MÄRKTE EUROPA/Steigende Zinsen lasten auf Aktien
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FRANKFURT (Dow Jones) - An den europäischen Aktienmärkten ist es am Mittwoch abwärts gegangen. Der DAX fiel um 0,8 Prozent auf 16.432 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab um 1,0 Prozent auf 4.403 Punkte nach. Weiterhin lasteten die steigenden Zinsen auf der Stimmung für Aktien. Während die Erwartungen an Zinssenkungen die Triebfeder für die Weihnachtsrally waren, wird nun an der Börse von weniger Zinssenkungen in diesem Jahr ausgegangen, was die Aktienkurse belastet. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg um 6 Basispunkte auf 2,31 Prozent.
In Davos trat nun auch die EZB-Präsidentin Christine Lagarde den Erwartungen einer baldigen Leitzinssenkung durch die Europäische Zentralbank entgegen. In einem Interview mit Bloomberg TV am Rande des Weltwirtschaftsforums sagte Lagarde, die EZB müsse erst anhand von Daten erkennen können, dass die Inflation zu ihrem Zielwert von 2 Prozent zurückkehre, ehe sie den Sieg über die Inflation erklären könne.
Positiv wurde gewertet, dass die Ölpreise wieder nachgaben, Marktteilnehmer am Ölmarkt also keine Eskalation der Krise im Nahen und Mittleren Osten mehr erwarten. Der Index der Öl- und Gasaktien verlor 1,9 Prozent, Basic Resources fielen europaweit um 2,1 Prozent. Keine Impulse kamen am Nachmittag von den US-Konjunkturdaten. Die Einzelhandelsumsätze überzeugten leicht positiv, was für einen andauernd guten Konsum in den USA steht.
Zalando auf Allzeittief
Zalando fielen unter das bisherige Allzeittief von 17,01 Euro aus dem Oktober 2014. Der Kurs gab um 5,1 Prozent auf 16,31 Euro nach. Am Morgen hatte Bank of America ihr Votum auf Neutral gesenkt. Die Analysten sehen bei Zalando eine Eintrübung des langfristigen Wachstumsprofils aufgrund des zunehmenden Wettbewerbs durch Marken-Webseiten und die Wettbewerber Shein bzw. Temu. Ein zweistelliges Prozentwachstum erscheine nicht mehr erreichbar. Konsumwerte neigten generell weiter zur Schwäche: Adidas verloren 3,8 Prozent und Puma 3,3 Prozent. Bei Zalando wächst nun auch die Gefahr einer DAX-Entnahme im März. Als mögliche Nachfolger gelten Lufthansa und Fresenius Medical Care.
Auf der Gewinnerseite im DAX standen Munich Re, die 2,6 Prozent zulegten. Der Vorstand der Munich Re ist mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr sehr zufrieden. "Das war ein sehr gutes Jahr", sagte Vorstandschef Joachim Wenning auf einer Veranstaltung in München. Damit liege der Rückversicherer auch in seinem fünfjährigen Strategieplan bis 2025 weiter auf Kurs. Zudem haben die Analysten der UBS die Aktien auf die Kaufliste genommen.
Die Aktien europäischer Automobilhersteller fielen, nachdem Tesla im Zuge verschärfter globaler Konkurrenz und unsicherer Nachfrage auf dem Markt für Elektrofahrzeuge die Verkaufspreise weiter gesenkt hatte. Der Sektorindex notierte mit minus 2,0 Prozent schwächer als der Markt. Auch in China senkte Tesla den Preis verschiedener Modelle. "Das belastet die Marge aller Automobilhersteller", so ein Marktteilnehmer. Ob nun Marktanteilsgewinne oder Lagerabbau die möglichen Gründe seien, sei zweitrangig. Mercedes gaben um 3,2 Prozent nach, BMW gingen 3,1 Prozent tiefer aus dem Handel.
