MÄRKTE ASIEN/"Schwarzer Montag" - Zollstreit lässt Börsen einbrechen
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DOW JONES--Die rasante Talfahrt an den asiatischen Börsen hat sich am Montag nahezu ungebremst fortgesetzt. Der von US-Präsident Donald Trump ausgelöste Zollschock sorgte erneut für massive Abgaben. Besonders kräftig ging es in Tokio abwärts, wo der Nikkei-225 um 7,8 Prozent auf 31.137 Punkte einknickte - den niedrigsten Stand seit Oktober 2023. Aber auch an den Börsen in China standen die Indizes weiter massiv unter Druck. Der Schanghai-Composite verlor 7,3 Prozent, der größte Tagesverlust seit August 2024. Für den Hang-Seng-Index ging es im späten Handel um 12,5 Prozent nach unten. In Seoul fiel der Kospi um 5,6 Prozent. Die Korea Exchange hatte den Handel im Verlauf kurzzeitig ausgesetzt, um die Marktvolatilität zu dämpfen - erstmals seit August 2024.
Die US-Regierung hat in der vergangenen Woche pauschale Zölle in Höhe von zehn Prozent auf Importe aus allen Ländern eingeführt. Am 9. April sollen noch höhere Zölle folgen für Länder, mit denen die USA aus ihrer Sicht ein besonders großes Handelsdefizit aufweisen. Dann gelten für Japan 24 Prozent, für die EU 20 Prozent und für China sogar Zölle von 34 Prozent. China hatte am Freitag entsprechende Gegenzölle in gleicher Höhe angekündigt. Wie das chinesische Handelsministerium mitteilte, hat es am Wochenende allerdings Gespräche mit Vertretern großer US-Unternehmen gegeben, darunter Tesla und GE Healthcare.
Nach einer Lösung des Zollkonflikts schaut es derzeit nicht aus. "Ich will nicht, dass irgendetwas nach unten geht, aber manchmal muss man Medizin nehmen, um etwas in Ordnung zu bringen", so Trump am Wochenende. "Ich habe mit vielen Europäern, Asiaten, überall auf der Welt gesprochen. Sie sind alle sehr daran interessiert, einen Deal zu machen", sagte er. Trump forderte China und andere Länder auf, Handelsdefizite anzusprechen. "Wenn wir dieses Problem nicht lösen, werde ich keinen Deal machen". Der Markt interpretierte diese Aussagen als ein Festhalten an den Zöllen.
Japans Premierminister Shigeru Ishiba erklärte am Montag, dass die Regierung die von den USA aufgezeigten nichttarifären Handelshemmnisse untersuche und prüfe, ob Japan auf die Forderungen der USA eingehen könne. "Unser Land hat viel Mühe in die Schaffung von Arbeitsplätzen und Investitionen in den USA gesteckt", sagte Ishiba einem parlamentarischen Ausschuss. "Wir haben niemals einen Vorteil daraus gezogen oder etwas Unfaires getan", fügte er hinzu.
China ist gut darauf vorbereitet, mit den US-Zöllen umzugehen, indem eine Reihe von politischen Instrumenten genutzt werden, einschließlich monetärer und fiskalischer Lockerungen, wie die regierungsnahe Zeitung People's Daily berichtet. Senkungen der Mindestreserveanforderungen für Banken und eine Senkung der Leitzinsen könnten jederzeit je nach Situation eingeführt werden, während das chinesische Haushaltsdefizit noch Spielraum für weitere Expansion habe, heißt es weiter. Peking werde "außergewöhnliche Anstrengungen" unternehmen, um den inländischen Konsum zu fördern und konkrete Maßnahmen ergreifen, um die Kapitalmärkte zu stabilisieren.
Unter Druck standen in der Region vor allem Technologiewerte. BYD Electronic (-22%) ist ein wichtiger Apple-Zulieferer. Die Aktien von Lenovo, dem weltweit größten PC-Hersteller, knickten um 22,5 Prozent ein. Der Konzern erzielte im Zeitraum von April bis Dezember 2024 rund 33 Prozent seines Umsatzes in den USA. Für die Aktien von Tencent und Alibaba ging es um 12,4 bzw 17 Prozent nach unten.
In Australien fiel der S&P/ASX 200 um 4,2 Prozent. Damit hat der Index die Gewinne seit Jahresbeginn wieder vollständig abgegeben. Es war zudem der größte Tagesverlust seit März 2020. Der Finanzsektor büßte 4,9 Prozent ein aufgrund von Sorgen, dass die Zentralbank des Landes die Zinssätze als Reaktion auf durch Zölle bedingte wirtschaftliche Schwächen senken könnte. National Australia Bank, ANZ, Westpac und Commonwealth Bank of Australia verloren zwischen 4,5 und 6,2 Prozent.
Auch in Tokio standen vor allem Finanzwerte unter Druck. Die kurzfristigen Aussichten auf weitere Zinserhöhungen durch die Bank von Japan haben sich reduziert, hieß es. Die Aktien von Mitsubishi UFJ Financial Group fielen um 10 Prozent, während Dai-ichi Life Holdings um 13 Prozent sanken.
=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 7.343,30 -4,2% -6,0% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 31.136,58 -7,8% -15,3% 08:00 Kospi (Seoul) 2.328,20 -5,6% -3,0% 09:00 Schanghai-Comp. 3.096,58 -7,3% -0,3% 09:00 Hang-Seng (Hongk.) 19.992,73 -12,5% +13,9% 10:00 Straits-Times (Sing.) 3.534,81 -7,8% +1,2% 11:00 DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 09:30 % YTD EUR/USD 1,1036 1,1 1,0920 1,1048 +5,9% EUR/JPY 160,46 0,9 158,97 161,37 -1,1% EUR/GBP 0,8537 0,4 0,8504 0,8466 +2,8% GBP/USD 1,2927 0,7 1,2842 1,3049 +3,0% USD/JPY 145,39 -0,1 145,59 146,06 -6,6% USD/KRW 1.464,15 0,3 1.459,51 1.435,85 -1,1% USD/CNY 7,2071 0,1 7,2019 7,1692 -0,1% USD/CNH 7,3146 0,1 7,3075 7,2452 -0,5% USD/HKD 7,7688 -0,1 7,7747 7,7731 +0,1% AUD/USD 0,6017 0,2 0,6004 0,6227 -2,4% NZD/USD 0,5574 -0,1 0,5577 0,5705 +0,1% BTC/USD 75.037,00 -4,9 78.897,70 83.542,70 -9,7% ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 59,91 62,36 -3,9% -2,45 +1,6% Brent/ICE 63,48 66,06 -3,9% -2,58 -11,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3023,235 3038,425 -0,5% -15,19 +15,8% Silber 27,01 27,09 -0,3% -0,08 -3,3% Platin 834,94 846,37 -1,4% -11,43 -3,7% Kupfer 4,3465 4,402 -1,3% -0,06 +7,1% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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