banken
An der Spitze der Gewinnerliste liegt der europäische Stoxx-Bankenindex mit einem Plus von 1,1 Prozent. Länger erhöht bleibende Zinsen seien günstig für die Banken, weil sie das traditionelle Kreditgeschäft lukrativer machten, heißt es.
Getrieben wird der Branchenindex aber auch vom Plus von 6,0 Prozent bei Standard Chartered. Der Nettogewinn der britischen Bank stieg in den drei Monaten bis Ende März dank eines starken Asiengeschäfts deutlich stärker als von Analysten erwartet.
Am Ende rangieren Technologiewerte (-0,6%). Ihre Schwächephase könnte noch etwas anhalten, sagt Ulrich Stephan von der Deutschen Bank. Denn das Kurs-Gewinn-Verhältnis liege bei knapp 26, damit sei die Bewertung fast doppelt so hoch wie die des Gesamtmarkts.
Novo Nordisk verlieren 2,4 Prozent. Der Pharmakonzern und größte Einzelwert im Euro-Stoxx-50 hat sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Erwartungen geschlagen, die Margen haben ebenfalls weiter zugelegt. Dazu hat Novo Nordisk auch den Ausblick nach oben genommen. Dass der Kurs trotzdem fällt, erklären Marktteilnehmer mit Gewinnmitnahmen. Seit Jahresbeginn habe die Aktie bereits um 30 Prozent zugelegt.
Vestas büßen 4,7 Prozent ein. Statt eines erwarteten Gewinns von 25 Millionen wies das Windenergieunternehmen einen operativen Verlust von 67 Millionen Euro aus. Grund sind geringere Auslieferungen, mit denen auch der Umsatz hinter den Prognosen zurückblieb. Die deutschen Branchenwerte Siemens Energy und Nordex verteuern sich um 1,2 bzw. 0,8 Prozent.
Bayer von Erfolg vor Gericht getrieben
Bayer führen mit einem Plus von 3,8 Prozent die Gewinnerseite im DAX an. Ein Berufungsgericht im US-Bundesstaat Washington hat ein Urteil in Höhe von 185 Millionen Dollar gegen die Bayer-Sparte Monsanto wegen chemischer Verunreinigungen in einer Schule aufgehoben. Damit hat Bayer den zweiten großen juristischen Sieg innerhalb weniger Wochen errungen, wie Reuters berichtet.
Für Hugo Boss geht es um 8,6 Prozent nach unten. Der Modehersteller hat insgesamt gute Zahlen vorgelegt, schwächelt aber bei der Marge. Borussia Dortmund gewinnen 4,2 Prozent, nach dem Halbfinalsieg in der Champions League gegen Paris. "Was der Sieg wert ist, wird sich zwar erst in knapp einer Woche nach dem Rückspiel erweisen", so ein Marktteilnehmer. Positiv sei aber, dass der Sieg der Bundesliga einen fünftem Champions-League-Platz in der kommenden Saison eingebracht habe, wovon im Zweifel auch Borussia Dortmund profitieren könnte.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.907,91 -0,3% -13,31 +8,6% Stoxx-50 4.382,42 -0,2% -8,99 +7,1% DAX 17.942,25 +0,1% 10,08 +7,1% MDAX 26.276,12 +0,0% 11,73 -3,2% TecDAX 3.260,54 -0,4% -13,46 -2,3% SDAX 14.357,12 +0,4% 59,69 +2,8% FTSE 8.163,32 +0,5% 42,08 +5,3% CAC 7.933,32 -0,6% -51,61 +5,2% DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:08 Mi, 17:30 % YTD EUR/USD 1,0682 -0,3% 1,0716 1,0683 -3,3% EUR/JPY 165,29 -0,2% 166,65 168,38 +6,2% EUR/CHF 0,9755 -0,6% 0,9813 0,9822 +5,1% EUR/GBP 0,8554 +0,0% 0,8549 0,8554 -1,4% USD/JPY 154,67 +0,1% 155,55 157,61 +9,8% GBP/USD 1,2489 -0,3% 1,2534 1,2489 -1,8% USD/CNH (Offshore) 7,2342 +0,0% 7,2342 7,2421 +1,6% Bitcoin BTC/USD 58.452,66 +1,1% 57.539,53 56.984,03 +34,2% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 79,12 79,00 +0,2% +0,12 +9,1% Brent/ICE 83,70 83,44 +0,3% +0,26 +9,5% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 30,395 28,91 +5,1% +1,49 -11,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.288,11 2.319,22 -1,3% -31,12 +11,0% Silber (Spot) 26,25 26,66 -1,5% -0,41 +10,4% Platin (Spot) 945,35 954,70 -1,0% -9,35 -4,7% Kupfer-Future 4,49 4,55 -1,5% -0,07 +14,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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