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09:59 Uhr, 26.10.2023

MÄRKTE EUROPA/Börsen vor EZB schwach - Automobilsektor belastet

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Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Aktienmärkte sind am Donnerstag vor Bekanntgabe der geldpolitischen Entscheidung der EZB mit Verlusten in den Handel gestartet. So verliert der DAX am Morgen 1,2 Prozent auf 14.720 Zähler, hier belastet die Schwäche der Aktie von Mercedes-Benz Group (-6%). Die dort gesehene Renditeschwäche im Premiumsegment belastet auch die Aktien der Wettbewerber wie Porsche AG (-2,7%) und BMW (-4,3%). Der Euro-Stoxx-50 handelt 1,0 Prozent tiefer bei 4.034 Punkten.

Belastend wirken schwache Vorgaben aus Asien und den USA. Die vielbeachtete Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen nähert sich mit 4,98 Prozent wieder der psychologisch wichtigen Marke von 5 Prozent. Daneben sind die Vorgaben für den zinssensiblen Technologiesektor schlecht - dieser wird nicht nur vom Druck an den Anleihemärkten belastet, sondern auch von enttäuschenden Quartalszahlen, wie zum Beispiel Alphabet. Mit Blick auf den Nahostkonflikt hält die Spannung an - Israel bereitet sich weiter auf eine Bodenoffensive im Gazastreifen vor.

   EZB legt Pause im Zinserhöhungszyklus ein 

Während am Vormittag eine Flut von Quartalszahlen Akzente setzt, steht am Nachmittag die geldpolitische Entscheidung der EZB im Fokus. Angesichts der zuletzt gefallenen Inflationsrate wird am Markt fest damit gerechnet, dass die EZB von einer weiteren Zinserhöhung absehen und die Geldpolitik lediglich bestätigen wird. Auch Entscheidungen hinsichtlich des Bilanzabbaus dürfte es kaum geben. Auslaufende Anleihen werden von der EZB seit einiger Zeit nicht mehr reinvestiert. Während einige Marktteilnehmer die Sitzung als "non event" einstufen, dürfte spannend sein, ob etwas zu dem Thema Anhebung der Mindestreserve gesagt wird. Daneben steht am Nachmittag die Erstlesung des US-BIPs für das dritte Quartal an. Erwartet wird ein Wachstum von 4,7 Prozent.

   Harter Wettbewerb bremst Mercedes-Benz aus 

Als schwach wie erwartet werden am Morgen die Geschäftszahlen zum dritten Quartal von Mercedes-Benz eingestuft. Die Stuttgarter bekommen den Preiswettbewerb im Geschäft mit Elektroautos zu spüren: Der DAX-Konzern hat im dritten Quartal im Kerngeschäft mit Premiumautos deutlich weniger verdient und blickt nun etwas pessimistischer auf das Gesamtjahr. Der Sektor der Automobilwerte stellt mit einem Abschlag von 3,3 Prozent den größten Verlierer im Stoxx-50.

Rheinmetall hat für das dritte Quartal leicht über den Erwartungen ausgefallene Geschäftszahlen veröffentlicht. Der Umsatz entsprach den Markterwartungen, während das operative Ergebnis mit 191 Millionen Euro über der Schätzung von 165 Millionen Euro blieb. Den Ausblick hat der Rüstungskonzern bestätigt. Für die Aktie geht es gegen den Gesamtmarkt um 3 Prozent nach oben.

Mit Abgaben von 6,1 Prozent sind Siemens Energy einer der Hauptverlierer im DAX. Das Unternehmen verhandelt nach Informationen der Wirtschaftswoche mit dem Bund über staatliche Bürgschaften in Milliardenhöhe. Wegen der schweren Krise der Windkrafttochter Siemens Gamesa befürchte der Münchner Energietechnikkonzern Probleme bei Gesprächen mit Banken über nötige Garantien für das gesamte Großprojektgeschäft.

Hellofresh brechen um gleich 11 Prozent ein, nachdem der Kochboxenversender im dritten Quartal operativ etwas weniger verdient und einen leichten Margenrückgang verbucht hat. Die Zahl der Kunden und Bestellungen sank ebenfalls. Den währungsbereinigten Umsatz steigerten die Berliner. Nominal ergab sich ein leichter Rückgang.

