MÄRKTE EUROPA/Anleger goutieren US-Präsident Trump
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DOW JONES--An den europäischen Aktienmärkten geht es am Mittwoch nach oben. Schon recht früh am Tag steht fest, dass Donald Trump die Wahl zum US-Präsidenten gewonnen hat. Weltweit legen die Aktienkurse zu, gilt er doch als Dealmaker, der auf die heimische Wirtschaft hört. Während es an der Wall Street kräftiger nach oben gehen dürfte, zählen auch die Aktien der europäischen Unternehmen mehrheitlich zu den Gewinnern, da auch sie einen Teil des Geldes in den USA verdienen. Für die Automobilbranche, der nun Zölle auf ihre Exporte in die USA drohen, ist der Wahlsieg Trumps dagegen keine gute Nachricht, für den Sub-Index geht es um knapp 2 Prozent nach unten. Der DAX legt um 0,2 Prozent zu auf 19.303 Punkte, wobei die Schwankungen im Tagesverlauf bereits sehr hoch waren. Der Euro-Stoxx-50 steigt um zwei Punkte auf 4.872. Neben der US-Wahl liefert auch die laufende Berichtssaison Impulse für die Einzelwerte.
Finanzmärkte reagieren lehrbuchmäßig
Die Finanzmärkte haben, geht es nach Edgar Walk, Chefvolkswirt bei Metzler Asset Management, auf Trumps Sieg bislang wie erwartet reagiert. Die Aktienmärkte zeigen starke Kursanstiege, da Trumps Sieg als positiv für die Wirtschaft und insbesondere für US-Unternehmen gewertet wird. Die Renditen amerikanischer Staatsanleihen steigen. In der Eurozone fallen die Renditen, was auf Trumps geplante Strafzölle zurückzuführen sei. Diese könnten inflationäre Effekte in den USA verstärken und zu höheren Zinsen führen, während das Wirtschaftswachstum in Europa gebremst würde. Der US-Dollar gewinnt an Wert, was ebenfalls eine erwartete Reaktion auf die Marktprognosen für einen Trump-Sieg ist.
Europa gehöre wirtschaftlich und geopolitisch wohl zu den Verlierern von Trumps Wahlsieg, da die Strafzölle die europäische und deutsche Wirtschaft hart treffen würden. Trump habe vorab bereits signalisiert, die Unterstützung für die Ukraine einzustellen, was die strategische Position Europas schwäche. Zudem müssten europäische Länder deutlich mehr in die eigene Verteidigung investieren.
Auto- und Wind-Aktien brechen ein
Kräftige Kursverluste weisen alle Aktien der Erneuerbaren Energien auf. Für Windanlagen-Hersteller wie Vestas und Windparkbetreiber Oersted ging es in der Spitze 11 Prozent tiefer. Auch Nordex fallen um 6 Prozent. Bei den Autobauern verschlechtert sich die Nachrichtenlage dazu doppelt: So haben in Japan Honda Motor und Toyota schwache Zahlen vorgelegt, in Deutschland enttäuschte BMW die Erwartungen. Der Gewinn ging deutlich zurück, die EBIT-Marge im Auto-Geschäft sank auf nur noch 2,3 Prozent. Die Aktien sind mit 7,1 Prozent Minus einer der Hauptverlierer im DAX. Porsche AG sind das DAX-Schlusslicht mit einem Abschlag von 7,4 Prozent, VW fallen um 4,5 Prozent. Die Aussicht auf US-Strafzölle dürfte den Sektor noch länger belasten.
Spanische Banken sehr schwach - Lateinamerika-Exposure belastet
Die spanischen Banken notieren sehr schwach. Dabei belastet das Exposure in Lateinamerika, besonders in Mexiko, wie ein Marktteilnehmer sagt. Mit Zöllen durch die neue Trump-Regierung könnten dort Kredite unter Druck geraten, sagt er. BBVA verlieren 5,8 Prozent, Sabadell 5 Prozent und Santander 3,1 Prozent. Credit Agricole in Paris notieren 5,8 Prozent schwächer. Hier wurde bei den Quartalszahlen ein schwächeres Versicherungsgeschäft kritisiert. Auch Commerzbank liegen nach Zahlen 2 Prozent im Minus.
Ahold Delhaize notieren 6,1 Prozent im Plus. Mit dem hohen Engagement in den USA gelten sie als Gewinner des Wahlergebnisses, denn Steuersenkungen in den USA könnten dort den Konsum deutlich antreiben. Die Quartalszahlen sind uneinheitlich ausgefallen: Der bereinigte Gewinn je Aktie hat im dritten Quartal die Erwartungen um knapp 9 Prozent übertroffen, das Nettoergebnis hat sie aber deutlich verfehlt. Den Ausblick hat der Konzern bekräftigt, für das kommende Jahr hat er ein Aktienrückkaufprogramm über 1 Milliarde Euro angekündigt.
Rüstungswerte gesucht - Europa soll sich selber verteidigen
Rüstungswerte notieren europaweit kräftig im Plus. Hier wird darauf gesetzt, dass die europäischen Länder deutlich mehr in die eigene Verteidigung investieren müssen. Rheinmetall steigen 2,2 Prozent, die britischen BAE Systems und Rolls-Royce um über 4 Prozent. In Paris legen Thales, Safran, Dassault Aviation deutlich zu. Hensoldt steigen 4 Prozent, das Unternehmen hatte auch gute Zahlen vorgelegt. Hensoldt ist im dritten Quartal stark gewachsen, und zwar in allen Segmenten, wie die Analysten von MWB konstatieren. Der Auftragseingang sei um 134 Prozent auf 497 Millionen Euro gestiegen, der gesamte Auftragsbestand belaufe sich nun auf 6,5 Milliarden Euro.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.872,39 +0,0% 2,06 +7,8% Stoxx-50 4.381,87 +1,1% 46,83 +7,1% DAX 19.303,04 +0,2% 46,77 +15,2% MDAX 26.521,80 -0,2% -44,92 -2,3% TecDAX 3.355,55 +0,6% 19,08 +0,5% SDAX 13.261,39 -0,9% -127,04 -5,0% FTSE 8.247,07 +0,9% 74,68 +5,7% CAC 7.458,22 +0,7% 51,07 -1,1% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,41 -0,01 -0,16 US-Zehnjahresrendite 4,47 +0,18 +0,59 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:46 Di, 17:15 Uhr % YTD EUR/USD 1,0705 -2,0% 1,0739 1,0913 -3,1% EUR/JPY 165,06 -0,3% 165,18 165,79 +6,1% EUR/CHF 0,9385 -0,5% 0,9380 0,9426 +1,2% EUR/GBP 0,8327 -0,7% 0,8342 0,8387 -4,0% USD/JPY 154,21 +1,7% 153,84 151,92 +9,5% GBP/USD 1,2854 -1,3% 1,2871 1,3012 +1,0% USD/CNH (Offshore) 7,2070 +1,5% 7,1761 7,1073 +1,2% Bitcoin BTC/USD 74.159,15 +6,6% 73.618,55 69.798,25 +70,3% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,00 71,99 -1,4% -0,99 +0,4% Brent/ICE 74,54 75,53 -1,3% -0,99 -0,2% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 39,18 40,41 -3,0% -1,23 +6,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.702,57 2.744,05 -1,5% -41,48 +31,0% Silber (Spot) 31,77 32,66 -2,7% -0,88 +33,6% Platin (Spot) 979,14 1.001,15 -2,2% -22,01 -1,3% Kupfer-Future 4,33 4,48 -3,1% -0,14 +9,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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