MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen Gewinne aus - Atos brechen ein
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FRANKFURT (Dow Jones) - Mit Rückenwind von Wall Street bauen die europäischen Akienmärkte am Montagnachmittag die Gewinne weiter aus. Stützend wirkt die Entspannung an den Anleihemärkten. Die Abstufung der Bonität Frankreichs auf AA- von AA spielt für die Gesamtmärkte keine Rolle. "Frankreich ist innerhalb der Eurozone schon länger der Staat mit den dritthöchsten Schulden im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung. Von daher kommt der Schritt der Ratingagentur nicht vollkommen überraschend", heißt es beim Vermögensverwalter QC Partners.
Der DAX gewinnt 0,8 Prozent auf 18.639 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt 0,7 Prozent auf 5.018 zu. Der CAC-40 gewinnt 0,3 Prozent. An den Devisenmärkten zeigt sich der Euro wenig verändert bei 1,0853 Dollar. Die vielbeachtete Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen liegt mit 4,46 Prozent unter der psychologisch wichtigen Marke von 4,50 Prozent. 6 Prozent fester notiert der TTF-Gaspreis in den Niederlanden. Hintergrund sind Lieferprobleme des Sleipner-Drehkreuzes, was ein Herunterfahren des Nyhamna-Gaswerks in Norwegen zur Folge hat. Als Folge des Kriegs in der Ukraine ist Norwegen in der Zwischenzeit zum wichtigsten Gasexporteur der Europäer geworden.
Die wichtigsten Ereignisse der Woche stehen allerdings mit der EZB-Sitzung und dem US-Arbeitsmarktbericht erst zum Ende der Handelswoche an. Für Anleger spreche nicht viel dafür, sich bereits im Voraus zu positionieren, heißt es. Dazu ist am Wochenende noch die Europawahl, die zu einer Neuverteilung der politischen Machtverhältnisse führen könnte.
Hochwasserkatastrophe in Süddeutschland bislang kein Thema
Für leichten Konjunkturoptimismus sorgt der Caixin-PMI aus China. Anders als der Index der Statistikbehörde von vergangener Woche ist er nicht in den Kontraktionsbereich gerutscht, sondern signalisiert ein gesundes Wachstum. Das dürfte auch gut für Europas Exportwerte sein. Auch aus anderen Ländern Asiens werden ordentliche PMI-Daten vermeldet, so aus Japan und Australien.
Um 7,4 Prozent brechen die Aktien von GSK in London ein. Ein Gericht in Delaware hat am Freitag Prozesse für Klagen von Krebspatienten zugelassen, die das GSK-Medikament Zantac gegen Sodbrennen als Ursache für ihre Erkrankung ausgemacht haben. GSK kündigte an, die Entscheidung anzufechten. Die Citigroup schätzt die Kosten für eine juristische Beilegung auf 3 Milliarden Dollar.
Die Hochwasserkatastrophe in Süddeutschland drückt die Versicherer bisher nicht. Neben Analystenstimmen stützen laut Marktteilnehmern die zunehmenden Forderungen nach einer Plichtversicherung gegen Elementarschäden die Titel, eine solche Versicherung könnte "wie ein kostenloses Konjunkturprogramm für die Branche" wirken. Bislang wird eine solche Versicherung von vielen Versicherten wegen der Zusatzkosten vermieden. Hannover Re gewinnen 2,1 Prozent, Allianz 1 Prozent und Munich Re 0,4 Prozent.
Kräftige Kursgewinne von 5,5 Prozent auf 10,30 Euro und damit in Richtung des Übernahmegebots von 10,50 Euro erzielen die Aktien von Vectron Systems. Das US-Unternehmen Shift4 will Vectron übernehmen. Der gebotene Preis soll einer Prämie von über 50 Prozent auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der vergangenen sechs Monate von 6,97 Euro entsprechen.
Atos brechen im Handelsverlauf ein und liegen in der Zwischenzeit 15,6 Prozent hinten. Zu Handelsbeginn hatte die Aktie noch Gewinne ausgewiesen. Der angeschlagene IT-Konzern hat zwei Restrukturierungsangebote erhalten, eines von Investor Daniel Kretinsy und Attestor Limited sowie eines zweites von einer Gruppe von Anleiheinhabern und Banken. Unabhängig davon, für welches Gebot sich Atos entscheidet, eine massive Verwässerung der bisherigen Anteilseigner wird die Folge sein.
Tui profitiert von FTI-Pleite
Die Aktien von Reiseanbieter Tui notieren 5,6 Prozent im Plus. "Die Pleite von FTI dürfte Tui einiges an Neugeschäft bringen", kommentiert ein Händler: "Es bleiben ja immer weniger Konkurrenten übrig, bei denen man buchen kann". Der Münchener Reisekonzern FTI hat einen Insolvenzantrag gestellt. Daneben positiv für Tui sei aber auch die erhöhte Gewinnprognose des Flugverbands IATA, die zeige, wie profitabel das Reisegeschäft sei, heißt es.
Steil nach oben um 9,8 Prozent auf 65,80 Euro geht es mit den Aktien von New Work. Grund ist die Ankündigung eines Kaufangebots zum Delisting für 66,25 Euro. Das Angebot vom Großaktionär Burda Digital SE soll in bar erfolgen.
Mit Abschlägen von 6,9 Prozent reagieren Borussia Dortmund auf die Niederlage im Finale der Champions League gegen Real Madrid. Trotz der sportlichen Enttäuschung ist der BVB für die Teilnahme an der neuen Saison der Champions League bereits qualifiziert.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.018,03 +0,7% 34,36 +11,0% Stoxx-50 4.506,56 +0,4% 18,00 +10,1% DAX 18.638,82 +0,8% 140,88 +11,3% MDAX 26.916,85 +0,7% 200,05 -0,8% TecDAX 3.378,65 +1,3% 42,52 +1,2% SDAX 15.178,15 +0,4% 55,03 +8,7% FTSE 8.293,89 +0,2% 18,51 +7,0% CAC 8.017,91 +0,3% 25,04 +6,3% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,60 -0,07 +0,03 US-Zehnjahresrendite 4,45 -0,05 +0,57 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:12 Fr, 17:00 % YTD EUR/USD 1,0850 +0,0% 1,0850 1,0856 -1,8% EUR/JPY 170,00 -0,3% 170,68 170,57 +9,2% EUR/CHF 0,9775 -0,2% 0,9781 0,9792 +5,3% EUR/GBP 0,8518 +0,0% 0,8521 0,8528 -1,8% USD/JPY 156,67 -0,4% 157,32 157,16 +11,2% GBP/USD 1,2739 -0,0% 1,2733 1,2731 +0,1% USD/CNH (Offshore) 7,2589 -0,0% 7,2610 7,2679 +1,9% Bitcoin BTC/USD 69.956,15 +3,2% 68.706,90 67.386,37 +60,7% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 74,93 76,99 -2,7% -2,06 +3,3% Brent/ICE 79,90 81,11 -1,5% -1,21 +4,9% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 37,08 34,69 +6,9% +2,39 +8,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.333,22 2.327,41 +0,2% +5,82 +13,1% Silber (Spot) 30,30 30,40 -0,3% -0,10 +27,5% Platin (Spot) 1.026,00 1.039,66 -1,3% -13,66 +3,4% Kupfer-Future 4,68 4,61 +1,6% +0,07 +19,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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