MÄRKTE EUROPA/Börsen mit Zentralbanken in Rekordlaune
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Börsen sind am Donnerstag auf Rekordkurs geblieben. Taubenhafte Zentralbanken hoben die Stimmung, insbesondere die Zinssignale der US-Notenbank vom Vorabend. Viele Marktteilnehmer hätten die Sorge gehabt, der jüngste Anstieg der US-Inflation könne die Fed von ihrem Kurs abbringen, nicht wie mehrheitlich erwartet am 12. Juni zu handeln und die Zinsen zu senken, sagte Marktexperte Jochen Stanzl von CMC Markets. "Doch Fed-Chef Powell sieht den Anstieg der Inflation nur als 'Straßenunebenheiten' an und bleibt auf Kurs, die Leitzinsen 2024 dreimal zu senken".
Der DAX gewann 0,9 Prozent auf 18.179 Punkte, womit er auf Rekordhoch aus dem Tag ging. Der Euro-Stoxx-50 rückte um 1,1 Prozent auf 5.053 Punkte vor; er erreichte immerhin ein neues Jahreshoch mit 5.059 Zählern.
Weil die US-Notenbank zudem die Wachstumsprognose angehoben habe, setze sich "Goldilocks-Szenario" fort, so ein Marktteilnehmer, also das Goldlöckchen-Szenario der Kombination von Zinssenkungsperspektive und hohem Wachstum.
SNB senkt überraschend die Zinsen - BoE stellt Zinssenkungen in Aussicht
In London stieg der FTSE-100-Index besonders kräftig und auf ein Zehnmonatshoch, nachdem die Bank of England erwartungsgemäß die Leitzinsen bestätigt hatte. Die Zentralbank sieht sich zwar noch nicht an dem Punkt, an dem sie die Zinsen senken könne, allerdings bewege man sich in die richtige Richtung, teilte sie mit. Das Pfund wertete mit diesem taubenhaften Signal ab.
Nach einer überraschenden Zinssenkung durch die Schweizer Zentralbank ließ der Franken deutlicher Federn. Für einen Dollar erhielt man zu Börsenschluss 0,8985 Franken nach 0,8850 Franken vor der Entscheidung.
Rohstoffaktien von Konjunkturzuversicht gestützt
Mit Blick auf die einzelnen Sektoren waren Rohstoffwerte wegen des zunehmenden Konjunkturoptimismus gesucht und gewannen 2,7 Prozent. Die Aussicht auf fallende Zinsen verhalf den zinssensitiven Technologieaktien zu einem Plus von 3,2 Prozent. Auch die zinssensiblen Immobilienaktien (+2,2%) waren gefragt.
Mit einem Aufschlag von 6,7 Prozent lagen Siemens Energy im DAX an der Spitze. Stützend wirkte ein Bloomberg-Bericht, laut dem das Unternehmen plant, den Verkauf von Onshore-Windturbinen schon bald wieder aufzunehmen. Der Verkauf war im vergangenen Jahr aufgrund technischer Probleme gestoppt worden.
Für Gesprächsstoff im Späthandel sorgte die Nachricht, dass sich der Deutsche Fußballbund (DFB) nach 70 Jahren von seinem Ausrüster Adidas trennt und zu Nike wechselt. Adidas gingen 0,4 Prozent billiger aus dem Tag.
Prosieben gewannen 0,9 Prozent. Der Großaktionär MFE-Mediaforeurope erhöht den Druck. Bei der Hauptversammlung am 30. April will der italienische Medienkonzern, der knapp 30 Prozent der Stimmrechte von Prosieben kontrolliert, den Vorstand zur Vorbereitung einer Aufspaltung des Konzerns bringen. Prosieben soll sich auf sein Kerngeschäft Unterhaltung konzentrieren und die übrigen Geschäfte separat an die Börse bringen.
BMW verloren dagegen 1,5 Prozent. Zwar sollen die Auslieferungen in diesem Jahr das Vorjahrsniveau leicht übertreffen. Allerdings wird der Rückgang der Gebrauchtwagenpreise den Gewinn belasten.
Heidelberg Materials machten einen Satz um 4,6 Prozent. Der Baustoffkonzern will die Dividende auf 3 Euro erhöhen von 2,60 Euro, erwartet worden waren 2,80 Euro.
Rheinmetall zogen mit einem neuen milliardenschweren Großauftrag für die Bundeswehr um 3 Prozent an.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 5.052,31 +52,00 +1,0% +11,7% Stoxx-50 4.402,37 +29,96 +0,7% +7,6% Stoxx-600 509,77 +4,56 +0,9% +6,4% XETRA-DAX 18.179,25 +164,12 +0,9% +8,5% FTSE-100 London 7.882,55 +145,17 +1,9% +0,1% CAC-40 Paris 8.179,72 +18,31 +0,2% +8,4% AEX Amsterdam 875,42 +14,88 +1,7% +11,3% ATHEX-20 Athen 3.453,92 +36,95 +1,1% +10,6% BEL-20 Bruessel 3.787,97 +102,56 +2,8% +2,2% BUX Budapest 65.841,44 -141,42 -0,2% +8,6% OMXH-25 Helsinki 4.436,34 +41,09 +0,9% -2,5% ISE NAT. 30 Istanbul 9.852,94 +272,77 +2,8% +22,8% OMXC-20 Kopenhagen 2.690,17 -13,49 -0,5% +17,8% PSI 20 Lissabon 6.152,21 +26,61 +0,4% -3,4% IBEX-35 Madrid 10.867,50 +115,00 +1,1% +7,6% FTSE-MIB Mailand 34.327,95 +34,66 +0,1% +12,9% OBX Oslo 1.220,37 +9,11 +0,8% +2,2% PX Prag 1.483,08 -12,23 -0,8% +4,9% OMXS-30 Stockholm 2.550,50 +40,06 +1,6% +6,4% WIG-20 Warschau 2.409,74 +68,39 +2,9% +2,9% ATX Wien 3.483,75 +29,84 +0,9% +0,5% SMI Zuerich 11.703,66 +85,03 +0,7% +5,1% *bezogen auf Schlusskurs vom Vortag Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,41 -0,02 -0,16 US-Zehnjahresrendite 4,28 +0,01 +0,40 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 9:10 Mi, 17:17 % YTD EUR/USD 1,0870 -0,6% 1,0927 1,0856 -1,6% EUR/JPY 164,71 -0,1% 165,28 164,58 +5,8% EUR/CHF 0,9766 +0,9% 0,9681 0,9672 +5,3% EUR/GBP 0,8573 +0,3% 0,8544 0,8538 -1,2% USD/JPY 151,52 +0,4% 151,30 151,60 +7,6% GBP/USD 1,2679 -0,9% 1,2788 1,2715 -0,3% USD/CNH (Offshore) 7,2207 +0,2% 7,2135 7,2170 +1,4% Bitcoin BTC/USD 66.348,67 -2,0% 67.382,97 63.646,56 +52,4% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 80,56 81,27 -0,9% -0,71 +10,9% Brent/ICE 85,16 85,95 -0,9% -0,79 +10,9% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 26,845 27,28 -1,6% -0,43 -14,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.172,66 2.201,78 -1,3% -29,11 +5,4% Silber (Spot) 24,84 25,64 -3,1% -0,80 +4,5% Platin (Spot) 913,00 914,70 -0,2% -1,70 -8,0% Kupfer-Future 4,05 4,05 0% 0 +3,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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