MÄRKTE EUROPA/Leichter - DAX unter 200-Tage-Linie
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Aktienmärkte setzen die jüngste Abwärtstendenz am Freitag fort. Die viel beachteten Einkaufsmanagerindizes für Frankreich, Deutschland und die Eurozone bewegen die Aktienkurse kaum, eher den Euro und die Anleiherenditen. Der DAX verliert 0,5 Prozent auf 15.493 Punkte und ist damit unter die aus technischer Sicht wichtige 200-Tage-Linie gefallen, an der sich viele Anleger und auch Handelsmodelle orientieren.
Für Druck auf die Aktienkurse sorgen weiter die jüngst deutlich gestiegenen Marktzinsen, ausgelöst von den Aussagen der US-Notenbank wie auch der Bank of England, wonach die Leitzinsen noch für eine längere Zeit erhöht bleiben dürften. Die japanische Notenbank bestätigte zwar nun ihren ultraexpansiven Kurs, sie nimmt in der globalen Notenbankpolitik aber weiter eine Sonderstellung ein. Der Yen reagiert darauf dennoch mit einem Rücksetzer und gibt fast sämtliche Erholungsgewinne vom Vortag wieder ab.
Stimmungsmäßig kommt zumindest etwas Unterstützung vom sinkenden Gaspreis. Er fällt allerdings bislang lediglich um knapp 1 Prozent, nachdem in Australien ein Streik in der Flüssiggasindustrie beendet wurde. Er hatte in den vergangenen Wochen mit dazu beigetragen hatte, dass die Gaspreise deutlich stiegen.
Einkaufsmanagerdaten sehr different
Die Einkaufsmanagerindizes aus Frankreich und Deutschland haben sich im September sehr uneinheitlich entwickelt. Während sie in Frankreich enttäuschten, noch tiefer in den Schrumpfungsbereich rutschten und die Erwartungen verfehlten, legten sie in Deutschland zu, im Servicesektor sogar fast bis in den Expansion anzeigenden Bereich. Nach den Daten aus Frankreich war der Euro zunächst auf ein Halbjahrestief zum Dollar gefallen, während zugleich die Marktzinsen deutlicher nachgaben. Mit den Daten aus Deutschland beruhigte sich die Lage aber wieder.
Für die Eurozone insgesamt fielen der Sammelindex und der Index für das Dienstleistungsgewerbe besser als gedacht aus, für das verarbeitende Gewerbe einen Tick schlechter.
"Mit dem Anstieg der Einkaufsmanagerindizes hellt sich die wirtschaftliche Perspektive etwas auf", heißt es von den Marktstrategen der Helaba. Noch sei die Wachstumsschwelle aber nicht überwunden, eine Bodenbildung in der Industrie sollte aber nicht ausgeschlossen werden.
Ähnlich äußert sich Makrostratege Elmar Völker von der LBBW: "Die wirtschaftliche Talfahrt setzt sich auch im September fort. Aber der Dienstleistungssektor liefert einen Lichtblick. Von einer Trendwende zum Positiven zu sprechen, wäre sicherlich verfrüht. Insbesondere bleibt die Stimmung in der Industrie extrem düster. Hierzu dürften zuletzt sowohl der deutliche Ölpreisanstieg als auch die erneute Leitzinserhöhung der EZB beigetragen haben. Für den Euroraum insgesamt dürfte sich zudem kaum eine messbare Aufhellung zeigen, wie die schwächeren PMI-Daten aus Frankreich andeuten.....Die Wahrscheinlichkeit, dass die EZB vor diesem Hintergrund ihre Zinsschraube gar nochmals anziehen könnte, ist vorerst sehr gering."
JP Morgan positiv für Versicherer
Mit Blick auf die Positionierung der Anlegerdürften diese sich in eine Abwärtsbewegung hinein defensiver aufstellen. Zyklische Werte dürften daher eher gemieden werden. Daher ist nicht verwunderlich, dass die Analysten der UBS das Kursziel für BASF (-0,8% auf 43,13 Euro) auf 37 von 40 Euro gesenkt haben und die Aktien weiter mit Verkaufen empfehlen.
Auf der anderen Seite könnten Finanzwerte wie Bank- oder Versichereraktien vom steigenden Zinsniveau profitieren. Dazu haben die Analysten von JP Morgen die Allianz-Aktie (+0,8%) auf Übergewichten hoch gestuft und die Kursziele für Munich Re (-0,6%) und Hannover Rück (-0,4%) erhöht.
Sanofi warnt
Kursbewegende Unternehmensnachrichten sind rar. Sanofi rechnet für das dritte Quartal mit einer Belastung beim Gewinn und beim Umsatz als Folge ungünstiger Wechselkurse. Die Aktie verbilligt sich um 1,1 Prozent.
Das Minus von 15 Prozent bei Telekom Austria ist unterdessen der Abspaltung des Funkturmgeschäfts Euro Telesites geschuldet. Die Aktie ist am Freitag mit 4,31 Euro an der Börse gestartet.
Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.188,99 -0,6% -23,60 +10,4% Stoxx-50 3.937,11 -0,5% -18,54 +7,8% DAX 15.493,00 -0,5% -78,86 +11,3% MDAX 26.505,21 -0,3% -70,22 +5,5% TecDAX 3.009,79 +0,0% 1,50 +3,0% SDAX 12.918,33 -0,3% -38,25 +8,3% FTSE 7.679,46 +0,0% 0,84 +3,0% CAC 7.154,68 -0,8% -59,22 +10,5% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,72 -0,02 +0,15 US-Zehnjahresrendite 4,48 -0,02 +0,60 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:30 Do, 17:20 % YTD EUR/USD 1,0648 -0,1% 1,0653 1,0660 -0,5% EUR/JPY 157,98 +0,4% 157,79 157,11 +12,6% EUR/CHF 0,9645 +0,0% 0,9639 0,9626 -2,6% EUR/GBP 0,8682 +0,1% 0,8675 0,8670 -1,9% USD/JPY 148,35 +0,5% 148,15 147,40 +13,1% GBP/USD 1,2264 -0,2% 1,2279 1,2297 +1,4% USD/CNH (Offshore) 7,3002 -0,2% 7,3022 7,3115 +5,4% Bitcoin BTC/USD 26.708,18 +0,3% 26.657,90 26.550,63 +60,9% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 89,96 89,63 +0,4% +0,33 +15,6% Brent/ICE 93,66 93,30 +0,4% +0,36 +14,1% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 38,83 39,11 -0,7% -0,27 -52,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.926,86 1.919,98 +0,4% +6,88 +5,7% Silber (Spot) 23,72 23,43 +1,3% +0,30 -1,0% Platin (Spot) 933,00 924,00 +1,0% +9,00 -12,6% Kupfer-Future 3,70 3,67 +0,9% +0,03 -3,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/gos
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