Nachricht
16:00 Uhr, 29.07.2024

MÄRKTE EUROPA/Börsen drehen ins Minus - Nucera mit unsicherem Ausblick

Erwähnte Instrumente

  • SMI
    ISIN: CH0009980894Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (SIX)
  • L/E-DAX
    ISIN: DE0001717049Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)

FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Aktienmärkte können die Gewinne nicht halten und drehen am Montagnachmittag ins Minus. Der DAX verliert 0,1 Prozent auf 18.397 Punkte, der Euro-Stoxx-50 handelt 0,5 Prozent auf 4.840 im Minus. Diese Woche stehen Quartalszahlen und die Zinsentscheidung diverser Notenbanken im Fokus. "Die Stimmung an der US-Technologiebörse Nasdaq ist angeschlagen, jede Art von Enttäuschung könnte zu einem weiteren Ausverkauf bei den Big-Techs führen", heißt es bei Robomarkets. Nicht ganz ausblenden sollten Anleger auch die Situation im Nahen Osten. Ein Raketenangriff auf die israelisch besetzten Golanhöhen lasse die Kriegsgefahr zwischen dem Libanon und Israel wieder steigen, heißt es.

Am Mittwoch nach Handelsschluss in Europa rückt die US-Notenbank in den Fokus, die eine Zinssenkung im September ins Auge fassen dürfte. Die US-Notenbank deutete jüngst an, dass eine Zinssenkung in den kommenden Monaten - wenn auch nicht bei der anstehenden Ratssitzung - gerechtfertigt sein könnte, wenn die jüngste Inflationsabschwächung anhalte. Zusammen mit den Anzeichen für eine allmähliche Abkühlung auf dem US-Arbeitsmarkt "nähern sich die Inflationsdaten der letzten drei Monate einem disinflationären Trend, den wir anstreben", sagte der Präsident der New Yorker Fed, John Williams.

   Merck hebt nach starkem 2Q die Prognose an 

Die von Merck KGaA (+3,8%) am Freitagabend vorgelegten vorläufigen Geschäftszahlen werden gut aufgenommen. Positiv überraschten den Jefferies-Analysten zufolge die Bereiche Healthcare and Electronics, sowohl beim EBITDA als auch beim Gewinn je Aktie wurde die Markterwartung übererfüllt. In Folge hoben die Darmstädter die Prognose für das laufende Jahr an, wobei der Mittelwert des EBITDA pre und des Gewinns je Aktie pre nun 2 Prozent über Konsens liegt.

BASF führen mit Abgaben von 2,4 Prozent die Verliererliste im DAX an. Auf das Sentiment drückt unter anderem eine Explosion im Werksteil Süd in Ludwigshafen. 14 Mitarbeiter wurden bei dem Ereignis leicht verletzt. Wie der Chemiekonzern mitgeteilt hat, wurde der Brand in der Zwischenzeit gelöscht.

Nach den vorläufigen Geschäftszahlen zum dritten Geschäftsquartal von Thyssenkrupp Nucera geht es für die Aktie um 5,3 Prozent nach unten. Von den RBC-Analysten heißt es, der Umsatz habe mit 236 Millionen Euro ihre Erwartung von 230 Millionen leicht übertroffen. Das EBIT sei mit einer Millionen Euro deutlich über dem erwarteten Verlust von 22,5 Millionen reingekommen. Das Unternehmen gibt an, dass Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem grünen Wasserstoffmarkt im zweiten und dritten Quartal andauerten und zu weiteren Verzögerungen auf Kundenseite geführt hätten. In Anbetracht des revidierten Ausblicks halten die Analysten es für klüger, die Umsatzprognose für das nächste Geschäftsjahr um ein Drittel zu kürzen.

Die Philips-Aktie haussiert dagegen mit Aufschlägen von 12,7 Prozent. Positiv kommt zum einen die EBITDA-Marge in Höhe von 11,1 Prozent an, die nun innerhalb der Prognose liege. Mit Blick auf die kommenden Quartale stimme zum anderen der Auftragseingang zuversichtlich, der nach Aussage von Analysten das erste Mal seit zwei Jahren gewachsen ist.

