Märkte begrüßen erdrutschartigen Sieg Koizumis
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Starke Kursgewinne kennzeichneten die US-Märkte in der letzten Woche. Sinkende Ölpreise nach der Freigabe eines Teils der strategischen Reserven stärkten die Zuversicht der Anleger. Zudem stieg bei ihnen die Hoffnung, dass die US-Notenbank (Fed) wegen des Hurrikans Katrina eine Pause bei ihren Zinserhöhungen einlegen wird. Weitere wichtige Impulse für die Märkte setzten neuerliche M&A-Spekulationen.
An den japanischen Aktienmärkten verlief die Woche gut. So ließen die politischen Unsicherheiten nach, denn bei Anlegern wuchs die Zuversicht, dass die regierende LDP bei den Wahlen am 11. September einen deutlichen Sieg erringen wird. Der aus den Umfragen resultierende Optimismus beflügelte die Aktienmärkte, die am Freitag ein neues 4-Jahreshoch erklommen.
Diverse europäische Märkte schlossen mit deutlichen Zugewinnen. Auftrieb erhielt die Marktstimmung durch den nachgebenden Ölpreis und neuerliche M&A-Gerüchte. Der CAC- 40 legte in der letzten Woche um 2,0% zu. Der DAX verbesserte sich um 3,5% und knackte dabei erstmals seit 2002 wieder die 5.000er Marke. In Großbritannien kletterte der FTSE 100 nur um moderate 0,6% nach oben.
Uneinheitlicher Verlauf an den asiatischen Märkten. Leichte Verluste erlitt der Hang Seng-Index, während Taiwans Markt auf der Stelle trat. Am koreanischen Aktienmarkt schossen die Kurse indes nach oben und markierten am Mittwoch ein 11-Jahreshoch.
Ein insgesamt positiver Trend kennzeichnete die Emerging Markets. Russlands Aktienmarkt, an dem Energiewerte dominieren, schloss jedoch leicht im Minus. Obwohl sich die Lula- Regierung weiter mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert sieht, verzeichnete der brasilianische Markt Kursgewinne von 3,5%. In Mexiko und Argentinien machten die Indizes ebenfalls Boden gut.
An den weltweiten Rentenmärkten fielen die Kurse und stiegen die Renditen im Gefolge nachlassender Ölpreise (hohe Ölpreise gelten als Bremse für das globale Wachstum). Überdies herrschte Unsicherheit bei Anlegern über die Zinsrichtung nach den schrecklichen Verwüstungen durch den Hurrikan Katrina. Wegen der von der Fed gehegten Inflationsbedenken dürfte es, so die Meinung zahlreicher Anleger, aber nur zu einer vorübergehenden Verschnaufpause bei den Zinserhöhungen kommen.
An den Devisenmärkten verbilligte sich der US-Dollar leicht gegenüber den meisten anderen wichtigen Währungen, nachdem die Angst vor den Auswirkungen des Hurrikans Katrina auf das US-Wachstum wieder nachließ.
Im Wochenverlauf gaben die Ölpreise wieder nach, weil die strategischen Ölreserven zur Vermeidung von Versorgungsengpässen angezapft wurden und erste Raffinerien im Golf von Mexiko ihre Arbeit wieder aufnahmen. Gold verteuerte sich, da Anleger befürchten, dass die Energiepreise wegen des Wirbelsturms hoch bleiben und damit die Inflation anheizen werden.
Märkte begrüßen erdrutschartigen Sieg Koizumis
Am Montag schnellten die Kurse am japanischen Markt nach oben. Auslöser war der erdrutschartige Sieg der LDP unter Führung von Ministerpräsident Koizumi bei den Wahlen am 11. September. Hiermit verfügt Koizumi nun über die Unterstützung, die er braucht, um seine Wirtschaftsreformen voranzutreiben. Sein bislang ehrgeizigstes Projekt beinhaltet den Umbau des Bankensystems und die grundlegende Reform des „Zaito“, des so genannten „zweiten Budgets“, das mit Geldern der staatlich geführten Postsparkasse und der Rentenkasse dotiert wird. In der aktuellen Erholung Japans kommt diesen Maßnahmen eine entscheidende Bedeutung zu. Wie stark die Erholung am Binnenmarkt ist, unterstreicht das am Montag auf 3,3% (annualisiert ggü. dem Vorquartal) nach oben revidierte BIP-Wachstum des zweiten Quartals. Angesichts dieser positiven Rahmenbedingungen dürften japanische Unternehmen ihre Rentabilität weiter steigern können. Die Entwicklungen in Japan stehen in krassem Gegensatz zur Lage in Deutschland, wo es am 18. September vorgezogene Neuwahlen geben wird. Deutschland beginnt erst jetzt, zaghafte Schritte in Richtung Strukturreformen zu unternehmen. Die inzwischen spürbare Reformdynamik könnte jedoch nachlassen, wenn die Wähler – was derzeit wahrscheinlich ist – einer großen Koalition mit schwächerer Reformagenda den Weg bereiten. Letzte Woche erklomm der deutsche Aktienmarkt den höchsten Stand seit 2002. Ein Großteil der Outperformance ist jedoch auf die robustere globale Nachfrage und weniger auf sich bessernde Fundamentaldaten im Inland zurückzuführen.
Quelle: Merrill Lynch Investment Managers (MLIM)
Merrill Lynch Investment Managers (MLIM) wurde 1976 gegründet und ist mittlerweile eine der größten Investmentfirmen der Welt. Das verwaltete Vermögen beträgt 473 Mrd. US-Dollar (per 31. März 2005). Als das Tochterunternehmen für Vermögensverwaltung von Merrill Lynch verfügt MLIM über eine breite Auswahl an prämierten Anlagefonds und umfassenden Einblick in die Märkte.
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