Mit Blick auf Geschäftszahlen zum dritten Quartal geht es für die Aktie von Aixtron leicht nach unten. Sowohl Aufträge wie Umsätze blieben der Citi zufolge hinter den Erwartungen zurück, während die Brutto- und EBIT-Marge weiterhin stark, aber ebenfalls knapp unterhalb vom Konsens lägen. Die Citi-Analysten sehen in der Entwicklung nur eine temporäre Delle.

Auch aus Europa gibt es einen Schwall an Zahlen. So sind die Drittquartalszahlen von Carrefour (+3,4%) nach Einschätzung der Citigroup im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Positiv heben die Analysten die Bestätigung der Ziele für das laufende Jahr hervor. Leicht besorgt zeigen sie sich allerdings mit Blick auf die Volumenentwicklung der französischen Hypermarches. Es bleibe zu hoffe, dass es sich hierbei lediglich um eine kurzfristige Beeinträchtigung handele, heißt es.

Die BNP Paribas (-5,3%) hat im dritten Quartal trotz höherer Einnahmen weniger verdient und dabei unter steigenden Kosten gelitten. Die französische Bank erzielte im dritten Quartal einen Nettogewinn von 2,66 Milliarden Euro, verglichen mit 2,77 Milliarden Euro im Vorjahr. Während der Nettogewinn als im Rahmen der Erwartung an der Börse eingestuft wird, wird die Schwäche im Privatkundengeschäft als negative Überraschung gesehen.

Schneider Electric (-2%) hat den Ausblick für das Gesamtjahr bekräftigt, nachdem das Unternehmen für das dritte Quartal einen unveränderten Umsatz gemeldet hat, der knapp unter den Erwartungen der Analysten lag. Der französische Konzern für Energiemanagement warnte vor Anzeichen einer schwächeren Nachfrage in China und Westeuropa im vierten Quartal, hielt aber an seinen Zielen für 2023 fest.

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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.033,69        -1,0%        -39,66          +6,3% 
Stoxx-50                3.827,37        -0,9%        -34,86          +4,8% 
DAX                    14.720,26        -1,2%       -171,92          +5,7% 
MDAX                   23.820,09        -0,8%       -203,22          -5,2% 
TecDAX                  2.821,78        -0,7%        -20,19          -3,4% 
SDAX                   12.093,34        +0,1%          8,82          +1,4% 
FTSE                    7.360,89        -0,7%        -53,45          -0,5% 
CAC                     6.858,35        -0,8%        -56,72          +5,9% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,90                      +0,02          +0,33 
US-Zehnjahresrendite        4,96                      +0,00          +1,08 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Do, 8:44 Uhr  Mi, 17:17 Uhr    % YTD 
EUR/USD                   1,0548        -0,2%        1,0537         1,0591    -1,5% 
EUR/JPY                   158,75        +0,1%        158,83         158,76   +13,1% 
EUR/CHF                   0,9473        -0,0%        0,9473         0,9479    -4,3% 
EUR/GBP                   0,8724        -0,0%        0,8725         0,8717    -1,4% 
USD/JPY                   150,49        +0,2%        150,74         149,92   +14,8% 
GBP/USD                   1,2090        -0,2%        1,2075         1,2150    -0,0% 
USD/CNH (Offshore)        7,3263        -0,0%        7,3287         7,3235    +5,8% 
Bitcoin 
BTC/USD                34.669,35        +0,3%     34.557,96      34.686,01  +108,9% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  85,14        85,39         -0,3%          -0,25   +10,1% 
Brent/ICE                  90,21        90,13         +0,1%          +0,08   +10,4% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.989,69     1.980,00         +0,5%          +9,69    +9,1% 
Silber (Spot)              23,04        22,93         +0,5%          +0,12    -3,9% 
Platin (Spot)             906,45       907,50         -0,1%          -1,05   -15,1% 
Kupfer-Future               3,59         3,59         -0,1%          -0,00    -5,8% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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