Stabilus bestätigte am Morgen den erst im Juni gesenkten Ausblick und lieferte damit keine Überraschung. Leicht positiv wird im Handel aber die EBIT-Marge im dritten Quartal gewertet, die mit 12,3 Prozent berichtet worden ist. Stabilus gewinnen 4 Prozent.

   Logistiker nach Raketenangriff auf Golanhöhen fest 

Die Krise im Nahen Osten ist zu Wochenbeginn auch an den Börsen zu spüren. Bei dem Raketenangriff auf die Golanhöhen sind am Wochenende 12 Israelis getötet worden, darunter auch Kinder. Die Lufthansa (-1,3%) hat daraufhin Flüge von und nach Beirut ausgesetzt. Auch Air France (-1,4%) hat den Flugbetrieb nach Beirut zunächst eingestellt. Derweil profitieren die Aktien von Logistikern von der Entwicklung. Die Anleger setzen auf steigende Frachtraten, wie diese bereits nach Huthi-Angriffen auf Cargoschiffe im Roten Meer der Fall gewesen war. Moeller-Maersk gewinnen 4,4 Prozent und Hapag-Lloyd 7,4 Prozent.

Wenig euphorisch liest sich der Kommentar der Citi-Analysten, nachdem Heineken die Gewinnprognose angehoben hat. Dort heißt es, dass die Ergebnisse leicht unter den Erwartungen lägen, wobei Zweitquartalszahlen und Ausblick für das Gesamtjahr "nicht so positiv ausfallen wie erhofft". Der Gewinn je Aktie für das erste Halbjahr liege leicht über dem Konsens, was jedoch auf geringere Minderheitsanteile zurückzuführen sei, da die Umsätze und das EBIT für das erste Halbjahr um 2 bis 3 Prozent geringer ausgefallen seien. Vor allem die organische Volumenentwicklung bei Bier im zweiten Quartal liege in allen Geschäftsbereichen unter den Konsenswerten. Heineken verlieren 9,4 Prozent, auch für Carlsberg (-4,2%) und Royal Unibrew (-2,5%) geht es nach unten.

=== 
Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.837,61        -0,5%        -24,89          +7,0% 
Stoxx-50                4.450,86        +0,1%          2,83          +8,7% 
DAX                    18.389,68        -0,2%        -27,87          +9,8% 
MDAX                   25.092,73        -0,1%        -23,89          -7,5% 
TecDAX                  3.351,63        +0,6%         18,35          +0,4% 
SDAX                   14.159,77        +0,2%         25,73          +1,4% 
FTSE                    8.322,47        +0,4%         36,76          +7,1% 
CAC                     7.460,24        -0,8%        -57,44          -1,1% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,35                      -0,05          -0,22 
US-Zehnjahresrendite        4,16                      -0,03          +0,28 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Mo, 8.00 Uhr  Fr, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0813        -0,4%        1,0859         1,0858   -2,1% 
EUR/JPY                   166,60        -0,2%        166,58         166,90   +7,1% 
EUR/CHF                   0,9579        -0,1%        0,9593         0,9583   +3,2% 
EUR/GBP                   0,8419        -0,2%        0,8437         0,8442   -2,9% 
USD/JPY                   154,08        +0,3%        153,39         153,70   +9,4% 
GBP/USD                   1,2843        -0,2%        1,2871         1,2861   +0,9% 
USD/CNH (Offshore)        7,2727        +0,1%        7,2626         7,2587   +2,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                69.346,10        +2,0%     69.694,50      67.722,90  +59,3% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  77,20        77,16         +0,1%          +0,04   +8,2% 
Brent/ICE                  81,35        81,13         +0,3%          +0,22   +7,2% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                  33,61        32,38         +3,8%          +1,24   +0,7% 
 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.391,14     2.387,45         +0,2%          +3,69  +15,9% 
Silber (Spot)              27,88        27,93         -0,2%          -0,05  +17,3% 
Platin (Spot)             949,27       940,10         +1,0%          +9,17   -4,3% 
Kupfer-Future               4,04         4,11         -1,5%          -0,06   +2,8% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/err

Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche