Märkte beruhigen sich, aber Konjunkturaussichten in den USA weiterhin ungewiss
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
In den letzten Wochen waren die Wirtschaftsdaten aus den USA recht erfreulich und signalisierten ein Wiedererstarken der konjunkturellen Dynamik im August. Diese Daten spiegeln indes nur die realwirtschaftlichen Verhältnisse der vorangegangenen Monate wider, während die im August erlebten Turbulenzen an den Kapitalmärkten noch nicht in diese Zahlen eingeflossen sind. Inwieweit sich eine unterschwellige negative Marktstimmung ungünstig auf die Rahmendaten auswirken wird, ist derzeit ungewiss, wird aber für die Wachstumsentwicklung im weiteren Jahresverlauf ausschlaggebend sein. Davon hängt letztendlich auch ab, wie stark die amerikanische Notenbank demnächst die Zinsschraube lockern muss. Insbesondere die dem amerikanischen Immobilienmarkt nachgelagerten Sektoren geraten zunehmend in den Sog der Krise. Die Schieflage an den Commercial-Paper-Märkten, die Verschärfung der Kreditvergabekriterien und die beschnittenen Finanzierungsmöglichkeiten vertiefen die Krise noch. Erfreulich ist dagegen, dass nicht nur der konjunkturelle Schwung in den letzten Monaten zugenommen hat, sondern auch andere regelmäßig erhobene Indikatoren günstiger ausfallen. Derweil beunruhigt die Märkte weiterhin der Verdacht, dass noch weitere Leichen in den Kellern namhafter Kreditinstitute der Entdeckung harren.
Bei der Anlegerschaft scheint sich jetzt dennoch die Einsicht durchzusetzen, dass die Federal Reserve sowohl den Willen als auch die Fähigkeit hat, das Abrutschen der Wirtschaft in eine Rezession zu verhindern. Einer der größten Unsicherheitsfaktoren ist momentan, inwiefern das Vertrauen der Wirtschaft sowie die Bereitschaft der Unternehmen, Investitionen zu tätigen und neue Arbeitsplätze zu schaffen, nachhaltig angeschlagen sind. Die neuesten Daten zu Aufträgen für dauerhafte Konsumgüter (+5,9 Prozent im Juli gegenüber dem Vormonat) deuten darauf hin, dass die Investitionsausgaben der Unternehmen nach rückläufigen Zahlen zu Jahresbeginn wieder gestiegen sind. Allerdings geben diese Zahlen nur Aufschluss darüber, wie die Unternehmen sich vor der Finanzkrise verhielten. Die jüngsten Turbulenzen werden sich hingegen erst in den Daten für August und September niederschlagen. Mit einer realistischen Bestandsaufnahme des tatsächlichen realwirtschaftlichen Schadens ist indes nicht vor Anfang Oktober zu rechnen.
Quelle: ING Investment Management
ING Investment Management ist der globale Asset Manager der ING Gruppe. Mit Euro annähernd 400 Milliarden Assets under Management (Q2 2007), vertreten in 30 Ländern mit 2.500 Experten (Europa: 713, Americas: 866, APAC: 921), ist ING Investment Management (ING IM) weltweit unter den Top 25 im Asset Management. ING IM Europe hat Niederlassungen in 14 europäischen Ländern mit annähernd Euro 160 Milliarden Assets (Q2 2007) under Management.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.