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15:52 Uhr, 24.05.2024

MÄRKTE EUROPA/Börsen bleiben unter Druck - Acciona brechen ein

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FRANKFURT (Dow Jones) - Am Freitagnachmittag geraten Europas Börsen wieder stärker unter Abgabedruck. Die Lage bleibt nach Einschätzung aus dem Handel fragil. Dazu komme der doppelte Feiertag am Montag in den USA und Großbritannien. Das verlängerte Wochenende bei diesen wichtigen Marktteilnehmern sorge für einen Hang zur Vorsicht. Mit dem neuen Angsthema "verschobene Zinssenkungen in den USA" stehen zinssensible Sektoren unter Druck.

Der DAX verliert 0,4 Prozent auf 18.612 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es ebenfalls um 0,4 Prozent auf 5.015 nach unten. Technologiewerte geben 1,1 Prozent ab. Versorger verlieren im Schnitt sogar 1,3 Prozent. Auch die zinssensiblen Immobilienaktien werden gemieden: So verlieren etwa Vonovia 2,3 Prozent, die hohen Verluste bei LEG von 4,9 erklären sich nur zum Teil mit dem Dividendenabschlag.

Die Rückkehr von Zinsängsten in den USA hat am Vorabend für einen kompletten Themenwechsel gesorgt. Der Markt hatte sich auf ein Freudenfeuerwerk wegen starker Nvidia-Zahlen eingestellt, bekam aber stattdessen viel zu starke US-Einkaufsmanager-Indizes (PMI) auf einem Zweijahreshoch serviert. Vor allem ist nun auch die US-Industrie als Inflationstreiber hinzugekommen, nachdem der Antrieb zuvor vom Service-Sektor ausgegangen war.

    Bostic gießt Öl ins Zinsfeuer 

Weiteres Öl ins Feuer goß Atlanta Fed-Präsident Raphael Bostic. Er betonte, der Markt müsse sich auf länger höhere Zinsen einstellen; der Weg zum 2-Prozentziel bei der Inflation sei weit. Schon davor hatte das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung eine falkenhafte Tonlage gezeigt.

Die US-Rendite 10-jähriger Anleihen notiert bei 4,50 Prozent. Fast kein Marktteilnehmer rechnet nun auf der Juni-Sitzung der Fed noch mit einer Zinssenkung. Erst für den Termin September wird von 46 Prozent der Händler mit der Möglichkeit für einen Schritt um 25 Basispunkten gerechnet.

Völlig verpufft ist die Begeisterung über Nvidia selbst in Europas Technologiesektor. "Von den Erfolgsfaktoren bei Nvidia hat man hier nichts, dafür belastet aber das übergeordnete Zinsthema", so ein Händler. Technologiewerte gelten als besonders sensibel gegenüber zukünftigen Zinserwartungen. Infineon im DAX fallen 1,1 Prozent, ASML um 1,2 Prozent.

    National Grid schwach am zweiten Tag in Folge 

Die Aktien von Versorger National Grid brechen in London noch einmal um 10,6 Prozent ein. Belastend sind weiter der hohe Investitionsbedarf und Kapitalmaßnahmen, kombiniert mit der Aussicht auf noch länger hohe Zinsen. Der Stoxx-Versorger-Index wird dadurch einer der schwächsten Sektoren in Europa.

Acciona fallen an der Madrider Börse um 8,4 Prozent zurück. Der Mischkonzern hat in seinem Zwischenbericht mitgeteilt, dass sich das EBITDA bislang schwächer als erwartet entwickelt habe. Damit gerät laut Barclays die im Februar genannte EBITDA-Guidance von 1,1 Milliarden Euro für das laufende Jahr in Gefahr.

Thyssenkrupp notieren 0,2 Prozent im Minus. Trotz der Zustimmung des Aufsichtsrats zum Einstieg des Privatinvestors Daniel Kretinsky in deren Stahlsparte fürchten Händler eine erhöhte Volatilität der Aktie durch Arbeitskämpfe, da die Arbeitnehmervertreter gegen den Einstieg sind.

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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           5.017,52        -0,4%        -20,08         +11,0% 
Stoxx-50                4.487,79        -0,5%        -23,50          +9,6% 
DAX                    18.615,75        -0,4%        -75,57         +11,1% 
MDAX                   27.063,62        -0,5%       -130,23          -0,3% 
TecDAX                  3.422,02        -0,8%        -27,94          +2,5% 
SDAX                   15.130,41        +0,2%         28,12          +8,4% 
FTSE                    8.315,14        -0,3%        -24,09          +8,2% 
CAC                     8.084,20        -0,2%        -18,13          +7,2% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,61                      +0,01          +0,04 
US-Zehnjahresrendite        4,49                      +0,01          +0,61 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Fr, 8:04 Uhr  Do, 17:16 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0848        +0,3%        1,0811         1,0830   -1,8% 
EUR/JPY                   170,39        +0,4%        169,81         170,08   +9,5% 
EUR/CHF                   0,9921        +0,3%        0,9895         0,9899   +6,9% 
EUR/GBP                   0,8524        +0,1%        0,8521         0,8517   -1,7% 
USD/JPY                   157,06        +0,1%        157,07         157,04  +11,5% 
GBP/USD                   1,2727        +0,2%        1,2691         1,2715   +0,0% 
USD/CNH (Offshore)        7,2596        +0,0%        7,2563         7,2569   +1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD                67.340,76        -0,9%     67.237,98      68.112,62  +54,6% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  77,35        76,87         +0,6%          +0,48   +6,7% 
Brent/ICE                  81,69        81,36         +0,4%          +0,33   +6,8% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                  33,97        35,37         -4,0%          -1,40  -11,5% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.342,04     2.328,89         +0,6%         +13,15  +13,6% 
Silber (Spot)              30,52        30,13         +1,3%          +0,39  +28,4% 
Platin (Spot)           1.032,13     1.024,00         +0,8%          +8,13   +4,0% 
Kupfer-Future               4,78         4,79         -0,2%          -0,01  +22,0% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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