MÄRKTE EUROPA/Schwach - Bären haben das Zepter übernommen
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FRANKFURT (Dow Jones) - An den europäischen Aktienmärkten geht es am Mittwochmittag nach unten. Nach dem Jahreshoch bei 18.991 Punkten am Dienstagmorgen setzten Abgaben ein, die durch den massiven Verkauf bei den Technologietiteln an der Wall Street noch verstärkt wurden. Damit haben zunächst die Bären das Zepter an der Börse übernommen. Der September ist allgemein als "underperformer" bekannt, in den letzten vier Jahren beendete der DAX den Monat mit rotem Vorzeichen. Aktuell geht es für den DAX um 0,7 Prozent auf 18.609 Punkte nach unten. Der Euro-Stoxx-50 gibt 1,1 Prozent ab auf 4.856 Punkte.
Der Blick auf die Branchen-Indizes zeigt, dass sich die defensiven Sektoren wie Immobilienwerte und Telekoms besser als der breite Markt entwickeln, die Technologiewerte nach dem Abverkauf an der Nasdaq mit minus 3 Prozent den schwächsten Sektor stellen. Hier belastet auch, dass die Analysten der UBS für das Schwergewicht ASML (-6,0%) das Votum auf Neutral nach Kaufen gesenkt haben. So meinen die Analysten, ASML könnte in den kommenden Jahren weniger wachsen als erwartet. Denn die Nachfrage nach Künstlicher Intelligenz betreffe nur einen kleinen Umsatzanteil von 10 bis 15 Prozent, und in China könnten die Umsätze sinken.
Im Fokus steht nun die Zinsentscheidung der Bank of Canada am Nachmittag mit den begleitenden Inflationsaussagen. Von der Fed wird nach Börsenschluss in Europa der Konjunkturbericht "Beige Book" vorgelegt. Zuvor stehen am Nachmittag aber noch die sogenannten JOLTS-Daten zu den Einstellungen und Entlassungen in den USA auf dem Kalender - als mutmaßlicher Indikator für den möglicherweise richtungweisenden US-Arbeitsmarktbericht am Freitag.
Commerzbank mit Staats-Ausstieg im Blick
Für die Commerzbank-Aktie geht es um 1,6 Prozent nach unten, nachdem der Bund am Vorabend den bevorstehenden Ausstieg aus seiner Beteiligung bestätigte. Damit gibt es einen Aktienüberhang von knapp 16,5 Prozent in Coba-Aktien. Die Citi findet in der Ankündigung weder einen Hinweis auf den möglichen Verkaufs-Prozess noch über das Zeitfenster. Diese Umstände seien teilweise vom Markt so erwartet worden. Es bleibe aber unklar, ob die Aktien an einen strategischen Investor oder direkt über den Markt verkauft würden. In der Zwischenzeit könnten die Aktien einem Überhangrisiko ausgesetzt sein, sofern nicht doch ein potenzielles Interesse eines strategischen Käufers bestehe.
Stimmung in Wolfsburg mies
Seit Tagen ist bekannt, dass Volkswagen sein 2023 aufgesetztes Sparprogramm bei seiner Kernmarke verschärft. Volkswagen schließt Werksschließungen in Deutschland nun nicht mehr aus und kündigt die seit 1994 existierende Beschäftigungssicherung auf. Volkswagen begründet den geplanten verschärften Sparkurs vor allem mit einem deutlichen Marktrückgang in Europa. VW plant auf dem Kontinent mit etwa 14 Millionen Fahrzeugen pro Jahr, wenn überhaupt. Es fehlten demnach im Vergleich zu früher insgesamt rund 2 Millionen Verkäufe. Der Betriebsrat bekräftigt seinen Widerstand gegen den vom Management ausgerufenen verschärften Sparkurs und fordert einen Masterplan. Citi verweist bei Volkswagen darauf, dass zum ersten Mal seit 87 Jahren eine Werksschließung in Deutschland in Erwägung gezogen werde und das langjährige Abkommen zur Arbeitsplatzsicherheit mit den Gewerkschaften in Deutschland brechen könnte.
BMW und Mercedes fallen ähnlich zurück. Der Ifo-Geschäftsklimaindex für die Autoindustrie ist auf minus 24,7 Punkte von revidiert minus 18,5 im Juli gefallen. "Die Stimmung in der Autoindustrie ist im Sturzflug", sagt Ifo-Branchenexpertin Anita Wölfl. Grund seien "äußerst pessimistischen Erwartungen".
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.856,16 -1,1% -56,36 +7,4% Stoxx-50 4.461,41 -1,1% -51,05 +9,0% DAX 18.609,03 -0,7% -138,08 +11,1% MDAX 25.159,95 -1,0% -245,51 -7,3% TecDAX 3.284,45 -1,5% -50,02 -1,6% SDAX 13.579,03 -0,7% -101,99 -2,7% FTSE 8.249,35 -0,6% -49,11 +7,3% CAC 7.506,70 -0,9% -68,40 -0,5% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,23 -0,04 -0,34 US-Zehnjahresrendite 3,82 -0,01 -0,06 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:18 Di, 17:10 % YTD EUR/USD 1,1053 +0,1% 1,1055 1,1037 +0,1% EUR/JPY 160,45 -0,1% 160,48 160,84 +3,1% EUR/CHF 0,9394 +0,0% 0,9380 0,9386 +1,2% EUR/GBP 0,8426 +0,0% 0,8433 0,8429 -2,9% USD/JPY 145,15 -0,2% 145,17 145,71 +3,0% GBP/USD 1,3118 +0,1% 1,3110 1,3094 +3,1% USD/CNH (Offshore) 7,1216 +0,0% 7,1149 7,1215 -0,0% Bitcoin BTC/USD 56.478,30 -2,8% 56.258,65 57.824,45 +29,7% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 70,89 70,34 +0,8% +0,55 -0,1% Brent/ICE 74,11 73,75 +0,5% +0,36 -1,6% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 36,695 37,00 -0,8% -0,31 +11,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.489,22 2.492,91 -0,1% -3,69 +20,7% Silber (Spot) 28,07 28,08 -0,0% -0,01 +18,1% Platin (Spot) 906,38 908,00 -0,2% -1,62 -8,6% Kupfer-Future 4,02 4,03 -0,3% -0,01 +2,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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