MÄRKTE EUROPA/Etwas fester nach Frankreich-Wahl
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FRANKFURT (Dow Jones) - Weiter mit leichten Gewinnen zeigen sich Europas Börsen am Montagmittag. Thema Nummer eins ist das Ergebnis des ersten Wahlgangs der Parlamentswahl in Frankreich vom Sonntag. Und diese ist nach Einschätzung von Jefferies "besser als befürchtet" ausgefallen. Es gab weder einen klaren Sieg für rechts noch links im ersten Wahlgang. Der Euro kann mit dem Ergebnis gut leben und steigt leicht auf 1,0748 Dollar zu, am französischen Anleihemarkt bleibt es ruhig.
Der DAX gewinnt 0,3 Prozent auf 18.295 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es kräftiger um 0,9 Prozent auf 4.938 Punkte nach oben. Gewinner ist die Börse in Paris, hier steigt der CAC-40 um 1,6 Prozent. Zu den Gewinnern gehören vor allem die Banken, deren Branchen-Index europaweit um 2,0 Prozent zulegt.
Die größte Überraschung ist wohl die hohe Wahlbeteiligung in Frankreich, die die Ergebnisse der zweiten Runde schwerer vorhersehbar machen könnte, und die Unsicherheit über den wirtschaftlichen und fiskalischen Ausblick bleibt hoch, heißt es von Capital Economics.
Der Rassemblement National (RN), die rechtspopulistische Partei von Marine Le Pen, hat in der ersten Runde der französischen Parlamentswahlen mit Abstand die meisten Stimmen erhalten, während das Lager von Präsident Macron eine schwere Niederlage hinnehmen musste. Die von den linken Parteien gebildete "Neue Volksfront" erhielt die zweitmeisten Stimmen.
Entschieden ist für die Volkswirte der Commerzbank nach der ersten Runde der Wahlen allerdings noch nichts, da in den meisten Wahlbezirken ein zweiter Wahlgang notwendig sei. Für diesen haben das Macron-Lager und das Linksbündnis angekündigt, ihre Kandidaten zurückzuziehen, wenn der Kandidat des anderen Lagers im ersten Wahlgang besser abgeschnitten hat. Dies schmälert die Chancen des RN auf eine absolute Mehrheit der Parlamentssitze. Eine Koalition aus dem Macron-Lager und dem Linksbündnis dürfte es aber wohl kaum geben.
Frankreich droht politische Hängepartie
Das wahrscheinlichste Ergebnis der Wahlen in Frankreich bleibt für Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding ein gespaltenes Parlament, in dem weder die extreme Rechte noch die vereinte Linke noch die Zentristen von Macron eine Mehrheit erreichen können. In diesem Fall dürfte die neue Regierung nicht viel erreichen. Obwohl die vereinte Linke und der RN in Fragen der Migration, Kultur und Identität gegensätzliche Positionen haben, haben sie alle Macrons wachstumsfördernde Reformen abgelehnt.
Daher sieht Schmieding das Risiko, dass Le Pens Partei und Teile der Linken in einem gespaltenen Parlament dennoch bei einigen ausgewählten Themen zusammenarbeiten könnten, um Macrons Rentenreform abzuschwächen und die "Kaufkraft" der Bürger zu erhöhen, beispielsweise durch niedrigere Mehrwertsteuern auf Energieprodukte oder zusätzliche Subventionen.
Airbus übernimmt mehrere Produktionslinien von Zulieferer Spirit Aerosystems
Boeing hat sich mit Spirit Aerosystems auf eine Übernahme seines Zulieferers geeinigt. Der Flugzeughersteller kauft den Großteil von Spirit in einem 4,7 Milliarden US-Dollar schweren Deal. Teile des Zulieferers, die für Airbus produzieren, gehen allerdings an den europäischen Rivalen. Dabei handelt es sich unter anderem um die Rumpfproduktion des A350 in North Carolina sowie die Fertigung von Flügeln und Rumpfteilen für den A220 in Nordirland. Im Rahmen der Transaktion erhält Airbus (+2,2%) eine Zahlung von 559 Millionen US-Dollar von Spirit Aerosystems. Die Analysten der DZ werten die Übernahme positiv für Airbus.
Aktien der Unternehmen aus dem Hausbau-Sektor sind an der Börse in London gefragt, nachdem die Hauspreise in Großbritannien im Juni laut dem Nationwide-Hauspreisindex von den Mai-Niveaus gestiegen sind. Die Aktien von Crest Nicholson steigen um 1,1 Prozent, die Titel von Vistry Group um 1,8 Prozent, Taylor Wimpey um 1,7 Prozent und Persimmon um 1,8 Prozent.
Für die Aktie von Anglo American geht es um 2,4 Prozent nach unten. Das Unternehmen hat nach einem unterirdischen Brand in seiner Grosvenor-Kohlemine im australischen Bundesstaat Queensland seine Förderung dort ausgesetzt. Angesichts der wahrscheinlichen Schäden werde dies voraussichtlich mehrere Monate lang so bleiben. Laut den Analysten von Citi könnte dies die Pläne des Bergbauunternehmens zum Verkauf seiner Kohlebergbausparte beeinträchtigen.
Positive Nachrichten gibt es von Formycon (+0,2%), die zusammen mit dem Lizenzpartner Klinge Biopharma GmbH von der U.S. Food and Drug Administration die Zulassung für FYB203/AHZANTIVE, ein Biosimilar für Eylea, erhalten hat. "Eylea ist neben Stelara wohl das wichtigste Pipeline-Produkt des Unternehmens", heißt es von einem Aktienhändler.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.937,81 +0,9% 43,79 +9,2% Stoxx-50 4.511,63 +0,4% 20,20 +10,2% DAX 18.294,67 +0,3% 59,22 +9,2% MDAX 25.290,28 +0,5% 114,22 -6,8% TecDAX 3.311,86 -0,4% -14,77 -0,8% SDAX 14.446,48 +0,9% 128,93 +3,5% FTSE 8.190,15 +0,3% 26,03 +5,6% CAC 7.593,71 +1,5% 114,31 +0,7% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,56 +0,07 -0,01 US-Zehnjahresrendite 4,41 +0,01 +0,53 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7:50 Uhr Fr, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,0748 +0,1% 1,0761 1,0710 -2,7% EUR/JPY 173,17 +0,3% 173,29 172,36 +11,3% EUR/CHF 0,9688 +0,4% 0,9676 0,9630 +4,4% EUR/GBP 0,8484 -0,1% 0,8496 0,8477 -2,2% USD/JPY 161,10 +0,2% 161,04 160,92 +14,4% GBP/USD 1,2670 +0,2% 1,2665 1,2635 -0,4% USD/CNH (Offshore) 7,2979 +0,0% 7,3017 7,2996 +2,5% Bitcoin BTC/USD 62.762,96 +1,5% 63.358,89 60.793,06 +44,1% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 81,90 81,54 +0,4% +0,36 +14,2% Brent/ICE 85,44 85,00 +0,5% +0,44 +12,6% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 34,225 34,51 -0,8% -0,28 +7,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.330,49 2.326,65 +0,2% +3,84 +13,0% Silber (Spot) 29,23 29,14 +0,3% +0,09 +22,9% Platin (Spot) 983,21 998,28 -1,5% -15,06 -0,9% Kupfer-Future 4,41 4,39 +0,4% +0,02 +12,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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