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15:59 Uhr, 06.11.2024

MÄRKTE EUROPA/Trump steht für Gewinner und Verlierer an der Börse

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DOW JONES--Nach einer Berg- und Talfahrt an den europäischen Aktienmärkten geht es am Mittwochnachmittag nach unten. Schon recht früh am Tag stand fest, dass Donald Trump die Wahl zum US-Präsidenten gewonnen hat. Weltweit legten die Aktienkurse daraufhin zu, gilt er doch als Dealmaker, der auf die heimische Wirtschaft hört. Während die Wall Street am Nachmittag deutlich im Plus startet, bröckeln die Notierungen in Europa. Denn ein "America First" steht eben für den Fokus auf die USA, Europa ist nun mehr auf sich allein gestellt. Für die Automobilbranche, der nun Zölle auf ihre Exporte in die USA drohen, ist der Wahlsieg Trumps zum Beispiel keine gute Nachricht, für den Sub-Index geht es um 2,4 Prozent nach unten. Der DAX verliert 0,9 Prozent auf 19.078 Punkte, wobei die Schwankungen im Tagesverlauf bereits sehr hoch waren. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 1,1 Prozent auf 4.816 nach. Neben der US-Wahl liefert auch die laufende Berichtssaison Impulse für die Einzelwerte.

Finanzmärkte reagieren lehrbuchmäßig

Die Finanzmärkte haben, geht es nach Edgar Walk, Chefvolkswirt bei Metzler Asset Management, auf Trumps Sieg bislang wie erwartet reagiert. Die Aktienmärkte zeigten starke Kursanstiege, da Trumps Sieg als positiv für die Wirtschaft und insbesondere für US-Unternehmen gewertet wird. Die Renditen amerikanischer Staatsanleihen steigen. In der Eurozone fallen die Renditen, was auf Trumps geplante Strafzölle zurückzuführen sei. Diese könnten inflationäre Effekte in den USA verstärken und zu höheren Zinsen führen, während das Wirtschaftswachstum in Europa gebremst würde. Der US-Dollar gewinnt an Wert, was ebenfalls eine erwartete Reaktion auf die Marktprognosen für einen Trump-Sieg ist. Europa gehöre wirtschaftlich und geopolitisch wohl zu den Verlierern von Trumps Wahlsieg, da die Strafzölle die europäische und deutsche Wirtschaft hart treffen würden.

Für George Saravelos, Devisenstratege bei der Deutschen Bank, könnte ein Regimewechsel an den Märkten anstehen, bei dem sich Korrelationen aufgrund stark individueller und divergierender Schocks zwischen den USA und dem Rest der Welt auflösten. Anders gesagt: Für ihn sei durchaus möglich, dass ein Markt (USA) steigt, während ein anderer (Rest der Welt) fällt - auch wenn dies historisch so noch nie der Fall gewesen sei.

Auto- und Wind-Aktien brechen ein

Kräftige Kursverluste weisen alle Aktien der Erneuerbaren Energien auf. Für Windanlagenhersteller wie Vestas und Windparkbetreiber Oersted geht es gleich um über 11 Prozent tiefer. Auch Nordex fallen um 7 Prozent. Bei den Autobauern verschlechtert sich die Nachrichtenlage dazu doppelt: So haben in Japan Honda Motor und Toyota schwache Zahlen vorgelegt, in Deutschland enttäuschte BMW die Erwartungen. Der Gewinn ging deutlich zurück, die EBIT-Marge im Auto-Geschäft sank auf nur noch 2,3 Prozent. Die Aktien sind mit 7,1 Prozent Minus einer der Hauptverlierer im DAX. Porsche AG fallen um 5,8 Prozent, VW um 5,3 Prozent und Mercedes um 6,6 Prozent. Die Aussicht auf US-Strafzölle dürfte den Sektor noch länger belasten.

