MÄRKTE EUROPA/Abwarten - Notenbanken rücken in den Fokus
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DOW JONES--Nach einem freundlichen Start kommen die europäischen Aktienmärkte am Mittwochmittag bereits wieder zurück. Während die guten Nachrichten in den europäischen Aktien in den Kursen eingepreist sind, schauen die Anleger momentan verstärkt an die Wall Street. Dort stieg der S&P-500 am Vortag auf ein Rekordhoch. Für die Aktie von Oracle geht es vorbörslich um 30 Prozent in die Höhe. Die Ergebnisse für das erste Geschäftsquartal lagen zwar unter den Erwartungen, das Technologie-Unternehmen hat allerdings vier milliardenschwere Verträge mit drei unterschiedlichen Kunden in dem Quartal unterzeichnet. Dies zeigt die starke Nachfrage nach der Miete von KI-Servern in der Cloud - das derzeit wichtigste Thema am Markt.
Der DAX gewinnt 0,1 Prozent auf 23.733 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um 0,3 Prozent auf 5.383 Punkte zu. Anleger agieren auch im Hinblick auf die anstehenden Notenbank-Sitzungen zurückhaltend. Am Donnerstag steht die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) auf der Agenda, kommende Woche dann die US-Notenbank wie auch die Bank of England.
Die politischen Turbulenzen in Frankreich könnten zudem zum Problem für die europäischen Märkte werden, wenn die Wirtschafts- und Bankenaktivitäten des Landes beeinträchtigt werden, schreibt Patrick Barbe von Neuberger Berman. "Das französische Defizit, dessen Entwicklung seit 2023 von der seiner europäischen Partner abweicht, rührt nicht von einem wirtschaftlichen Problem her, der üblichen Ursache von Staatsschuldenkrisen", sagt er. Vielmehr resultiere es aus "unkontrollierten Entgleisungen bei bestimmten Sozialausgaben", so Barbe.
US-Inflationsdaten im Fokus
Am Nachmittag richtet sich das Augenmerk vor allem auf die US-Erzeugerpreise für August. Diese geben einen letzten Hinweis auf die am Donnerstag anstehenden US-Verbraucherpreise, die im Hinblick auf die FOMC-Sitzung in der nächsten Woche eine hohe Bedeutung haben. Zuletzt kam es bei den Erzeugerpreisen bereits zu einem unerwartet dynamischen Anstieg. Für die Marktstrategen der Helaba war dies nicht auf einen zollbedingten Schub der Güterpreise zurückzuführen, sondern vor allem auf höhere Servicepreise. Gleichwohl bestehe das Risiko, dass der Preisanstieg unangenehm hoch ausfallen wird, was zukünftig auch die Verbraucherpreise anschieben könnte.
Vor diesem Hintergrund erscheinen die vereinzelten Wetten auf einen großen Zinsschritt der Fed in der nächsten Woche überzogen, so die Analysten. Angesichts der schwachen Arbeitsmarktdynamik. Auch im Oktober und Dezember seien Zinssenkungen bereits zu einem großen Teil eskomptiert. Aktuell würden eine Reduktion um insgesamt fast 70 Basispunkte erwartet, was deutlich mehr ist als die zwei Zinsschritte, die der Median im FOMC bis zuletzt als angemessen erachtet habe.
Inditex top - Primark mit bescheidenem Ausblick
Die Ergebnisse von Inditex (+6,1%) seien durchwachsen, aber das Wachstum scheine wieder angezogen zu haben, so die Analysten der Deutschen Bank. Der Mode-Konzern habe im ersten Halbjahr einen Umsatz von 18,36 Milliarden Euro verbucht und damit die Konsenserwartungen verfehlt, was eine schwierige Geschäftsperiode widerspiegele, so die Analysten. Dies sei durch einen besseren Start in das dritte Quartal ausgeglichen worden. Der Konzern meldete für den jüngsten Zeitraum vom 1. August bis zum 8. September einen währungsbereinigten Umsatzanstieg von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies sei besser als das obere Ende der Erwartungen, meinen die Analysten.
Die Aktien der Primark-Mutter AB Foods knicken um 12,2 Prozent ein, nachdem der Konzern für die Fast-Fashion-Tochter einen bescheidenen Ausblick gab. Auch bei seinem Lebensmittelsegment ist der Konzern nun pessimistischer. Bedingt sei dies vor allem durch einmalige Restrukturierungskosten. Analysten zufolge war die Entwicklung schwächer als erwartet und der Ausblick vage.
An der Börse kommen die Pläne zum Kostensparen von Novo Nordisk gut an, für die Aktie geht es um 3,5 Prozent nach oben. Das Unternehmen plant, die weltweite Belegschaft um rund 9.000 der derzeit 78.400 Stellen zu senken. Die UBS wertet den Schritt als erste Maßnahme des neuen CEO. Nach einer Zeit starken Mitarbeiterwachstums werde die Belegschaft reduziert, um die Komplexität zu verringern. Einsparungen von rund 8 Milliarden dänischen Kronen sollen in Wachstum reinvestiert werden - kurzfristig in Vertrieb, mittelfristig in Forschung & Entwicklung. Die parallele Prognosesenkung sorge zwar für Aufmerksamkeit, doch Novo schaffe mit der transparenten Darstellung der Kosten ein klareres Bild für Investoren.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.382,79 +0,3% 13,97 +9,7% Stoxx-50 4.577,44 +0,3% 14,37 +5,9% DAX 23.733,04 +0,1% 14,59 +19,1% MDAX 30.290,50 -0,1% -36,03 +18,5% TecDAX 3.640,42 +0,4% 13,63 +6,1% SDAX 16.620,05 +0,1% 24,53 +21,0% CAC 7.784,39 +0,5% 35,00 +5,0% SMI 12.270,25 -0,1% -10,84 +5,9% ATX 4.658,25 +0,1% 2,68 +27,1% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Di, 17:11 Uhr % YTD EUR/USD 1,1697 -0,1% 1,1711 1,1723 +13,1% EUR/JPY 172,57 -0,0% 172,61 172,64 +6,0% EUR/CHF 0,9335 +0,0% 0,9334 0,9330 -0,6% EUR/GBP 0,8646 -0,1% 0,8659 0,8663 +4,6% USD/JPY 147,53 +0,1% 147,39 147,27 -6,3% GBP/USD 1,3529 +0,0% 1,3526 1,3532 +8,1% USD/CNY 7,0959 -0,0% 7,0982 7,0942 -1,5% USD/CNH 7,1214 -0,0% 7,1234 7,1221 -2,9% AUS/USD 0,6602 +0,3% 0,6585 0,6587 +6,4% Bitcoin/USD 112.266,45 +0,9% 111.317,80 111.492,05 +17,7% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 63,29 62,63 +1,1% 0,66 -12,8% Brent/ICE 67,02 66,39 +0,9% 0,63 -11,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.649,67 3.626,00 +0,7% 23,67 +38,0% Silber 41,09 40,93 +0,4% 0,16 +41,7% Platin 1.187,48 1.171,45 +1,4% 16,03 +33,8% Kupfer 4,57 4,57 0% 0,00 +11,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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