MÄRKTE EUROPA/Dreh ins Minus bei dünnen Umsätzen
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FRANKFURT (Dow Jones) - Nach einem Start im Plus geht es an den europäischen Aktienmärkten am Montagnachmittag doch deutlicher nach unten. Der DAX verliert 0,4 Prozent auf 16.634 Punkte, damit setzt sich die Seitwärtsbewegung der vergangenen Tage zunächst fort. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,5 Prozent auf 4.457 Punkte nach. Das Umfeld zeigt sich stabil, weder die Anleiherenditen noch die Währungsseite zeigen stärkere Ausschläge. Allerdings dürften die Umsätze in Europa im Handelsverlauf zunehmend unter dem Martin-Luther-King-Feiertag in den USA leiden. Die Stimmung bleibe wegen der Zinssenkungserwartungen zwar positiv, sagt Jochen Stanzl von CMC Markets. "Dennoch fehlt ein klarer Trend, weshalb grundsätzlich mit einer Fortsetzung der Schaukelbörse der ersten beiden Handelswochen des Jahres gerechnet werden muss", sagt er.
DAX-Unternehmen mit vergleichsweise guter Berichtssaison erwartet
Impulse werden im Wochenverlauf von der Berichtssaison erwartet, aus dem S&P-500 legen laut Deutsche Bank 23 Unternehmen ihre Zahlen auf den Tisch, im europäischen Stoxx-600 sind es fünf Konzerne.
Dabei dürfte sich die Gewinnschwäche in Europa auch im letzten Quartal des vergangenen Jahres fortgesetzt haben, sagt Ulrich Stephan von der Deutschen Bank. Analysten erwarteten für den Stoxx-600 im Schnitt einen Gewinnrückgang um 6,4 Prozent im Jahresvergleich. Dabei seien die Gewinne der Versorger laut den Berechnungen um 33,5 Prozent gesunken, die der Hersteller von Grundstoffen um 32,5 Prozent und die der Öl- und Gaskonzerne um 24,6 Prozent. Dagegen dürften die Gesundheitsunternehmen 10,3 Prozent mehr verdient haben und die Hersteller zyklischer Konsumgüter 10,2 Prozent. Vergleichsweise gut abgeschnitten habe der DAX: "Deutsche Unternehmen könnten im europäischen Vergleich mit einem Plus von fast 5 Prozent gut dastehen", so Stephan.
Compugroup nach Kaufempfehlung gesucht
Bei den Einzeltiteln gewinnen Commerzbank und Conti 1,1 und 1,3 Prozent, Conti nach einer Kaufempfehlung durch JP Morgan. Bei der Commerzbank könnte nachwirken, dass die Deutsche Bank (-0,9%) einem Bericht von Bloomberg zufolge mögliche Übernahmen von Konkurrenten wie der Commerzbank oder ABN Amro analysiert hat. Die Szenarien, die CEO Christian Sewing in den vergangenen Monaten durchgespielt haben soll, drehten sich um eine Handvoll europäischer Banken.
Compugroup schießen mit einer Kaufempfehlung durch Berenberg um gut gut 5 Prozent nach oben. Die Analysten gehen davon aus, dass der Druck auf die Personalkosten und die Forschungs- und Entwicklungs-Ausgaben im Jahr 2024 abnehmen werden, so dass weitere Fortschritte bei der Steigerung der Margen erzielt werden können.
Daneben steigen Kontron um 2,5 Prozent. Das TecDax-Unternehmen hat nach eigenen Angaben Gewinn und Umsatz im vergangenen Jahr gesteigert und damit seine Ziele erreicht. Sowohl die vorläufigen Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2023 als auch der Ausblick für 2024 entsprechen den Erwartungen von Alsterresearch. Nach Ansicht der Analysten zahlt sich der strategische Fokus des Unternehmens auf das Internet der Dinge endlich aus und das volle Potenzial beginnt sich langsam zu entfalten.
SoftwareOne lehnt Gebot ab
Die Schweizer SoftwareOne Holding hat das Übernahmeangebot des Finanzinvestors Bain mit einer Bewertung von knapp 3 Milliarden Franken abgelehnt. Die Aktie verliert 8,6 Prozent. An der Börse wurde dem Deal ohnehin nur eine geringe Chance auf Gelingen eingeräumt, notierte die Aktie des Software- und Cloud-Unternehmens doch deutlich unter dem Gebot. Die Bewertung von 18,80 Franken je Aktie spiegele den Wert von SoftwareOne nicht wider, hieß es nun vom Unternehmen. Die Absage wertet Baader-Analyst Knut Woller als gute Nachricht. Nachdem die Ziele 2023 bestätigt wurden, werde mit Spannung auf den Kapitalmarkttag am 15. Februar gewartet, an dem die Mittelfristziele vorgelegt werden sollen. Angesichts der soliden Cash-Generierung seien höhere Dividenden und/oder Rückkäufe eine mögliche Option.
Die Branche der Essenslieferdienste ist weiter auf Talfahrt. Delivery Hero und Just Eat Takeaway fallen um 6,4 und 7,8 Prozent. Just Eat Takeaway hat einen Rechtsstreit um erhöhte Gebühren in den USA beendet. Die Zahlung von gut 3,6 Millionen Dollar überwiegend an betroffene Restaurants entspreche zwar weniger als einem Prozent des 2024er Konsens-EBITDA, könnte aber auf dem Sentiment lasten, heißt es bei der Deutschen Bank.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.457,16 -0,5% -22,86 -1,4% Stoxx-50 4.076,39 -0,5% -19,06 -0,4% DAX 16.633,68 -0,4% -70,88 -0,7% MDAX 26.019,24 -1,1% -277,67 -4,1% TecDAX 3.257,44 -0,6% -18,06 -2,4% SDAX 13.490,70 -0,5% -67,87 -3,4% FTSE 7.593,19 -0,4% -31,74 -1,4% CAC 7.410,61 -0,7% -54,53 -1,8% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,23 +0,05 -0,34 US-Zehnjahresrendite 3,94 0 +0,06 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.56 Uhr Fr, 17:24 Uhr % YTD EUR/USD 1,0943 -0,1% 1,0964 1,0968 -0,9% EUR/JPY 159,63 +0,6% 159,26 158,75 +2,6% EUR/CHF 0,9356 +0,2% 0,9352 0,9341 +0,8% EUR/GBP 0,8605 +0,2% 0,8595 0,8597 -0,8% USD/JPY 145,88 +0,6% 145,26 144,74 +3,5% GBP/USD 1,2718 -0,2% 1,2756 1,2757 -0,0% USD/CNH (Offshore) 7,1859 -0,0% 7,1834 7,1851 +0,9% Bitcoin BTC/USD 42.178,94 -0,2% 42.641,98 44.097,67 -3,1% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 72,03 72,68 -0,9% -0,65 +0,1% Brent/ICE 77,72 78,29 -0,7% -0,57 +0,8% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 29,875 31,58 -5,4% -1,70 -1,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.052,30 2.049,15 +0,2% +3,16 -0,5% Silber (Spot) 23,17 23,20 -0,1% -0,02 -2,5% Platin (Spot) 916,60 913,65 +0,3% +2,95 -7,6% Kupfer-Future 3,78 3,74 +1,0% +0,04 -2,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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