MÄRKTE EUROPA/Steigende Renditen bereiten Anlegern weiter Kopfschmerzen
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DOW JONES--Der europäische Aktienmarkt hat am Montag mit Abgaben geschlossen. Der DAX verlor 0,4 Prozent auf 20.133, schloss damit aber klar über dem Tagestief bei 20.025 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,5 Prozent auf 4.953 Punkte nach unten. Gegenwind kam weiter von der Zinsseite: Die US-Anleihen litten nicht nur unter dem starken US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag, sondern auch unter den steigenden Ölpreisen. Die anziehenden Renditen in den USA trieben auch in Europa die Marktzinsen trotz der vergleichsweise schwachen Konjunktur weiter nach oben. "Sollte Donald Trump neue Zölle verhängen, würde das Inflation und Renditen noch weiter treiben", so ein Händler. Für Technologiewerte ging es 1,2 Prozent nach unten.
Die Zinssenkungserwartungen sind nach dem starken US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag weiter zurückgekommen. Während die US-Leitzinsen im Herbst bei 4 bis 4,25 Prozent erwartet werden, könnte die Europäische Zentralbank (EZB) dann bereits bei einem Leitzins von 2 Prozent liegen. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen lag zu Börsenschluss bei 4,79 Prozent, die der deutschen Pendants mit 2,58 Prozent weit darunter. Das drückte auf den Euro, die Einheitswährung notierte am Abend nur noch knapp über 1,02 Dollar. "Die Parität ist nahe, 95 Dollar-Cent je Euro sind möglich", so ein Marktanalyst.
In einer eigenen Liga spielen aktuell die Zinsen in Großbritannien, die in der Vergangenheit bereits die globalen Kapitalmärkte beschäftigten. Dort rentierten die Gilts mit einer Laufzeit von 30 Jahren bei 5,50 Prozent und damit nochmals deutlich über den US-Pendants. Großbritannien wird am Mittwoch eine zehnjährige Anleihe auflegen.
Die Nachrichtenlage von Unternehmensseite war ruhig, das dürfte sich aber im Wochenverlauf ändern. In den USA startet dann die Berichtssaison mit den großen Banken - JP Morgan, Wells Fargo, Citi und Goldman Sachs legen ihre Zahlen vor. Larry Adam, CIO bei Raymond James, erwartet, dass Finanzunternehmen im Jahresvergleich das höchste Gewinnwachstum der S&P-500-Sektoren aufweisen, während der Energiesektor den größten Gewinnrückgang verzeichnen dürfte. Am 20. Januar ist die Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Donald Trump, dann dürften die Karten neu gemischt werden.
US-Regierung verhängt neue Sanktionen gegen russischen Ölsektor
Gegen den Trend ging es für Ölaktien um 1,1 Prozent nach oben. Nach einem Kurssprung am Freitag zogen die Ölpreise zu Wochenbeginn um weitere rund 2 Prozent an. Der scheidende US-Präsident Biden hat zusätzliche Sanktionen gegen den russischen Ölsektor verhängt.
Für die Porsche-AG-Aktie ging es um 1,4 Prozent nach oben. Ein Marktteilnehmer stufte die 2024er-Absatzzahlen als "robust" ein. Dass die Nachfrage aus China momentan nachlasse, sei bekannt und das Unternehmen habe bereits reagiert. Dagegen laufe es in Deutschland und Europa gut. Der 911er sei weiterhin beliebt.
Qiagen schlossen 1,5 Prozent fester. Das Unternehmen will über einen synthetischen Aktienrückkauf erneut bis zu 300 Millionen US-Dollar an die Aktionäre ausschütten. Dabei soll eine unmittelbare Kapitalrückzahlung mit einer Aktienzusammenlegung ("Reverse Stock Split") kombiniert werden. Die Aktien von Impfstoffherstellern litten derweil unter einem sehr schwachen Ausblick von Moderna auf das laufende Jahr. Auf Xetra ging es für Biontech um 4,4 Prozent nach unten, Curevac büßten 9,2 Prozent ein.
