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12:59 Uhr, 31.07.2024

MÄRKTE EUROPA/Börsen kommen nach Inflationszahlen von Hochs zurück

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FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Börsen kommen von den Tageshochs bis Mittwochmittag zurück. Die jährliche Inflationsrate in der Eurozone hat sich im Juli wider Erwarten auf 2,6 Prozent erhöhte, erwartet worden war ein Rückgang auf 2,4 Prozent. Die Kernteuerung blieb konstant bei 2,9 Prozent, Ökonomen hatten hingegen mit einem Rückgang auf 2,6 Prozent gerechnet. Die Daten dürften die EZB aber nicht daran hindern, im September die Zinsen erneut zu senken. Denn die Inflationsrate dürfte bis dahin laut der Commerzbank möglicherweise auf unter 2 Prozent fallen und der EZB die Möglichkeit zu einer weiteren Zinssenkung geben.

Der DAX legt 0,5 Prozent auf 18.503 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 1,1 Prozent auf 4.892. Die Sorge über eine sich ausweitende Eskalation des Konflikts im Nahen Osten, die auch zu Unterbrechungen der Ölversorgung führen könnte, lässt den Preis für Öl um mehr als 2 Prozent steigen. Die Notierungen legen mit der Meldung zu, dass der politische Führer der Hamas, Ismail Haniyeh, im Iran getötet wurde. Haniyeh wurde in Teheran gezielt getötet, wie das Islamische Revolutionsgarden-Korps (IRGC) des Iran in einer Erklärung mitteilte. Vermutet wird, dass Israel für den Anschlag verantwortlich ist. Der Goldpreis rückt ebenfalls leicht vor.

Im Blick steht die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank am Abend. Es wird erwartet, dass das aktuelle Zinsniveau bestätigt wird. Allerdings könnte Chairman Jerome Powell Hinweise auf eine erste Zinssenkung im September geben. Am Morgen hatte die Bank of Japan überrascht. Die japanische Notenbank hat den Leitzins auf 0,25 Prozent erhöht und damit die Devisenstrategen der Commerzbank auf der falkenhaften Seite überrascht. Das Volumen der Anleihenankäufe wurde reduziert. Am Devisenmarkt zieht der Yen kräftig an.

   Airbus besser als befürchtet 

Als "besser als befürchtet" stufen die Analysten von Jefferies die Geschäftszahlen zum zweiten Quartal 2024 von Airbus (+3,7%) ein. Der EBIT-Konsens im Bereich Commercial wurde um 16 Prozent übertroffen, auch wegen Effizienzmaßnahmen, die Inflation und einige Herausforderungen bei den Mitarbeiterzahlen ausgeglichen. Im Bereich D&S gab es dagegen eine größer als erwartet ausgefallene Belastung. Der jüngst gesenkte Ausblick wurde bestätigt.

Siemens Healthineers (-6,8%) ist im dritten Quartal ihres Geschäftsjahres 2023/24 wegen erneuter Einbußen im China-Geschäft nicht so stark gewachsen wie vom Markt erhofft. Das Medizintechnikunternehmen bestätigte dennoch seine Prognose, dämpfte allerdings die Erwartungen an das Wachstum im Kerngeschäft mit bildgebenden Geräten.

Fresenius (+2,2%) erzielte im zweiten Quartal ein zweistelliges prozentuales Gewinnwachstum je Aktie, was nach Einschätzung der Jefferies-Analysten das Potenzial für eine Trendwende zeigt. Da der Fokus nun auf Wachstumsvektoren liege und FMC dekonsolidiert wurde, sehen sie die Entwicklung im zweiten Quartal positiv.

Adidas (+1,4%) sei in wichtigen Kategorien und Märkten in guter Verfassung, was eine solide Grundlage für einen Neustart bilde, urteilt Piral Dadhania von RBC Capital Markets. Der deutsche Sportartikelhersteller bestätigte die vorab veröffentlichten Zahlen für das zweite Quartal und bekräftigte den kürzlich angehobenen Ausblick für 2024.

