MÄRKTE EUROPA/Etwas leichter - Zurückhaltung vor EZB-Entscheid
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FRANKFURT (Dow Jones) - Mit dem Näherrücken des Zinsentscheids der Europäischen Zentralbank am frühen Donnerstagnachmittag wächst an den europäischen Aktienmärkten die Nervosität. Um die Mittagszeit verliert der DAX 0,6 Prozent auf 17.995 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 fällt um 0,5 Prozent auf 4.973 Punkte. Die überraschend hohen US-Verbraucherpreise am Mittwoch hatten die europäischen Börsen noch erstaunlich gut weggesteckt, auch wenn sie Zinssenkungserwartungen einen neuerlichen Dämpfer verpasste.
Die Marktstrategen von Liberum bleiben indessen auch nach dem Inflationsschock aus den USA insgesamt bullish für den Rest dieses Jahres und empfehlen weiterhin, dass Investoren in zyklische Aktien und Sektoren sowie Rohstoffaktien investieren. Ihre Prognose habe sich grundsätzlich nicht geändert, allenfalls etwas gedämpfter als zuvor, und Anleger sollten nun die Risiken noch genauer als gewöhnlich überwachen.
EZB dürfte sich Tür für Zinssenkung im Juni offenhalten
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte heute beschließen, seine Zinsen vorerst unverändert zu lassen. Volkswirte erwarten, dass der Einlagenzins bei 4,00 Prozent bleiben wird. Die spannende Frage ist: Wird die EZB ihre Absicht kommunizieren, die Zinsen unter bestimmten Voraussetzungen im Juni zu senken? Eine erste Zinssenkung um 25 Basispunkte prognostizieren die Experten weit überwiegend für Juni. Bis September und Dezember soll dann jeweils ein weiterer Zinsschritt von 25 Basispunkten folgen. Manche Analysten erwarten, dass die EZB gewisse Anpassungen an ihrem Statement vornehmen wird, um ihre Bereitschaft zu Zinssenkungen im Juni zu signalisieren, andere nehmen an, dass EZB-Chefin Lagarde einen entsprechenden Wink geben wird. Rückblickend waren Tage mit Zinsentscheidungen immer gut für Schwankungen an den Kapitalmärkten, von besonderem Interesse ist daher wieder die Pressekonferenz um 14:45 Uhr.
Nach Einschätzung der Marktstrategen der Helaba sollte der mögliche und mehrheitlich erwartete Lockerungsschritt im Juni noch mehr vorbereitet werden. Dies allerdings könne zur Gratwanderung werden, denn die jüngsten konjunkturellen Stabilisierungsanzeichen vor dem Hintergrund noch immer enger Arbeitsmärkte ließen Zinsanpassungen weniger nötig erscheinen, während die Inflationsperspektive für Spielraum gesorgt habe. Den Geldmarkt-Futures zufolge liege die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Juni nach jüngsten Korrekturen bei 87 Prozent.
Gewinnmitnahmen bei Givaudan nach überzeugenden Zahlen
Unterdessen liefert die Berichtssaison erste kleine Impulse. Die Analysten von Jefferies werten die Umsatzzahlen zum ersten Quartal von Givaudan leicht positiv. Die Aktie hat jedoch anfängliche Gewinne abgegeben und liegt nun 0,9 Prozent schwächer im Markt. Allerdings hat der Kurs seit Jahresbeginn um 16 Prozent zugelegt und ist damit deutlich besser gelaufen als der schweizerische Leitindex SMI. Für die Aktie des Wettbewerbers Symrise geht es um 0,4 Prozent nach unten.
Auch Gerresheimer legte am Morgen bereits erste Zahlen vor. "Die Zahlen beinhalten für mich keine Überraschung" so ein Aktienhändler zum Quartalsbericht von Gerresheimer. Sowohl Umsatz wie auch Gewinn je Aktie seien so erwartet worden, auch ein bestätigter Ausblick liefere keinen Impuls. Die Aktie ist seit Jahresbeginn deutlich besser als der MDAX gelaufen, am Donnerstag gibt sie um rund 4 Prozent nach. K+S verlieren nach der Herunterstufung auf Sell durch Stifel 3,1 Prozent.
Das Minus der Deutschen Telekom von 5,8 Prozent bzw 1,30 Euro geht zu einem guten Teil auf das Konto des Dividendenabschlags von 0,77 Euro. Ex Dividende werden auch die Aktien der britischen Bank Lloyds (-4,3%) gehandelt.
Für die Aktie der französischen Societe Generale geht es um 1,4 Prozent nach oben, nachdem die Bank den Verkauf eines Teils ihrer Ausrüstungsfinanzierungsaktivitäten an die Groupe BPCE für 1,1 Milliarden Euro angekündigt hat. Der Kurs der spanischen Repsol klettert nach einem überzeugenden Zwischenbericht um 0,4 Prozent. Gut kommt die Dividendenerhöhung von Astrazeneca (+1,7%) an.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.973,34 -0,5% -27,49 +10,0% Stoxx-50 4.374,32 -0,2% -7,52 +6,9% DAX 17.995,12 -0,6% -102,18 +7,4% MDAX 26.677,67 -1,0% -262,29 -1,7% TecDAX 3.354,39 -0,9% -29,12 +0,5% SDAX 14.452,65 -0,5% -65,34 +3,5% FTSE 7.941,63 -0,2% -19,58 +2,6% CAC 8.035,32 -0,1% -10,06 +6,5% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,45 +0,02 -0,12 US-Zehnjahresrendite 4,55 +0,00 +0,67 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7:45 Uhr Mi, 17:25 % YTD EUR/USD 1,0729 -0,1% 1,0744 1,0743 -2,9% EUR/JPY 164,29 -0,0% 164,30 164,23 +5,6% EUR/CHF 0,9797 -0,1% 0,9804 0,9803 +5,6% EUR/GBP 0,8558 -0,1% 0,8564 0,8563 -1,3% USD/JPY 153,14 +0,1% 152,92 152,88 +8,7% GBP/USD 1,2537 -0,0% 1,2545 1,2546 -1,5% USD/CNH (Offshore) 7,2562 -0,1% 7,2533 7,2599 +1,9% Bitcoin BTC/USD 70.708,47 +1,0% 70.520,11 68.395,19 +62,4% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 85,66 86,21 -0,6% -0,55 +17,9% Brent/ICE 90,25 90,48 -0,3% -0,23 +17,8% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 28,83 27,39 +5,3% +1,45 -13,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.335,93 2.334,15 +0,1% +1,78 +13,3% Silber (Spot) 28,00 27,95 +0,2% +0,05 +17,8% Platin (Spot) 966,60 964,50 +0,2% +2,10 -2,6% Kupfer-Future 4,26 4,28 -0,6% -0,03 +8,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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