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09:43 Uhr, 16.10.2023

MÄRKTE EUROPA/DAX kaum verändert - Lage bleibt labil

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    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)
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Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones) - Die Lage an den europäischen Aktienmärkten bleibt auch zum Wochenauftakt labil. Zwar treten DAX und Euro-Stoxx-50 zunächst auf der Stelle. Eine Erholung von der Schwäche der vergangenen Tage ist aber nicht in Sicht: "Solange im Nahen Osten keine Entspannung in Sicht ist, bleibt auch die Lage an den Börsen angespannt", sagt Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Der DAX verliert im frühen Handel 0,1 Prozent auf 15.167 Punkte, der Euro-Stoxx-50 steigt dagegen um 0,1 Prozent auf 4.133 Punkte.

Die Ölpreise behaupten die deutlichen Gewinne vom Freitag, ein Barrel der Sorte Brent notiert weiterhin über 90 Dollar. Der Goldpreis kommt dagegen nach dem kräftigen Aufwärtsschub vom späten Freitag wieder etwas zurück. Das Szenario mit dem geringsten Risikoaufschlag für die Ölpreise wäre laut Commonwealth Bank of Australia (CBA) ein schnelles Zerschlagen der Hamas durch Israel und ein anschließender Rückzug aus dem Gaza-Streifen, während von Iran unterstützte militante Gruppen ihr militärisches Engagement begrenzten. In diesem Fall könnten die Brent-Futures möglicherweise im Bereich von 90 Dollar je Barrel bleiben. Zunächst drückt die Gefahr einer Eskalation der Lage aber generell auf die Risikobereitschaft der Anleger.

Außerdem wird sich US-Notenbankpräsident Jerome Powell im Wochenverlauf äußern, merkt CBA an und fügt hinzu, dass eine Bestätigung der Botschaft "längere Zeit höhere Zinsen" die US-Anleihenrenditen auf oder über ihrem aktuellen Niveau halten und den Dollar unterstützen könnte. Die Renditen ziehen wieder etwas an, nachdem die Anleihen am Freitag wie das Gold stark von der Flucht in so genannte sichere Häfen profitiert hatten. Der Euro notiert gut behauptet bei 1,0530 Dollar.

   Börse Warschau und Zloty legen mit Hoffnung auf europafreudlichere Regierung zu 

An der Börse in Warschau geht es für den WIG20 um 2,9 Prozent nach oben. Unmittelbar nach der Eröffnung hatte der Aufschlag auch schon 4,5 Prozent betragen. Hier zeichnet sich eine Regierungsübernahme europafreundlicherer Parteien ab, nachdem die PiS die Wahl anscheinend verloren hat. Die Commerzbank bewertet das voraussichtliche Ergebnis zunächst einmal als positiv für die polnische Währung, aber auch für das Investitionsklima in Polen: "Eine weitere Legislaturperiode unter PiS-Regentschaft hätte die Möglichkeit, dass Polen endgültig und unumkehrbar in Richtung einer autokratischen Staats- und Gesellschaftsform abdriftet, erhöht. Mittel- bis langfristig hätte dieser Weg Polen wohl aus der EU herausgeführt", so die Analysten der Commerzbank.

Entsprechend zeigt sich auch der Zloty zum Wochenstart nach der Wahl fester. Nachdem er an den vergangenen Tagen bereits eine Aufwärtstendenz gezeigt hatte, ist der Zloty inzwischen so teuer wie zuletzt Anfang September.