Bayer gewannen 0,3 Prozent. Die Bayer-Tochter Bluerock Therapeutics kann ihren Zelltherapiekandidaten Bemdaneprocel zur Behandlung einer moderaten Parkinson-Erkrankung direkt in die zulassungsrelevante klinische Phase 3 überführen. Eine Phase-1-Studie hatte zuvor ergeben, dass zwölf Teilnehmer Bemdaneprocel 24 Monate nach Operation gut vertragen haben.
Zu den deutschen Small & Midcaps äußerten sich die Analysten von Jefferies. So wurden SMA Solar (+4,6%) auf "Buy" hochgestuft. Jefferies empfiehlt auch PVA Tepla zum Kauf, der Kurs stieg um 3,2 Prozent. Dagegen litten Aixtron mit einem Minus von 7,2 Prozent unter einer Verkaufsempfehlung, Verbio brachen nach Herabstufung gleich um 15,8 Prozent ein.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 4.954,21 -23,05 -0,5% +1,2% Stoxx-50 4.357,26 -22,68 -0,5% +1,1% Stoxx-600 508,68 -2,82 -0,6% +0,2% XETRA-DAX 20.132,85 -81,94 -0,4% +1,1% FTSE-100 London 8.224,19 -24,30 -0,3% +1,6% CAC-40 Paris 7.408,64 -22,40 -0,3% +0,4% AEX Amsterdam 885,28 -5,02 -0,6% +0,8% ATHEX-20 Athen 3.619,93 -42,69 -1,2% +1,4% BEL-20 Bruessel 4.199,03 -34,90 -0,8% -1,5% BUX Budapest 82.628,01 +866,24 +1,1% +4,2% OMXH-25 Helsinki 4.353,08 +0,64 +0,0% +0,8% ISE NAT. 30 Istanbul 10.741,06 -172,61 -1,6% -0,1% OMXC-20 Kopenhagen 2.072,89 -44,80 -2,1% -1,4% PSI 20 Lissabon 6.299,98 +30,67 +0,5% -0,7% IBEX-35 Madrid 11.688,20 -32,70 -0,3% +0,8% FTSE-MIB Mailand 34.799,27 -290,96 -0,8% +2,6% OBX Oslo 1.391,38 +3,44 +0,2% +4,6% PX Prag 1.793,95 -8,19 -0,5% +1,9% OMXS-30 Stockholm 2.514,81 -8,91 -0,4% +1,3% WIG-20 Warschau 2.221,30 -35,86 -1,6% +3,0% ATX Wien 3.662,12 +10,61 +0,3% -0,2% SMI Zuerich 11.701,72 -90,19 -0,8% +0,9% *bezogen auf Schlusskurs vom Vortag Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,59 +0,02 +0,23 US-Zehnjahresrendite 4,80 +0,03 +0,23 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:29 Fr, 17:21 % YTD EUR/USD 1,0212 -0,3% 1,0209 1,0229 -1,4% EUR/JPY 160,84 -0,5% 160,72 161,47 -1,3% EUR/CHF 0,9385 -0,1% 0,9368 0,9390 +0,0% EUR/GBP 0,8396 +0,1% 0,8417 0,8385 +1,5% USD/JPY 157,47 -0,2% 157,44 157,87 +0,1% GBP/USD 1,2162 -0,4% 1,2128 1,2196 -2,8% USD/CNH (Offshore) 7,3518 -0,1% 7,3543 7,3598 +0,2% Bitcoin BTC/USD 91.239,95 -2,8% 93.692,50 93.735,10 -3,6% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 78,93 76,57 +3,1% +2,36 +10,1% Brent/ICE 81,25 79,76 +1,9% +1,49 +8,6% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 48,4 45,45 +6,5% +2,96 -10,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.662,06 2.690,45 -1,1% -28,39 +1,4% Silber (Spot) 29,62 30,41 -2,6% -0,79 +2,6% Platin (Spot) 957,78 958,80 -0,1% -1,03 +5,6% Kupfer-Future 4,30 4,28 +0,5% +0,02 +7,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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