Spanische Banken sehr schwach - Lateinamerika-Exposure belastet

Die spanischen Banken notieren sehr schwach. Dabei belastet das Exposure in Lateinamerika, besonders in Mexiko, wie ein Marktteilnehmer sagt. Mit Zöllen durch die neue Trump-Regierung könnten dort Kredite unter Druck geraten, sagt er. BBVA verlieren 6,2 Prozent, Sabadell 6,7 Prozent und Santander 4,3 Prozent. Credit Agricole in Paris notieren 5,3 Prozent schwächer. Hier wurde bei den Quartalszahlen ein schwächeres Versicherungsgeschäft kritisiert. Auch Commerzbank liegen nach Zahlen 3,6 Prozent im Minus.

Ahold Delhaize notieren 3,4 Prozent im Plus. Mit dem hohen Engagement in den USA gelten sie als Gewinner des Wahlergebnisses, denn Steuersenkungen in den USA könnten dort den Konsum deutlich antreiben. Die Quartalszahlen sind uneinheitlich ausgefallen: Der bereinigte Gewinn je Aktie hat im dritten Quartal die Erwartungen um knapp 9 Prozent übertroffen, das Nettoergebnis hat sie aber deutlich verfehlt. Den Ausblick hat der Konzern bekräftigt, für das kommende Jahr hat er ein Aktienrückkaufprogramm über 1 Milliarde Euro angekündigt.

Rüstungswerte gesucht - Europa muss sich selber verteidigen

Rüstungswerte notieren europaweit kräftig im Plus. Hier wird darauf gesetzt, dass die europäischen Länder deutlich mehr in die eigene Verteidigung investieren müssen. Rheinmetall steigen 2,1 Prozent, die britischen BAE Systems und Rolls-Royce um über 3 Prozent. Hensoldt gewinnen 3,4 Prozent, das Unternehmen hatte auch gute Zahlen vorgelegt. Hensoldt ist im dritten Quartal stark gewachsen, und zwar in allen Segmenten, wie die Analysten von MWB konstatieren. Der Auftragseingang sei um 134 Prozent auf 497 Millionen Euro gestiegen, der gesamte Auftragsbestand belaufe sich nun auf 6,5 Milliarden Euro.

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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.803,36        -1,4%      -66,97          +6,2% 
Stoxx-50                4.306,68        -0,7%      -28,36          +5,2% 
DAX                    19.039,80        -1,1%     -216,47         +13,7% 
MDAX                   26.325,41        -0,9%     -241,31          -3,0% 
TecDAX                  3.319,32        -0,5%      -17,15          -0,5% 
SDAX                   13.148,52        -1,8%     -239,91          -5,8% 
FTSE                    8.151,58        -0,3%      -20,81          +5,7% 
CAC                     7.353,39        -0,7%      -53,76          -2,5% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,42                    -0,01          -0,15 
US-Zehnjahresrendite        4,46                    +0,18          +0,58 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Mi, 8:46  Di, 17:15 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0712        -1,9%      1,0739         1,0913   -3,0% 
EUR/JPY                   165,29        -0,2%      165,18         165,79   +6,2% 
EUR/CHF                   0,9381        -0,5%      0,9380         0,9426   +1,1% 
EUR/GBP                   0,8337        -0,5%      0,8342         0,8387   -3,9% 
USD/JPY                   154,29        +1,8%      153,84         151,92   +9,5% 
GBP/USD                   1,2850        -1,4%      1,2871         1,3012   +1,0% 
USD/CNH (Offshore)        7,2016        +1,4%      7,1761         7,1073   +1,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                73.737,65        +6,0%   73.618,55      69.798,25  +69,3% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  71,38        71,99       -0,8%          -0,61   +0,9% 
Brent/ICE                  74,58        75,53       -1,3%          -0,95   -0,2% 
GAS                               VT-Settlem.                    +/- EUR 
Dutch TTF                 39,775        40,41       -1,6%          -0,63   +6,3% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.658,39     2.744,05       -3,1%         -85,66  +28,9% 
Silber (Spot)              30,97        32,66       -5,2%          -1,69  +30,3% 
Platin (Spot)             969,77     1.001,15       -3,1%         -31,38   -2,2% 
Kupfer-Future               4,26         4,48       -4,8%          -0,22   +7,8% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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