   Berichtssaison tritt langsam in den Vordergrund 

Nachdem Sartorius am Freitag mit einer Gewinnwarnung überraschte, besteht auch die kommenden Tage die Gefahr, dass weitere Unternehmen für das 3. Quartal ihre Gewinnziele senken. Negative Entwicklungen, wie die Energiepreise und der anhaltende Lagerabbau, könnten die Gründe liefern. Zudem nimmt langsam die Berichtssaison in Europa Fahrt auf. In dieser Woche legen Unternehmen wie Volvo, Deutsche Börse, Nordea, Nokia und SAP ihre Quartalszahlen vor. SAP

Die Deutsche Börse dürfte auch für das dritte Quartal solide Zahlen vorlegen. Insbesondere der anhaltende Anstieg der Zinseinnahmen sollte das Wachstum auch weiterhin angekurbelt haben. Die Analysten sehen SAP im Großen und Ganzen auf Kurs, die vor drei Monaten gesenkte Wachstumsprognose zu erfüllen - zumal der Auftragsbestand hoch sei. Zudem dürfte SAP im dritten Quartal mit einer höheren Marge aufwarten. SAP liegen im frühen Handel ein 0,4 Prozent fester im Markt, Deutsche Börse verlieren dagegen 0,2 Prozent.

An der Gewinnerspitze stehen unter anderem Rheinmetall und BASF mit Aufschlägen von jeweils knapp 1,0 Prozent. Die Sartorius-Aktie stabilisiert sich nach dem Kurseinbruch zum Wochenausklang. Merck KGaA und Daimler Truck geben um 0,8 bzw. 1,7 Prozent nach.

In Europa stehen die Stoxx-Indizes der Öl- und Gaswerte sowie der Basic Resources um 0,6 bzw. 1,0 Prozent im Plus. Versorger und Bauwerte geben deutlicher nach.

Die Aktie von Hawesko fällt um 1,5 Prozent. Die erhoffte Erholung bei der Weinhandelsgruppe bleibt aus. Das Unternehmen senkte am Freitag nach Handelsschluss, auch wegen der anhaltend schlechten Verbraucherstimmung, die Prognose für das Gesamtjahr. Zudem schrieb Hawesko im dritten Quartal wegen einer Abschreibung rote Zahlen.

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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.132,80        -0,1%         -3,32      +8,9% 
Stoxx-50                3.944,75        +0,1%          2,13      +8,0% 
DAX                    15.166,65        -0,1%        -20,01      +8,9% 
MDAX                   24.915,21        -0,2%        -41,18      -0,8% 
TecDAX                  2.931,20        -0,5%        -16,05      +0,4% 
SDAX                   12.592,03        -0,1%         -7,04      +5,6% 
FTSE                    7.606,64        +0,1%          7,04      +2,0% 
CAC                     7.001,25        -0,0%         -2,28      +8,2% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,77                      +0,04      +0,20 
US-Zehnjahresrendite        4,69                      +0,06      +0,81 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Mo, 8:05 Uhr  Fr, 17:20   % YTD 
EUR/USD                   1,0526        +0,0%        1,0529     1,0503   -1,7% 
EUR/JPY                   157,49        +0,1%        157,42     157,16  +12,2% 
EUR/CHF                   0,9504        +0,2%        0,9498     0,9499   -4,0% 
EUR/GBP                   0,8651        -0,1%        0,8656     0,8651   -2,3% 
USD/JPY                   149,58        +0,1%        149,50     149,63  +14,1% 
GBP/USD                   1,2169        +0,2%        1,2165     1,2141   +0,6% 
USD/CNH (Offshore)        7,3162        +0,1%        7,3133     7,3098   +5,6% 
Bitcoin 
BTC/USD                27.900,41        +2,6%     27.957,97  26.758,54  +68,1% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  87,57        87,69         -0,1%      -0,12  +12,5% 
Brent/ICE                  90,70        90,89         -0,2%      -0,19  +11,0% 
GAS                               VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF                   0,00        39,30       -100,0%     -39,30  -51,4% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.911,13     1.933,06         -1,1%     -21,93   +4,8% 
Silber (Spot)              22,55        22,73         -0,8%      -0,18   -5,9% 
Platin (Spot)             883,75       884,13         -0,0%      -0,38  -17,3% 
Kupfer-Future               3,59         3,57         +0,5%      +0,02   -5,8% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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