MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen Verluste aus - Euroraum-Inflation zieht an
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FRANKFURT (Dow Jones) - Europas Börsen bauen die Verluste am Freitagmittag leicht aus. Nach den deutschen Inflationsdaten vom Vortag weisen auch die europäischen nach oben. Im Dezember ist die Rate wieder um 0,5 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent auf Jahressicht gestiegen, das hatten im Vorfeld Volkswirte erwartet. Doch der Rückgang der Teuerungsrate ohne die volatilen Preise für Energie, Nahrungs- und Genussmittel von 3,6 auf 3,4 Prozent zeigt, dass der unterliegende Preisauftrieb weiter nachgelassen hat. Besiegt ist für Commerzbank-Volkswirt Christoph Weil die Inflation aber noch lange nicht. Die Europäische Zentrallbank (EZB) dürfte ihre Leitzinsen deutlich weniger senken als derzeit vom Markt erwartet.
US-Arbeitsmarktdaten am Nachmittag
Die Commerzbank stuft die Markterwartungen von Leitzinssenkungen um insgesamt 150 Basispunkte bis Ende des Jahres als deutlich übertrieben ein. Sie rechnet nur mit Zinssenkungen von zusammen 75 Basispunkten. Der DAX verliert 0,9 Prozent auf 16.461 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,2 Prozent auf 4.422 Punkte nach unten. An den Anleihemärkten fallen die Kurse - die Renditen steigen also. Hiervon profitiert der Euro jedoch bislang nicht, die Einheitswährung notiert bei 1,0913 Dollar nach rund 1,0940 am Vorabend.
Im Fokus steht nun der US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag. Am Vortag hatten ADP-Bericht sowie Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe belegt, dass der US-Arbeitsmarkt sich weiterhin extrem robust präsentiert. Dies löste am Anleihemarkt erneut Bedenken hinsichtlich des geldpolitischen Kurses der Federal Reserve im Jahr 2024 aus. Erwartet wird für Dezember ein Anstieg der Beschäftigenzahl um 170.000. Die Arbeitslosenquote soll leicht auf 3,8 von 3,7 Prozent steigen.
Die Aktien der europäischen Spirituosenhersteller notieren zum Wochenschluss leichter, Remy verlieren 11,9 Prozent, für Pernod geht es um 4,9 Prozent nach unten. Im Handel wird auf einen Bloomberg-Bericht verwiesen, laut dem China eine Anti-Dumping-Untersuchung gegen Spirituosen wie Brandy aus der Europäischen Union einleitet, womit die Handelsspannungen zwischen Peking und Brüssel wieder zunehmen. Die Untersuchung wird sich dem Bericht zufolge auf Branntweinprodukte konzentrieren, die in kleineren als 200-Liter-Behältern aus der EU kommen. Diese Entwicklung werde auch im Zusammenhang mit Subventionen für Elektroautos gesehen, heißt es. So wolle Italien einem Bericht der FT zufolge den Verkauf von Elektroautos besonders aus eigener Produktion fördern.
Die Nachrichtenlage von Unternehmensseite ist weiter dünn. Erste Impuls liefert die Berichtssaison. So liegt das organische Umsatzwachstum von Sodexo (-0,7%) im ersten Quartal nach Aussage der Analysten von Jefferies leicht über dem Konsens. Die unveränderte Jahresprognose für das organische Umsatzwachstum und die EBITA-Marge für 2024 stimmten mit dem vom Unternehmen zusammengestellten Konsens überein, so dass sich die Gewinnschätzungen pro Aktie wahrscheinlich nicht änderten. Sodexo bewältige die höhere Inflation, verliere nicht mehr an Marktanteilen und profitiere von den Rückenwinden der Auslagerung der Branche. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt im unteren Quartil des historischen Bereichs.
Analysten sehen Potenzial bei Online-Apotheken
Für die europäischen Online-Apotheken gab es von Seiten der Analysten zuletzt einige positive Kommentare. Am Morgen haben die Analysten von Berenberg die Aktien von Redcare Pharmacy und Docmorris auf "Kaufen" hochgestuft und die Kursziele teils deutlich nach oben genommen. Für Redcare Pharmacy nennen sie nun ein Ziel von 190 Euro, die Aktie legt gegen den Trend um 5,4 Prozent zu. Docmorris ziehen in der Schweiz gar um 10,7 Prozent an.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.422,04 -1,2% -51,97 -2,2% Stoxx-50 4.071,39 -0,9% -37,33 -0,5% DAX 16.460,84 -0,9% -156,45 -1,7% MDAX 25.760,43 -1,3% -348,93 -5,1% TecDAX 3.196,96 -1,0% -31,79 -4,2% SDAX 13.384,31 -1,4% -189,07 -4,1% FTSE 7.645,05 -1,0% -78,02 -0,1% CAC 7.356,02 -1,3% -94,61 -2,5% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,17 +0,05 -0,40 US-Zehnjahresrendite 4,04 +0,04 +0,16 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:21 Uhr Do, 17:06 Uhr % YTD EUR/USD 1,0913 -0,3% 1,0930 1,0955 -1,2% EUR/JPY 158,52 +0,1% 158,56 158,43 +1,9% EUR/CHF 0,9309 +0,1% 0,9300 0,9310 +0,3% EUR/GBP 0,8624 -0,1% 0,8622 0,8628 -0,6% USD/JPY 145,26 +0,5% 145,07 144,62 +3,1% GBP/USD 1,2654 -0,2% 1,2677 1,2698 -0,5% USD/CNH (Offshore) 7,1650 -0,1% 7,1714 7,1742 +0,6% Bitcoin BTC/USD 43.880,53 -1,1% 43.642,38 44.066,72 +0,8% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 72,63 72,19 +0,6% +0,44 +0,9% Brent/ICE 77,90 78,25 -0,4% -0,35 +1,1% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 34,06 33,06 +3,0% +1,01 +3,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.037,91 2.043,35 -0,3% -5,45 -1,2% Silber (Spot) 22,97 23,03 -0,2% -0,05 -3,4% Platin (Spot) 949,88 958,00 -0,8% -8,12 -4,3% Kupfer-Future 3,82 3,86 -0,6% -0,02 -1,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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