MÄRKTE EUROPA/Börsen bleiben unter Druck - Acciona brechen ein
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FRANKFURT (Dow Jones) - Am Freitagnachmittag geraten Europas Börsen wieder stärker unter Abgabedruck. Die Lage bleibt nach Einschätzung aus dem Handel fragil. Dazu komme der doppelte Feiertag am Montag in den USA und Großbritannien. Das verlängerte Wochenende bei diesen wichtigen Marktteilnehmern sorge für einen Hang zur Vorsicht. Mit dem neuen Angsthema "verschobene Zinssenkungen in den USA" stehen zinssensible Sektoren unter Druck.
Der DAX verliert 0,4 Prozent auf 18.612 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es ebenfalls um 0,4 Prozent auf 5.015 nach unten. Technologiewerte geben 1,1 Prozent ab. Versorger verlieren im Schnitt sogar 1,3 Prozent. Auch die zinssensiblen Immobilienaktien werden gemieden: So verlieren etwa Vonovia 2,3 Prozent, die hohen Verluste bei LEG von 4,9 erklären sich nur zum Teil mit dem Dividendenabschlag.
Die Rückkehr von Zinsängsten in den USA hat am Vorabend für einen kompletten Themenwechsel gesorgt. Der Markt hatte sich auf ein Freudenfeuerwerk wegen starker Nvidia-Zahlen eingestellt, bekam aber stattdessen viel zu starke US-Einkaufsmanager-Indizes (PMI) auf einem Zweijahreshoch serviert. Vor allem ist nun auch die US-Industrie als Inflationstreiber hinzugekommen, nachdem der Antrieb zuvor vom Service-Sektor ausgegangen war.
Bostic gießt Öl ins Zinsfeuer
Weiteres Öl ins Feuer goß Atlanta Fed-Präsident Raphael Bostic. Er betonte, der Markt müsse sich auf länger höhere Zinsen einstellen; der Weg zum 2-Prozentziel bei der Inflation sei weit. Schon davor hatte das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung eine falkenhafte Tonlage gezeigt.
Die US-Rendite 10-jähriger Anleihen notiert bei 4,50 Prozent. Fast kein Marktteilnehmer rechnet nun auf der Juni-Sitzung der Fed noch mit einer Zinssenkung. Erst für den Termin September wird von 46 Prozent der Händler mit der Möglichkeit für einen Schritt um 25 Basispunkten gerechnet.
Völlig verpufft ist die Begeisterung über Nvidia selbst in Europas Technologiesektor. "Von den Erfolgsfaktoren bei Nvidia hat man hier nichts, dafür belastet aber das übergeordnete Zinsthema", so ein Händler. Technologiewerte gelten als besonders sensibel gegenüber zukünftigen Zinserwartungen. Infineon im DAX fallen 1,1 Prozent, ASML um 1,2 Prozent.
National Grid schwach am zweiten Tag in Folge
Die Aktien von Versorger National Grid brechen in London noch einmal um 10,6 Prozent ein. Belastend sind weiter der hohe Investitionsbedarf und Kapitalmaßnahmen, kombiniert mit der Aussicht auf noch länger hohe Zinsen. Der Stoxx-Versorger-Index wird dadurch einer der schwächsten Sektoren in Europa.
Acciona fallen an der Madrider Börse um 8,4 Prozent zurück. Der Mischkonzern hat in seinem Zwischenbericht mitgeteilt, dass sich das EBITDA bislang schwächer als erwartet entwickelt habe. Damit gerät laut Barclays die im Februar genannte EBITDA-Guidance von 1,1 Milliarden Euro für das laufende Jahr in Gefahr.
Thyssenkrupp notieren 0,2 Prozent im Minus. Trotz der Zustimmung des Aufsichtsrats zum Einstieg des Privatinvestors Daniel Kretinsky in deren Stahlsparte fürchten Händler eine erhöhte Volatilität der Aktie durch Arbeitskämpfe, da die Arbeitnehmervertreter gegen den Einstieg sind.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.017,52 -0,4% -20,08 +11,0% Stoxx-50 4.487,79 -0,5% -23,50 +9,6% DAX 18.615,75 -0,4% -75,57 +11,1% MDAX 27.063,62 -0,5% -130,23 -0,3% TecDAX 3.422,02 -0,8% -27,94 +2,5% SDAX 15.130,41 +0,2% 28,12 +8,4% FTSE 8.315,14 -0,3% -24,09 +8,2% CAC 8.084,20 -0,2% -18,13 +7,2% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,61 +0,01 +0,04 US-Zehnjahresrendite 4,49 +0,01 +0,61 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:04 Uhr Do, 17:16 Uhr % YTD EUR/USD 1,0848 +0,3% 1,0811 1,0830 -1,8% EUR/JPY 170,39 +0,4% 169,81 170,08 +9,5% EUR/CHF 0,9921 +0,3% 0,9895 0,9899 +6,9% EUR/GBP 0,8524 +0,1% 0,8521 0,8517 -1,7% USD/JPY 157,06 +0,1% 157,07 157,04 +11,5% GBP/USD 1,2727 +0,2% 1,2691 1,2715 +0,0% USD/CNH (Offshore) 7,2596 +0,0% 7,2563 7,2569 +1,9% Bitcoin BTC/USD 67.340,76 -0,9% 67.237,98 68.112,62 +54,6% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 77,35 76,87 +0,6% +0,48 +6,7% Brent/ICE 81,69 81,36 +0,4% +0,33 +6,8% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 33,97 35,37 -4,0% -1,40 -11,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.342,04 2.328,89 +0,6% +13,15 +13,6% Silber (Spot) 30,52 30,13 +1,3% +0,39 +28,4% Platin (Spot) 1.032,13 1.024,00 +0,8% +8,13 +4,0% Kupfer-Future 4,78 4,79 -0,2% -0,01 +22,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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