MÄRKTE EUROPA/DAX nach US-Verbraucherpreise auf Rekordhoch
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FRANKFURT (Dow Jones) - An den europäischen Aktienmärkten geht es am Mittwochnachmittag deutlich nach oben. Den entscheidenden Impuls lieferten die US-Verbraucherpreise, die leicht unter den Erwartungen ausfielen. Zudem sorgt eine auf Hochtouren laufende Quartalsberichtssaison bei einigen Einzelwerten für kräftige Kursausschläge. Der DAX gewinnt 0,7 Prozent 18.854 Punkte und markierte nach den US-Daten ein Rekordhoch bei 18.893 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 legt um 0,2 Prozent auf 5.092 Punkte zu. Er wird gebremst von schwachen Luxusgüteraktien, die im Sog von enttäuschenden Burberry-Zahlen verkauft werden.
An den Anleihemärkten geht es nach den US-Daten deutlich nach oben, die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fällt um 10 Basispunkte auf 2,43 Prozent. "Endlich mal wieder eine Veröffentlichung der Inflationsrate, welche nicht negativ überraschte", so LBBW-Volkswirt Dirk Clench. Er hebt insbesondere hervor, dass die Preise für Dienstleistungen, in den zurückliegenden Monaten der Hauptreiber der Inflationsrate, weniger stark gestiegen seien als in den Vormonaten. Da auch die gleichzeitig veröffentlichten Einzelhandelsumsätze enttäuschten, sieht sich Clench in seiner Prognose bestätigt, dass die US-Notenbank im weiteren Jahresverlauf zweimal ihre Leitzinsen senken wird. In der Folge neigt der Dollar kurzfristig zur Schwäche, für den Euro geht es leicht auf 1,0840 Dollar nach oben.
Wieder Zahlenflut
Allein aus dem DAX haben fünf Unternehmen ihre Bücher geöffnet. Der Versicherer Allianz (-0,7%) profitierte von einem starken Schaden- und Unfallgeschäft, steigerte den operativen Gewinn deutlich und übertraf die Erwartungen leicht. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bestätigt, während hier einige Akteure möglicherweise auf eine Erhöhung spekulierten.
Commerzbank gehören mit einem Plus von 5,1 Prozent zu den größten DAX-Gewinnern. Für die Analysten der Deutschen Bank hat die Commerzbank trotz einer höher als erwarteten Belastung in Polen beim Gewinn leicht über den Prognosen abgeschnitten. Den Ausblick für den Zinsüberschuss 2024 hat die Commerzbank um 200 Millionen Euro erhöht und die restlichen Prognosen bestätigt.
Der Energiekonzern RWE (+3,2%) hat im ersten Quartal zwar deutlich weniger verdient als im Vorjahreszeitraum - Grund dafür sind gesunkene Energiepreise; die Markterwartungen übertraf RWE aber dennoch durchweg.
Um 2,2 Prozent geht es für Eon nach oben. Entgegen den Prognosen hat der Versorger das bereinigte operative Ergebnis leicht gesteigert. Den Ausblick bekräftigte der Konzern.
Merck KGaA steigen um 5,1 Prozent. Das Pharma- und Technologieunternehmen hat im ersten Quartal trotz Rückgängen bei Umsatz und Ergebnis besser abgeschnitten als am Markt erwartet. Dazu präzisierte Merck seinen Jahresausblick.
Positiv bewerten Marktteilnehmer die Entwicklung bei Bilfinger (+3,4%). Die operative Marge habe sich noch stärker verbessert als erwartet.
Schott Pharma brechen ein
Schott Pharma brechen um 14,7 Prozent ein. Im zweiten Quartal ist die Marge beim Hersteller von Verabreichungssystemen für injizierbare Medikamente stark zurückgegangen. Das SDAX-Unternehmen bestätigte zwar die Prognose für das Geschäftsjahr 2023/24, warnte aber vor einer Belastung des Umsatzwachstums im kommenden Jahr durch die geringere Nachfrage eines Großkunden nach Spritzen.
Thyssenkrupp notieren nach den Zahlen 2,4 Prozent niedriger. Der Konzern senkte zum zweiten Mal in diesem Jahr die Prognose. Der Kurs der Wasserstofftochter Nucera sackt um 10,5 Prozent ab. Hier ist der Auftragseingang im Geschäft mit Elektrolyse-Anlagen zur Herstellung von grünem Wasserstoff erheblich zurückgegangen.
Burberry verstimmt die Branche
Der durchwachsene Ausblick von Burberry (-5,6%) lastet auch auf den Aktien der Wettbewerber wie Hermes (-1,3%), LVMH (-0,8%) und Kering (-1,3). Die Ergebnisse zum zweiten Halbjahr von Burberry fielen nach Aussage der Analysten der UBS weniger schlecht aus als befürchtet. Die schwache Großhandelsprognose für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres deute jedoch darauf hin, dass die Aussichten für das Geschäftsjahr 2025 zumindest im ersten Halbjahr schwächer sein könnten.
Mit einem Plus von 5 Prozent wird die Entwicklung bei Imperial Brands quittiert. Trotz rückläufigen Absatzes hat der ehemalige Stoxx-50-Konzern dank Preiserhöhungen Umsatz und Gewinn gesteigert. "Die Preissetzung ist stark, und die Absatzentwicklung liegt im Rahmen der Erwartungen", so die Citi.
Bei den Zahlen von ABN Amro bemängelt RBC Capital die Basel 3-Kernkapitalkennziffer CET1. Mit 13,8 Prozent sei die Markterwartung von 14,3 Prozent deutlich verfehlt worden. ABN Amro verlieren 5,1 Prozent.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.091,93 +0,2% 11,64 +12,6% Stoxx-50 4.534,67 +0,3% 12,26 +10,8% DAX 18.854,17 +0,7% 137,75 +12,6% MDAX 27.398,74 +0,7% 179,59 +1,0% TecDAX 3.454,30 +0,9% 31,53 +3,5% SDAX 15.122,59 +0,3% 37,87 +8,3% FTSE 8.447,79 +0,2% 19,66 +8,8% CAC 8.230,67 +0,1% 4,88 +9,1% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,44 -0,10 -0,13 US-Zehnjahresrendite 4,39 -0,05 +0,51 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:08 Di, 17:06 % YTD EUR/USD 1,0834 +0,1% 1,0827 1,0824 -1,9% EUR/JPY 168,76 -0,3% 169,24 169,30 +8,5% EUR/CHF 0,9816 +0,1% 0,9806 0,9808 +5,8% EUR/GBP 0,8586 -0,1% 0,8595 0,8601 -1,0% USD/JPY 155,77 -0,4% 156,32 156,43 +10,6% GBP/USD 1,2617 +0,2% 1,2597 1,2583 -0,8% USD/CNH (Offshore) 7,2281 -0,2% 7,2267 7,2401 +1,5% Bitcoin BTC/USD 64.174,47 +4,1% 61.940,10 61.787,64 +47,4% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 76,91 78,02 -1,4% -1,11 +6,0% Brent/ICE 81,13 82,38 -1,5% -1,25 +6,1% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 29,805 29,65 +0,5% +0,16 -11,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.355,00 2.358,00 -0,1% -3,00 +14,2% Silber (Spot) 28,63 28,60 +0,1% +0,03 +20,4% Platin (Spot) 1.044,80 1.036,00 +0,8% +8,80 +5,3% Kupfer-Future 4,93 4,95 -0,5% -0,02 +26,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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