MÄRKTE EUROPA/DAX unter Schwankungen seitwärts - "Wundenlecken"
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Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones) - An den europäischen Aktienmärkten ist auch am Dienstagnachmittag Wundenlecken angesagt. Nach den Turbulenzen vom Wochenauftakt schwankt der DAX um den Vortagesschlussstand, am Nachmittag steht er unverändert bei 17.345 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 steht 0,1 Prozent im Minus bei 4.567 Punkten. Damit kann sich Europa der kräftigen Erholung in Tokio mit dem Nikkei-Plus erst einmal nicht anschließen, allerdings waren die europäischen Börsen zum Wochenauftakt auch bei weitem nicht so stark eingebrochen wie die Märkte in Tokio oder auch in Seoul. "Zudem werden die Verkäufer nicht sofort in den Markt zurückkehren, sondern auf Stabilisierungshinweise warten", sagt ein Händler.
Positiv ist, dass die Indizes nach wie vor deutlich über den Montag-Tiefs notieren: "Das spricht für eine anhaltende Seitwärtsbewgung um das aktuelle Niveau herum", so der Marktteilnehmer. Über allem stehe die Frage, ob nun auch die US-Wirtschaft in eine Rezession rutsche. Allerdings könnte bereits eine Verlangsamung des Wachstums wegen der hohen Bewertung auf die Kurse an den US-Börsen drücken, warnen Marktteilnehmer. Andererseits sei die Bewertung der europäischen Börsen deutlich günstiger.
Unter den Sektoren stellen die Technologiewerte (+1,2%) die Gewinner, die Branche der Automobilhersteller und -zulieferer fährt mit einem Minus von 0,9 Prozent dagegen hinterher. Der Index der Immobilienwerte zeigt sich mit einem Minus von 1,5 Prozent noch etwas schwächer, auch weil die Anleihenrenditen wieder anziehen. Auch das spricht laut Marktteilnehmern eher für eine Normalisierung der Lage. Sollte allerdings die Lage im Nahen Osten weiter eskalieren, könnte eine erneute Fluchtwelle in Sicherheit die Märkte heimsuchen. Daneben gilt es einmal mehr, Quartalszahlen einzuordnen. Unter anderem von Bayer und Zalando.
Bayer nach Quartalsbericht im Minus
Mit der Aktie von Bayer geht es um 3,6 Prozent nach unten. Die Quartalszahlen haben zwar kein Störfeuer geliefert. Das bereinigte EBITDA des Konzerns fiel leicht oberhalb der Markterwartung aus. Nach Aussage von Jefferies habe Pharma überzeugt, während Crop und Consumer hinterherhinkten. Für das Gesamtjahr 2024 werde das währungsbereinigte EBITDA nun in einer Spanne zwischen 10,2 und 10,9 Milliarden Euro erwartet, hier liegt Jefferies mit der Schätzung von 10,1 Milliarden bereits darunter, der Konsens bewege sich bei 10,4 Milliarden Euro und damit nahe der Mitte der neuen Spanne. "Das Problem ist aber, dass die juristischen Risiken nach wie vor nicht vom Tisch sind", so ein Marktteilnehmer zu Glyphosat. "Zahlen alleine können den nötigen Befreiungsschlag wohl nicht liefern", sagt er.
Zalando fallen ebenfalls um 3,6 Prozent. Für die Analysten der DZ Bank hat der Onlinehändler im zweiten Quartal zwar etwas mehr "geliefert" als erwartet - die Konsensschätzungen könnten in der Folge leicht steigen. Positiv dürfte der Kapitalmarkt vor allem die gute Kontrolle der Fulfillmentkosten, die Verbesserung des Warenkorbwertes (+4,6% auf 60,80 Euro) und den Anstieg der Rohertragsmarge werten. Letzterer spiegele ein erfolgreiches Vorratsmanagement wider. Den sequenziellen Anstieg der aktiven Kunden sehen die Analysten jedoch mit gemischten Gefühlen, denn der Zuwachs gehe mit einem deutlichen Anstieg der Marketingkostenquote einher. So wird der Zwischenbericht offensichtlich als Verkaufsgelegenheit aufgenommen.
Gute Nachrichten gibt es von Rational (+6%). Der Großküchenausstatter hat im zweiten Quartal seinen Gewinn überproportional zum Umsatz gesteigert. Der Konzern profitierte nach eigenen Angaben im bisherigen Jahresverlauf besonders von guten Geschäften in Asien.
Positiv werden auch die Geschäftszahlen von Adecco an der Börse aufgenommen, die Aktie legt um 1,4 Prozent zu. Die Analysten von JP Morgan sehen das EBITA 3 Prozent über dem zuletzt vom Unternehmen erhobenen Konsens, auch der Gewinn je Aktie liege 3 Prozent über Konsens. Insgesamt erwarten die Analysten nur geringe Änderungen am Jahreskonsens, aber die Aktie könnte mit Erleichterung reagieren angesichts der jüngsten makroökonomisch bedingten Schwäche. Im SDAX geben Adtran Holdings nach schwachen Geschäftszahlen knapp 14 Prozent ab.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.565,95 -0,1% -5,65 +1,0% Stoxx-50 4.249,70 +0,3% 14,77 +3,8% DAX 17.344,69 -0,0% -3,46 +3,5% MDAX 23.987,48 +0,1% 23,09 -11,6% TecDAX 3.205,36 +0,3% 9,61 -4,0% SDAX 13.337,45 -0,1% -10,76 -4,5% FTSE 8.011,92 +0,0% 3,69 +3,6% CAC 7.113,46 -0,5% -35,53 -5,7% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,15 -0,03 -0,42 US-Zehnjahresrendite 3,83 +0,04 -0,05 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:38 Mo, 17:31 % YTD EUR/USD 1,0922 -0,3% 1,0943 1,0972 -1,1% EUR/JPY 157,79 -0,0% 159,53 157,13 +1,4% EUR/CHF 0,9308 -0,3% 0,9362 0,9337 +0,3% EUR/GBP 0,8603 +0,3% 0,8578 0,8595 -0,8% USD/JPY 144,44 +0,2% 145,76 143,19 +2,5% GBP/USD 1,2696 -0,6% 1,2759 1,2765 -0,2% USD/CNH (Offshore) 7,1504 +0,2% 7,1443 7,1209 +0,4% Bitcoin BTC/USD 55.145,55 +1,3% 56.008,60 54.576,55 +26,6% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 73,19 72,94 +0,3% +0,25 +2,6% Brent/ICE 76,21 76,30 -0,1% -0,09 +1,2% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 36,39 35,82 +1,6% +0,57 +10,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.394,51 2.410,24 -0,7% -15,73 +16,1% Silber (Spot) 26,97 27,30 -1,2% -0,33 +13,4% Platin (Spot) 917,76 911,50 +0,7% +6,26 -7,5% Kupfer-Future 4,00 4,00 +0,1% +0,00 +1,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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