Trotz guter Geschäftszahlen und einem erhöhten Ausblick auf das Gesamtjahr geben GSK an der Londoner Börse um 1,8 Prozent nach. Grund ist die schwache Entwicklung des Herpes-Impfstoffs Shingrix im zweiten Quartal. Shore Capital verweist auf eine geringere Nachfrage und Lagerbestandsabbau in den USA.

   Teamviewer zweistellig im Plus 

Überraschend positiv werden die Geschäftszahlen zum zweiten Quartal von Teamviewer (+10,8%) aufgenommen. Die Billings legten im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent zu, die adjustierte EBITDA-Marge sank nur 1 Prozentpunkt und lag bei weiter starken 41 Prozent. Von den Analysten von JP Morgan heißt es dazu in einer ersten Bewertung, der Gewinn habe die Erwartung geschlagen und vor allem scheine sich das Billings-Wachstum wieder zu beschleunigen.

Die Auto1 Group (+16,1%) hat die Jahresprognose nach einem überraschend guten zweiten Quartal deutlich angehoben. Der Gebrauchtwagenhändler erwartet einen höheren Absatz im laufenden Jahr und entsprechend ein höheres bereinigtes EBITDA. Es soll auf 45 Millionen bis 65 Millionen nach zuvor erwarteten 20 Millionen bis 40 Millionen Euro steigen. Nach Unternehmensangaben war es das bisher profitabelste Quartal in der Firmengeschichte.

Leicht positiv werden die Geschäftszahlen von Kion (-3,2%) in ersten Kommentaren aus dem Handel bewertet. Bremsend wirke der gesenkte qualitative Ausblick für die Flurförderzeuge: Hier erwartet Kion entgegen der vorherigen Erwartung nur noch das Niveau des Vorjahres. Zuvor war mit einem global leichten Wachstum gerechnet worden. Ähnlich sieht es bei Supply-Chain-Lösungen aus, die für 2024 leicht rückläufig erwartet werden nach bisher leicht wachsend.

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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.892,99        +1,1%         51,99          +8,2% 
Stoxx-50                4.496,18        +1,2%         55,13          +9,8% 
DAX                    18.500,89        +0,5%         89,71         +10,4% 
MDAX                   25.474,30        +0,7%        167,46          -6,1% 
TecDAX                  3.343,69        -0,1%         -4,12          +0,2% 
SDAX                   14.345,11        +0,7%         97,97          +2,8% 
FTSE                    8.390,01        +1,4%        115,60          +7,0% 
CAC                     7.577,82        +1,4%        102,88          +0,5% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,32                      -0,02          -0,25 
US-Zehnjahresrendite        4,13                      -0,00          +0,25 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Mi, 8.39 Uhr  Di, 17:28 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0830        +0,1%        1,0819         1,0799   -1,9% 
EUR/JPY                   163,02        -1,3%        165,32         166,45   +4,8% 
EUR/CHF                   0,9538        -0,1%        0,9544         0,9567   +2,8% 
EUR/GBP                   0,8437        +0,1%        0,8428         0,8421   -2,7% 
USD/JPY                   150,47        -1,5%        152,82         154,13   +6,8% 
GBP/USD                   1,2838        +0,0%        1,2836         1,2824   +0,9% 
USD/CNH (Offshore)        7,2247        -0,3%        7,2369         7,2630   +1,4% 
Bitcoin 
BTC/USD                66.014,10        -0,4%     66.399,50      66.199,90  +51,6% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  76,79        74,73         +2,8%          +2,06   +7,6% 
Brent/ICE                  80,43        78,63         +2,3%          +1,80   +6,0% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.418,48     2.411,43         +0,3%          +7,05  +17,3% 
Silber (Spot)              28,57        37,48        -23,8%          -8,91  +20,2% 
Platin (Spot)             968,20       962,65         +0,6%          +5,55   -2,4% 
Kupfer-Future               4,14         4,06         +1,9%          +0,08   +5,2% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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