MÄRKTE EUROPA/Abwartende EZB und schwacher Ifo liefern kaum Impulse
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FRANKFURT (Dow Jones) - Nach dem kräftigen Vortagesplus geht es an den europäischen Börsen am Donnerstagnachmittag erneut leicht nach oben. Zwischenzeitliche moderate Abgaben werden wieder aufgeholt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat wie erwartet das Zinsniveau bestätigt, womit die Anleger scheinbar gut leben zu können. Eine Überraschung blieb aus, kaum ein Volkswirt dürfte damit seine Zinserwartungen nachjustieren.
Der DAX gewinnt 8 Punkte auf 16.898 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,3 Prozent auf 4.580 Punkte nach oben. Den schwächsten Sektor stellen die Automobilwerte mit einem Minus von 1,2 Prozent. Hier belastet der vorsichtige Ausblick von Tesla. Der Sektor der Technologiewerte legt um 1,4 Prozent zu und kann sich anhaltender Umschichtungen erfreuen. Aber auch anziehende Anleihenotierungen in Folge der EZB-Sitzung dürften leicht stützend wirken. Der Euro gibt in der Folge leicht nach.
Der schwache Ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland setzte am Vormittag keinen Impuls. Dieser fiel im Januar auf 85,2 Punkte, erwartet worden war ein Anstieg auf 86,6. Den Jahresstart stuft Claus Niegsch, Branchenanalyst der DZ Bank, als unbefriedigend für die Konjunktur ein. Die Stimmung der Unternehmen habe sich nach dem Rückgang zum Ende des vergangenen Jahres weiter eingetrübt. Neben den Sparmaßnahmen der Bundesregierung dürften auch die Bauernproteste und die Bahnstreiks nicht ganz unschuldig an der negativen Entwicklung sein. Für die Volkswirte der NordLB hat das Risiko für eine technische Rezession in Deutschland spürbar zugenommen. Die schwachen Daten könnten die EZB dazu bewegen, in den kommenden Monaten Zinssenkungen zu erwägen, meint Marktstratege Craig Erlam von Oanda.
Jefferies erwartet erste Zinssenkung im Juni
Die EZB hat, wie im Vorfeld von Ökonomen erwartet, die Leitzinsen für zum dritten Mal in Folge unverändert gelassen. Auch für Mohit Kumar, Chief European Economist bei Jefferies, gab es in der Erklärung der EZB keine Überraschungen. Die Formulierungen zur Inflation deuteten darauf hin, dass die Notenbank zuversichtlich sei, dass sich die Inflation auf einem niedrigeren Pfad bewege. Die Erwähnung, die Zinsen so lange wie nötig restriktiv zu halten, deutet für Kumar darauf hin, dass Zinssenkungen noch weit entfernt seien. Dies stütze seine Ansicht, dass die erste Senkung im Juni erfolgen wird. Jefferies erwartet eine Senkung von 75 Basispunkten in diesem Jahr.
Nokia überzeugt bei der Marge
Gut kommen die Zahlen von Nokia an der Börse an, für die Aktie geht es um 10,6 Prozent nach oben. Der Konzern meldete zwar schwache Umsätze für das vierte Quartal, die um 9 Prozent unter dem Konsens lagen, aber die Bruttomarge von 43,1 Prozent fiel deutlich über der Prognose von Jefferies von 39,9 Prozent aus.
Als sehr ordentlich werden zudem die Geschäftszahlen von Givaudan (+7,3%) bezeichnet. Der Chemikalien-Lieferant hat im vergangenen Jahr dank Kostenkontrolle den Nettogewinn gesteigert und so den Umsatzrückgang unter dem Strich ausgeglichen. Der Nettogewinn für das Jahr 2023 betrug 893 Millionen Franken, verglichen mit 856 Millionen Franken im Vorjahr. Für die Titel des Wettbewerbers Symrise geht es um 2,6 Prozent nach oben.
Die Adidas-Aktie legt um 5,2 Prozent zu. Wie von einem Marktteilnehmer zu erfahren, finden sogenannten Pre-Close Calls statt, die zwischen dem Unternehmen und der Sell Side geführt würden. Diese Praxis ist an der Börse seit längerem ein heiß diskutiertes Eisen. Die Kursreaktion ist wohl dahingehend zu interpretieren, dass es für das vierte Quartal keine negativen Überraschung bei Adidas geben dürfte.
Aus dem Technologie-Sektor hat STMicroelectronics (-0,8%) Zahlen vorgelegt, die beim Umsatz und der Bruttomarge im vierten Quartal leicht unter dem hauseigenen Erwartungen lagen. "Die Profitabilität ist aber auch hier deutlich besser", so ein Händler mit Verweis auf den Gewinn je Aktie: Er übertraf mit 1,14 Euro die Erwartungen von rund 0,95 Euro.
Als Überraschung bezeichnen Händler die Geschäftszahlen von Secunet. Umsatz und Gewinn im vierten Quartal seien stärker gewachsen als es die hauseigenen und Analystenprognosen erwartet hätten. Secunet haussieren um 22 Prozent.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.579,74 +0,3% 15,63 +1,3% Stoxx-50 4.132,32 +0,3% 10,42 +1,0% DAX 16.898,05 +0,0% 8,13 +0,9% MDAX 26.106,56 -0,1% -34,73 -3,8% TecDAX 3.338,62 -0,0% -0,54 +0,0% SDAX 13.713,23 -0,3% -37,51 -1,8% FTSE 7.538,83 +0,1% 11,16 -3,0% CAC 7.462,65 +0,1% 7,01 -1,1% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,29 -0,04 -0,28 US-Zehnjahresrendite 4,14 -0,04 +0,26 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.35 Uhr Di, 17:09 Uhr % YTD EUR/USD 1,0860 -0,2% 1,0885 1,0837 -1,7% EUR/JPY 159,97 -0,3% 160,66 160,81 +2,8% EUR/CHF 0,9396 +0,0% 0,9401 0,9441 +1,3% EUR/GBP 0,8536 -0,2% 0,8557 0,8553 -1,6% USD/JPY 147,30 -0,1% 147,60 148,41 +4,6% GBP/USD 1,2724 -0,0% 1,2720 1,2669 +0,0% USD/CNH (Offshore) 7,1670 +0,1% 7,1677 7,1748 +0,6% Bitcoin BTC/USD 39.987,73 +0,3% 40.070,67 39.053,71 -8,2% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 76,65 75,09 +2,1% +1,56 +6,2% Brent/ICE 81,37 80,04 +1,7% +1,33 +5,6% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 27,5 28,87 -4,7% -1,37 -12,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.024,32 2.014,53 +0,5% +9,79 -1,8% Silber (Spot) 23,00 22,73 +1,2% +0,27 -3,3% Platin (Spot) 899,23 903,50 -0,5% -4,27 -9,4% Kupfer-Future 3,88 3,89 -0,1% -0,01 -0,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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