MÄRKTE EUROPA/Gewinnmitnahmen belasten
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- VerkaufenKaufen
DOW JONES--An den europäischen Aktienmärkten geht es am Freitag nach unten. Marktteilnehmer sprechen nach den Allzeithochs im DAX und FTSE-100 am Vortag von Gewinnmitnahmen. Das anstehende Wochenende beinhalte ein Schlagzeilenrisiko, entweder von Seiten der US-Zoll-Politik oder von Seiten der Geopolitik. Der DAX fällt um 0,8 Prozent auf 24.260 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt 0,9 Prozent auf 5.388 Punkte ab. "Der DAX wartet auf den (Zoll-)Brief aus Washington", so Jochen Stanzl, Marktanalyst von CMC Markets. Der Optimismus mit den neuen DAX-Rekorden weiche vor dem Wochenende der Sorge vor einer Zoll-Überraschung. Entsprechend fällt der Stoxx-Branchenindex der europäischen Automobilhersteller um 1 Prozent zurück, die Indizes der Banken, Chemiekonzerne und rohstoffnahen Basic Resources fallen um bis zu 1,6 Prozent. Gut halten sich die Indizes der Versicherer und der Ölaktien, die um bis zu 0,1 Prozent zulegen.
Erneut überraschte US-Präsident Donald Trump mit neuen Zöllen. Während sich Volkswirte noch mit den Zöllen auf Kupfer und Brasilien auseinandersetzen, hat Trump nun 35 Prozent auf Kanada-Importe und 15 bis 20 Prozent für alle anderen Handelspartner angekündigt. Nicht überbewerten will Jim Reid von der Deutschen Bank das neue Getöse im Zollstreit. Reid verweist auf Nachrichten, dass US-Präsident Donald Trump ab dem 1. August einen Zollsatz von 35 Prozent auf kanadische Waren erheben will. Es scheine jedoch, dass dies nur für Waren gilt, die nicht unter das USMCA-Handelsabkommen fallen, was den Umfang begrenzen würde, so Reid: "Daher ist das Bellen wahrscheinlich lauter als das Beißen." Er verweist darauf, dass es auch bei den Kupferzöllen über Nacht weitere Klarstellungen gegeben habe: Die US-Regierung beabsichtige, halbfertige Produkte wie Drähte, Bleche und Rohre einzubeziehen, während ursprünglich erwartet worden sei, dass die Abgabe auf raffiniertes Kupfer erhoben würde.
Marktanalyst Maximilian Wienke vom Brokerhaus eToro sagt, Trump fordere zwar Zinssenkungen, sorge aber gleichzeitig mit seiner Zollpolitik für Unsicherheit. Seine widersprüchlichen Signale trieben die US-Notenbank in die Enge und legten weitere Zinssenkungen auf Eis. Die Verlängerung der Zollpause für die EU verschaffe immerhin mehr Zeit für Verhandlungen. Die anstehende Berichtssaison für das zweite Quartal werde zeigen, wie Unternehmen mit geopolitischen Risiken und Zollthemen umgehen. Die Analysten der UBS gehen davon aus, dass die europäischen Unternehmen auf der Ertragsseite für das zweite Quartal ein Nullwachstum liefern.
Die aktuell steigenden Marktzinsen haben die Risikofreude der Anleger bisher nicht belastet, dies könnte allerdings in der kommenden Woche Thema werden. Die Risikoscheu lässt Gold zum Wochenschluss in Richtung 3.343 Dollar je Unze steigen.
Auch die Berichtssaison fängt langsam an, Impulse zu liefern. Die DNB Bank (-7%) hat für das zweite Quartal schwächere Ergebnisse als erwartet gemeldet, schreibt Jefferies-Analyst Alexander Demetriou. Die DNB habe sowohl bei den Nettozinserträgen und Gebühren als auch beim Handel niedrigere Einnahmen als erwartet verzeichnet, während die Kosten etwas höher als erwartet gewesen seien. Der Sektor der Banken gehört mit einem Abschlag von 1,6 Prozent zu den Verlierern, seit Jahresbeginn notiert er allerdings weiterhin über 30 Prozent im Plus.
In Zürich gewinnen Ems-Chemie 5 Prozent. "Der Umsatzrückgang ist etwas stärker als erwartet, aber die Profitabilität ist höher", sagt ein Händler mit Blick auf das Halbjahr. Beide Kennzahlen seien überraschend für den Markt. Dazu komme, dass die Hauptbelastung von der Währungsseite gekommen sei und nichts mit operativen Problemen zu tun habe. Die EBITDA-Marge stieg auf 31,7 nach 29,4 Prozent, der Netto-Umsatz sank um 6,2 Prozent.
Brunello Cucinelli halten sich mit minus 1,5 Prozent gut gegen den schwachen Sektor. Hier treiben starke Absatzzahlen. Andere Luxus-Label werden deutlicher abverkauft, so fallen LVMH und Kering um bis 3,4 Prozent, Moncler um 2,2 Prozent und Richemont um 2,0 Prozent.
=== zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.387,77 -0,9% -50,50 +11,1% Stoxx-50 4.532,23 -0,9% -39,97 +6,1% DAX 24.260,05 -0,8% -196,76 +22,8% MDAX 31.326,61 -1,0% -322,53 +23,7% TecDAX 3.930,39 -1,1% -43,73 +16,3% SDAX 18.007,90 -1,1% -198,82 +32,8% CAC 7.838,36 -0,8% -63,89 +7,1% SMI 12.012,82 -1,0% -119,12 +4,6% ATX 4.463,53 -0,9% -41,87 +23,0% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 18:05 Uhr % YTD EUR/USD 1,1693 -0,1% 1,1703 1,1686 +13,0% EUR/JPY 171,82 +0,4% 171,16 171,13 +5,0% EUR/CHF 0,9313 -0,1% 0,9326 0,9318 -0,7% EUR/GBP 0,8652 +0,4% 0,8619 0,8613 +4,1% USD/JPY 146,94 +0,5% 146,25 146,43 -7,0% GBP/USD 1,3515 -0,5% 1,3579 1,3567 +8,5% USD/CNY 7,1393 -0,1% 7,1498 7,1511 -0,8% USD/CNH 7,1673 -0,2% 7,1787 7,1805 -2,1% AUS/USD 0,6585 +0,0% 0,6585 0,6571 +6,4% Bitcoin/USD 117.778,10 +1,2% 116.437,55 111.479,00 +23,2% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 67,19 66,57 +0,9% 0,62 -7,0% Brent/ICE 69,18 68,64 +0,8% 0,54 -8,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.347,72 3.324,18 +0,7% 23,55 +26,6% Silber 32,16 31,68 +1,5% 0,48 +13,6% Platin 1.164,35 1.166,80 -0,2% -2,45 +33,3% Kupfer 5,47 5,55 -1,5% -0,08 +35,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/cln
Copyright (c) 2025 Dow Jones & Company, Inc.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|