Meyer Burger brechen ein - Adieu Deutschland
Die Aktien von Meyer Burger verloren gleich knapp ein Drittel an Wert. Den am Morgen angekündigten Schritt des Unternehmens, sich auf die US-Produktion zu konzentrieren und die Schließung der Modulproduktion in Deutschland vorzubereiten, stuften die Analysten von Jefferies als "worst case scenario" außer einem Konkurs ein. Ohne eine Regulierung heiße es nun "auf Wiedersehen Deutschland". Die Entscheidung der Schweizer, das Werk endgültig zu schließen oder nicht, hänge noch von der offiziellen Position der deutschen Regierung zum Resilienzbonus ab, die voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Februars klar werde, mit der Veröffentlichung des Solarpakets I. Aus dem Sektor unter Druck standen zudem SMA Solar (-8,0%) und Nordex (-6,1%).
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 4.403,08 -43,43 -1,0% -2,6% Stoxx-50 4.033,40 -39,10 -1,0% -1,5% Stoxx-600 467,71 -5,35 -1,1% -2,4% XETRA-DAX 16.431,69 -139,99 -0,8% -1,9% FTSE-100 London 7.446,29 -112,05 -1,5% -2,3% CAC-40 Paris 7.318,69 -79,31 -1,1% -3,0% AEX Amsterdam 771,43 -7,11 -0,9% -2,0% ATHEX-20 Athen 3.231,70 -2,73 -0,1% +3,5% BEL-20 Bruessel 3.568,52 -61,78 -1,7% -3,8% BUX Budapest 63.019,94 -272,96 -0,4% +4,0% OMXH-25 Helsinki 4.461,77 -79,05 -1,7% +0,9% ISE NAT. 30 Istanbul 8.673,94 -18,47 -0,2% +8,1% OMXC-20 Kopenhagen 2.349,17 -11,30 -0,5% +2,9% PSI 20 Lissabon 6.415,15 -92,35 -1,4% -1,2% IBEX-35 Madrid 9.867,80 -126,30 -1,3% -2,3% FTSE-MIB Mailand 30.098,86 -238,76 -0,8% -0,1% OBX Oslo 1.161,67 -12,37 -1,1% -2,7% PX Prag 1.434,89 -10,94 -0,8% +1,5% OMXS-30 Stockholm 2.297,85 -25,94 -1,1% -4,2% WIG-20 Warschau 2.167,71 -40,83 -1,8% -7,5% ATX Wien 3.327,04 -56,79 -1,7% -1,3% SMI Zuerich 11.148,56 -81,09 -0,7% +0,1% *bezogen auf Schlusskurs vom Vortag Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,31 +0,06 -0,26 US-Zehnjahresrendite 4,09 +0,03 +0,21 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:08 Uhr Di, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,0862 -0,1% 1,0865 1,0889 -1,7% EUR/JPY 161,11 +0,7% 160,63 159,98 +3,5% EUR/CHF 0,9412 +0,5% 0,9374 0,9364 +1,4% EUR/GBP 0,8572 -0,4% 0,8599 0,8594 -1,2% USD/JPY 148,33 +0,8% 147,84 146,89 +5,3% GBP/USD 1,2671 +0,3% 1,2634 1,2671 -0,4% USD/CNH (Offshore) 7,2281 +0,1% 7,2184 7,2144 +1,5% Bitcoin BTC/USD 42.253,98 -2,2% 42.733,17 43.051,91 -3,0% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,65 72,40 -1,0% -0,75 -0,5% Brent/ICE 77,11 78,29 -1,5% -1,18 +0,0% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 27,805 29,44 -5,6% -1,64 -8,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.006,62 2.028,35 -1,1% -21,73 -2,7% Silber (Spot) 22,57 23,03 -2,0% -0,45 -5,1% Platin (Spot) 883,75 899,50 -1,8% -15,75 -10,9% Kupfer-Future 3,73 3,77 -1,0% -0,04 -4,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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