MÄRKTE EUROPA/Leichter - "fehlende Anschlusskäufe belasten"
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- VerkaufenKaufen
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones) - An den europäischen Aktienmärkten geht es am Dienstagnachmittag nach unten. Der DAX verliert 0,4 Prozent auf 18.687 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,7 Prozent auf 5.039 Punkte nach. Bis auf die konjunkturunabhängigen Pharmatitel und die rohstoffnahen Basic Resources liegen alle großen europäischen Stoxx-Branchenindizes mehr oder weniger deutlich im Minus. Gewinnmitnahmen haben vor allem die Gewinner der vergangenen Tage erfasst, so die Bankaktien, deren Index um 1,4 Prozent fällt. Aber auch die unterschwellige Schwäche bei den Automobiltiteln und den Zulieferern ist noch nicht vorbei. Ein großer Verlierer am deutschen Markt sind Redcare: Hier beschleunigt sich die Abwärtswelle mit einem Minus von 10,3 Prozent auf 98,70 Euro, nachdem die Analysten der UBS die Titel mit einem Kursziel von 83 Euro zum Verkauf empfohlen haben.
"Am Markt fehlten einfach die Anschlusskäufe", so ein Händler zur aktuellen Entwicklung. Das liege weniger am Umfeld: Hier kann der Euro die jüngsten Gewinne behaupten, der Anleihenmarkt stabilisiert sich, und der Rückgang der Ölpreise sollte eigentlich die Stimmung stützen. "Der Markt hat aber Bedenken, dass die US-Notenbank zu lange auf der Bremse steht", sagt ein Marktteilnehmer. Am Montagabend hatte Loretta Mester darauf hingewiesen, dass die Erwartung von gleich drei Zinssenkungen noch in diesem Jahr übertrieben sein dürfte. Mester ruderte damit von ihrer Position zurück, die sie noch im April vertreten hatte. Am Dienstag sprechen weitere Mitglieder der US-Notenbank. Die Notenbank tagt dann am 11. und 12. Juni.
Daneben warten Marktteilnehmer aber auch auf die Geschäftszahlen, die Nvidida am Mittwochabend auf den Tisch legen wird: Vor einem Jahr hatte der Zwischenbericht des Chipherstellers den KI-Hype mit einem Tagesplus von 20 Prozent ausgelöst.
Der DAX muss sich entscheiden
"Faktisch bewegt sich der DAX seit gut einer Woche im Bereich seines Allzeithochs seitwärts. Die große Frage ist, welche Nachrichten den DAX zu einem positiven oder negativen Ausbruch aus dieser Range bewegen könnten", heißt es beim Vermögensverwalter QC Partners. Die Berichtssaison sei erst einmal vorbei. Von daher blieben für einen positiven Ausbruch und eine neue Rekordjagd nur die Konjunkturdaten. Auf der negativen Seite seien neben schlechten Nachrichten auch jederzeit einsetzende Gewinnmitnahmen möglich.
Leicht positiv für die Aktien des schweizerischen Pharmakonzerns Roche werten Händler die positiven Kommentare der US-Gesundheitsbehörde FDA zum Mittel gegen Brustkrebs Inavolisib. Die FDA gewährt dem Produkt den Status einer "Breakthrough Therapy". Dies zeige erfolgversprechende Aussichten und könnte eine beschleunigte Zulassung bedeuten, heißt es. Der Kurs ist nun trotzdem leicht ins Minus gedreht und gibt um 0,6 Prozent nach.
Für Generali geht es trotz solider Geschäftszahlen um 2 Prozent nach unten. Wie JP Morgan anmerkt, ist der operative Gewinn zwar leicht über der Marktschätzung ausgefallen, aber unter der Schätzung der Analysten geblieben. Nach dem starken Lauf der Aktie ist im Handel auch von Gewinnmitnahmen die Rede.
Sentiment bei Autos bleibt angeschlagen - Kontron von Auftrag gestützt
Weiter im Blick steht der Autosektor. Dabei geht es weniger um ihre konkreten Quartalszahlen als die Absatztrends bei Elektroautos. Schon am Vortag hatte Autobauer Li schwächer als erwartet ausgefallene Gewinne vorgelegt. Der Absatz steigt zwar weiter, aber global zeigen sich die Spuren von Marktanteilskämpfen und steigender Konkurrenz. BMW verlieren 0,3 Prozent, Mercedes-Benz 0,8 Prozent oder Stellantis 0,9 Prozent. Bei den Zulieferern geben Valeo 3,2 Prozent ab und Conti 0,9 Prozent.
Kontron (+2,4%) hat von einem Autokonzern einen Auftrag zur Lieferung von intelligenten Ladestationen, sogenannten Wallboxen, für Elektroautos erhalten. Das Auftragsvolumen betrage im ersten Schritt zumindest 200 Millionen Euro, teilte Kontron mit. Die Serienproduktion werde im Juli 2024 beginnen.
Unter stärkeren Verluste leiden auch einige der jüngsten Gewinner im SDAX. So fallen MLP um 4,8 Prozent, SFC Energy um 3,0 Prozent, Süss Micro um 3,6 Prozent und Dermapharm um 4,4 Prozent. "Zur Eröffnung fehlten die Anschlusskäufe, und nun fliegen Trading-Positionen", so ein Marktteilnehmer. Im MDAX geben Bilfinger nach der jüngsten Rally 3,9 Prozent ab.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.035,69 -0,8% -38,65 +11,4% Stoxx-50 4.520,95 -0,2% -10,64 +10,5% DAX 18.681,56 -0,5% -87,40 +11,5% MDAX 27.116,64 -1,3% -365,41 -0,1% TecDAX 3.428,30 -0,8% -28,99 +2,7% SDAX 15.100,39 -0,6% -96,98 +8,2% FTSE 8.407,45 -0,2% -16,75 +8,9% CAC 8.123,48 -0,9% -72,48 +7,7% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,50 -0,03 -0,07 US-Zehnjahresrendite 4,41 -0,04 +0,53 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:06 Uhr Mo, 17:03 % YTD EUR/USD 1,0850 -0,1% 1,0860 1,0862 -1,8% EUR/JPY 169,46 -0,1% 169,81 169,59 +8,9% EUR/CHF 0,9880 -0,0% 0,9885 0,9876 +6,5% EUR/GBP 0,8536 -0,1% 0,8543 0,8550 -1,6% USD/JPY 156,21 -0,0% 156,37 156,11 +10,9% GBP/USD 1,2712 +0,0% 1,2713 1,2705 -0,1% USD/CNH (Offshore) 7,2448 -0,0% 7,2427 7,2453 +1,7% Bitcoin BTC/USD 70.885,75 +1,7% 71.209,73 66.930,26 +62,8% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 79,11 79,80 -0,9% -0,69 +9,1% Brent/ICE 82,90 83,71 -1,0% -0,81 +8,4% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 32,65 31,71 +3,0% +0,94 -11,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.426,59 2.426,22 +0,0% +0,37 +17,7% Silber (Spot) 32,05 31,83 +0,7% +0,23 +34,8% Platin (Spot) 1.058,65 1.051,65 +0,7% +7,00 +6,7% Kupfer-Future 5,16 5,09 +1,5% +0,07 +32,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/err
Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|