MÄRKTE EUROPA/Konjunkturabhängige Titel unter Druck
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Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Börsen geben am Dienstagnachmittag weiterhin etwas nach. Der DAX fällt um 0,7 Prozent auf 18.460 Punkte, der Euro-Stoxx-50 um 0,8 Prozent auf 4.943 Punkte. Unter Druck stehen vor allem konjunkturabhängige Aktien: "Die deutsche Wirtschaft steckt in der Schwächephase fest", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf die neuen ZEW-Konjunkturerwartungen. Die Lage ist zwar nicht ganz so schlecht wie befürchtet beurteilt worden und auch etwas besser als im Vormonat: "Aber wirklich verbessert hat sich das Sentiment nicht", so der Marktteilnehmer. Die Erwartungen liegen mit 41,8 etwa im Rahmen der Prognosen, aber auch etwas unter dem Vormonatswert.
Die Umsätze sind dünn und zeigen, dass das Sommerloch nun begonnen haben könnte. Im SDAX waren am späten Vormittag noch drei Titel ohne Kurs, im DAX gab es bereits am Montag einen der umsatzschwächsten Tage des Jahres.
Am Gesamtmarkt stehen konjunkturabängige Titel besonders unter Druck. Aber auch die Berichtssaison in Europa bringt weiterhin mehr Schatten als Licht. Nach Burberry am Vortag hat nun auch Hugo Boss vor überzogenen Erwartungen gewarnt.
Prognosesenkung drückt Hugo Boss - Scor brechen nach Gewinnwarnung ein
Hugo Boss brechen um 8,5 Prozent ein. Zwar überrascht die Prognosesenkung an sich nicht, aber das Ausmaß hat den Markt auf dem falschen Fuß erwischt. Der Modekonzern rechnet für das laufende Jahr nun nur noch mit Umsätzen zwischen 4,20 bis 4,35 Milliarden Euro. Dem steht etwa eine Erwartung von Hauck Aufhäuser von 4,34 Milliarden Euro entgegen. Das EBIT soll nun zwischen 350 bis 430 Millionen Euro liegen - die Prognose von Hauck Aufhäuser lag bei 421 Millionen Euro. Im Sog von Hugo Boss fallen Puma um 3 Prozent und Adidas um 1,8 Prozent. Burberry geben um weitere 2,7 Prozent nach.
Bei den Rückversicherern sacken Scor mit einer Gewinnwarnung um 25 Prozent ab. Der Rückversicherer hat vor einer schwachen Entwicklung des Life & Health-Geschäfts im zweiten Quartal gewarnt und die Jahresziele gesenkt. Das drückt auch auf Munich Re und Hannover Rück, die jeweils um etwa anderthalb Prozent fallen. Der Index der Versicherer in Europa verliert 1,2 Prozent.
Besser als befürchtet nach Gewinnwarnungen von Burberry und Swatch sind die Geschäftszahlen von Richemont (+1,1%) ausgefallen. Wie Bernstein anmerkt, hat sich die wichtige Sparte Jewellery Maison, in der der Hauptteil der Gewinne des Luxusgüterkonzerns erwirtschaftet wird, besser als erwartet entwickelt. Die Gewinne seien um 4 Prozent gestiegen und damit stärker als die von der Sellside erwarteten 2 Prozent. Der Bereich Specialty Watchmakers habe derweil die Erwartungen verfehlt.
Basic Resources unter Druck - Thyssenkrupp auf Jahrestief
Auf Branchenebene stehen aber die konjunkturabhängigen Aktien aus dem rohstoffnahen Sektor der Basic Resources am stärksten unter Druck, ihr Stoxx-Branchen-Index fällt um 2,3 Prozent. Am deutschen Markt verlieren Aurubis 2,9 Prozent und Thyssenkrupp markieren mit einem Minus von 2,9 Prozent auf 3,89 Euro neue Jahrestiefs. Salzgitter brechen um 6,4 Prozent auf 17,54 Euro ein, zusätzlich belastet von JP Morgan: Das Haus hat das Kursziel für Salzgitter auf 16,80 von 19,10 Euro gesenkt.
Auf die gesenkten Förderprognosen reagieren Rio Tinto an der Londoner Börse mit Verlusten von 3,6 Prozent. Im Blick steht vor allem Kupfer. Die Kupferproduktion soll nun nur noch am unteren Rand der bisherigen Schätzung liegen. Nach Einschätzung von RBC dürfte dies Senkungen der Gewinnschätzungen am Markt auslösen. Hinzu komme, dass die erwarteten Kosten für die Pilbara-Mine nun am oberen Rand der Spanne erwartet würden. Auch Glencore stehen mit einem Minus von 3,3 Prozent stärker unter Druck.
Im DAX fallen Porsche AG um 4,7 Prozent. Das Minus könnte im Zusammenhang mit der Sorge vor neuen Zöllen in den USA nach einem möglichen Wahlsieg von Donald Trump stehen, heißt es im Handel. Das könnte gerade für Produzenten von Luxuswagen, für die der US-Markt eine große Bedeutung hat, ein Problem werden. Ferrari fallen um allerdings nur um 0,5 Prozent.
Im TecDAX gewinnen Eckert & Ziegler 5,5 Prozent auf 46,94 Euro. Händler sehen nun gute Chancen auf einen Test des Jahreshochs bei knapp 50 Euro, nachdem das Unternehmen nach einem starken zweiten Quartal nun die Prognose erhöht hat.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.942,81 -0,8% -40,30 +9,3% Stoxx-50 4.498,59 -0,6% -28,32 +9,9% DAX 18.459,60 -0,7% -126,01 +10,2% MDAX 25.447,02 -0,9% -241,23 -6,2% TecDAX 3.367,32 -0,5% -17,28 +0,9% SDAX 14.546,29 -0,2% -24,37 +4,2% FTSE 8.127,97 -0,7% -54,99 +6,7% CAC 7.560,28 -0,9% -72,43 +0,2% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,41 -0,03 -0,16 US-Zehnjahresrendite 4,20 -0,03 +0,32 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:10 Mo, 17:20 % YTD EUR/USD 1,0882 -0,1% 1,0886 1,0917 -1,5% EUR/JPY 172,56 +0,2% 172,71 172,34 +10,9% EUR/CHF 0,9754 -0,0% 0,9745 0,9767 +5,1% EUR/GBP 0,8400 -0,0% 0,8402 0,8404 -3,2% USD/JPY 158,56 +0,3% 158,65 157,84 +12,6% GBP/USD 1,2956 -0,1% 1,2956 1,2989 +1,8% USD/CNH (Offshore) 7,2885 +0,2% 7,2794 7,2701 +2,3% Bitcoin BTC/USD 63.887,78 +0,5% 63.758,36 63.114,49 +46,7% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 80,62 81,91 -1,6% -1,29 +12,5% Brent/ICE 83,72 84,85 -1,3% -1,13 +10,3% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 32,5 31,70 +2,5% +0,81 -1,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.446,16 2.422,45 +1,0% +23,71 +18,6% Silber (Spot) 30,95 31,03 -0,2% -0,08 +30,2% Platin (Spot) 992,03 999,45 -0,7% -7,42 0% Kupfer-Future 4,43 4,51 -1,8% -0,08 +12,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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