MÄRKTE EUROPA/Schaukelbörse hält an - Allianz erhöht Aktienrückkauf
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FRANKFURT (Dow Jones) - Nach dem Plus am Vortag geht es an den europäischen Aktienmärkten am Donnerstag bereits wieder nach unten. Die Voltatität ist an die Börsen zurückgekehrt und dürfte nach den teils heftigen Ausschlägen rund um das vergangenen Wochenende die Börsen noch ein wenig begleiten. Die Sommerzeit mit der vergleichsweise geringen Liquidität an den Börsen ist allgemein bekannt für größere Ausschläge. Der DAX fällt um 0,7 Prozent auf 17.480 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 1,1 Prozent auf 4.615 Punkte nach. Während der Sektor der defensiven Telekommunikationswerte als einziger in Europa im Plus notiert, leidet der Subindex der europäischen Technogiewerte (-1,5%) unter den Vorgaben.
Die europäischen Erdgaspreise notieren nahe am Jahreshoch. Marktteilnehmer verweisen auf die zuletzt wieder zugenommenen Spannungen im Ukraine-Krieg. Am Vortag war der Preis nach dem Einmarsch ukrainischer Truppen in die russische Region Kursk und unbestätigten Berichten, wonach ukrainische Truppen einen wichtigen Gasübergabepunkt in der Nähe von Sudzha eingenommen haben, um rund 5 Prozent gestiegen. Laut der ING passieren täglich rund 42 Millionen Kubikmeter Gas diese Annahmestelle. "Der Markt stellt sich bereits darauf ein, dass diese Gasflüsse Ende des Jahres auslaufen werden, wenn der Transitvertrag zwischen Gazprom und der Ukraine endet, aber ein möglicher früherer Verlust dieser Lieferungen wäre ein Schock für das System", so die ING-Analysten.
Berichtssaison fühlt sich schlimmer an als sie ist
Die Berichtssaison in Europa für das zweite Quartal 2024 fühlt sich schlimmer an als sie ist, heißt es von der Deutschen Bank. Die Analysten haben die Aussagen von 276 europäischen Unternehmen während der Berichtssaison ausgewertet. Demnach hätten mehr Unternehmen ihre Prognosen erhöht (32%) als gesenkt (24%). Interessanterweise seien vom Markt Prognosesenkungen deutlich stärker abgestraft worden, während Erhöhungen in geringerem Maße honoriert worden seien.
Die Umsätze hätten zudem begonnen, sich wieder zu erholen. Sie folgten weiter der Entwicklung der europäischen Erzeugerpreise. Die Analysten prognostizieren weiterhin ein starkes Gewinnwachstum im zweiten Halbjahr, das von einer Erholung des Wirtschaftswachstums und günstigen Basiseffekten getragen werde. Die schwächeren Makrodaten der vergangenen Zeit lassen jedoch weniger Spielraum für die Gewinne im dritten Quartal als die Analysten bisher erwartet hatten. Daher werde die Gewinnzuwachsprognose für das zweite Halbjahr von 15 auf 11 Prozent gesenkt.
Starke Berichte von DAX-Unternehmen
Überraschend gute Ergebnisse kommen von den Schwergewichten aus dem DAX. Zur Allianz heißt es, die Geschäftszahlen seien durch die Bank besser als erwartet ausgefallen. Heraus rage einmal mehr die gute Combined Ratio im Schaden-Unfall-Geschäft von lediglich 93,5 Prozent. Zudem wird der Aktienrückkauf auf insgesamt 1,5 Milliarden Euro erhöht. Die Aktien steigen um 1,5 Prozent gegen den schwachen Markt.
Deutsche Telekom legen um 2,2 Prozent zu. Die Geschäftszahlen liegen in der Breite leicht über den Erwartungen. Zudem seien T-Mobile US am Mittwoch auf neue Allzeithochs gestiegen, die Marktkapitalisierung der US-Tochter liege nun schon bei etwa 220 Milliarden US-Dollar, wovon die Hälfte der Deutschen Telekom zuzurechnen sei.
Nach einem weiteren starken Quartalsgewinn durch Munich Re (-0,2%) kommt Jefferies zu dem Schluss, dass die wie erwartet ausgefallene Solvenz vielleicht der einzige Grund sei, warum der Rückversicherer nicht vorab über die Geschäftszahlen berichtet habe.
Auch die konjunkturempfindliche Siemens ist relativ gut durch die Wirtschaftsschwäche gekommen. Die Geschäftszahlen liegen leicht über den Erwartungen. Wegen einiger Anpassungen in den Prognosen nach unten notieren die Aktien 0,5 Prozent tiefer. Der Auftragseingang ist aber nicht so deutlich gesunken wie von Analysten befürchtet.
Rheinmetall (+1%) hat starke Ergebnisse für das zweite Quartal vorgelegt, die weit über dem Vara-Konsens lägen, so JP Morgan. Allerdings habe der Konzern bereits am 24. Juli vorläufige Geschäftszahlen bekannt gegeben, die nun bestätigt worden seien. Die Prognosen für das Geschäftsjahr 2024 seien bekräftigt worden.
Dürr steigen sogar um 8 Prozent nach starkem Zahlenausweis. Gelobt wird vor allem ein überraschend hoher Auftragseingang. In der Schweiz fallen Sandoz um 5,3 Prozent. Die Aktien reagieren wie vom Handel erwartet mit Enttäuschung darauf, dass nur die Umsatzprognose leicht erhöht wurde.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.615,16 -1,1% -52,90 +2,1% Stoxx-50 4.278,18 -0,7% -30,19 +4,5% DAX 17.480,20 -0,8% -143,72 +4,3% MDAX 23.831,84 -1,7% -401,54 -12,2% TecDAX 3.195,08 -1,3% -40,99 -4,3% SDAX 13.403,33 -1,6% -211,76 -4,0% FTSE 8.073,63 -1,1% -93,25 +5,6% CAC 7.180,36 -1,2% -85,65 -4,8% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,23 -0,04 -0,34 US-Zehnjahresrendite 3,92 -0,03 +0,04 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:18 Mi, 17:41 Uhr % YTD EUR/USD 1,0925 +0,0% 1,0941 1,0928 -1,1% EUR/JPY 159,52 -0,5% 159,89 161,28 +2,5% EUR/CHF 0,9365 -0,6% 0,9398 0,9452 +0,9% EUR/GBP 0,8609 +0,0% 0,8612 0,8593 -0,8% USD/JPY 146,03 -0,5% 146,17 147,61 +3,7% GBP/USD 1,2690 -0,0% 1,2706 1,2719 -0,3% USD/CNH (Offshore) 7,1702 -0,0% 7,1614 7,1837 +0,7% Bitcoin BTC/USD 57.386,30 +3,5% 57.073,10 55.932,00 +31,8% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 75,27 75,23 +0,1% +0,04 +5,5% Brent/ICE 78,17 78,33 -0,2% -0,16 +3,8% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 38,93 38,75 +0,5% +0,18 +19,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.407,47 2.382,86 +1,0% +24,61 +16,7% Silber (Spot) 26,94 26,60 +1,3% +0,34 +13,3% Platin (Spot) 920,85 924,50 -0,4% -3,66 -7,2% Kupfer-Future 3,95 3,95 +0,0% +0,00 +0,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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