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09:23 Uhr, 16.06.2025

MÄRKTE ASIEN/Aktien gehen auf Erholungskurs

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Von Steffen Gosenheimer

DOW JONES--Die militärische Eskalation zwischen Israel und Iran hat am Montag an den Aktienmärkten in Ostasien und Australien von ihrem ersten Schrecken verloren. Dort, wo es am Freitag in Reaktion auf den israelischen Angriff auf iranische Atom- und Militäranlagen etwas stärker nach unten gegangen war, erholten sich die Indizes wieder. Insgesamt hatten die Börsen aber auch am Freitag schon mit eher nur moderaten Einbußen reagiert.

Die Spannungen im Nahen Osten dürften nach Einschätzung von OCBC-Analyst Vasu Menon keine nachhaltigen Auswirkungen haben, sofern sie keinen Ölschock auslösten. Hauptsorge sei, ob und wie der Iran die Straße von Hormus, eine der wichtigsten Ölarterien der Welt, ins Visier nehme. Drastische Maßnahmen seien aber eher unwahrscheinlich, zum einen, weil dies eine Gegenreaktion des mächtigen und größten Ölkunden China auslösen könnte und auch, weil dann die USA noch tiefer in den Konflikt mit Israel hineingezogen würde.

Zur Erholung am Montag trug auch bei, dass sich der Anstieg der Ölpreise gegenüber der allerersten Reaktion beruhigte. Im Handelsverlauf fielen die Preise sogar leicht. Brentöl, das am Freitag im Hoch noch über 79 Dollar kostete, wurde zuletzt mit knapp 75 Dollar gehandelt.

In Tokio stieg der Nikkei-225-Index um 1,3 Prozent, gestützt auch davon, dass die japanische Notenbank am Dienstag zunächst keine weitere Zinserhöhung beschließen dürfte. Eher könnte es im Juli soweit sein, hieß es. Dazu passend kam der Yen zurück und zeigte sich gegenüber der gleichen Tageszeit am Freitag deutlich abgeschwächt mit 144,30 je Dollar. Für Druck auf den Yen drückte aber auch der jüngste Ölpreisanstieg, weil Japan ein Netto-Energieimporteur ist. In Seoul erholte sich der Kospi noch kräftiger um 1,8 Prozent. In Sydney bewegte sich das Marktbarometer kaum vom Fleck.

In Hongkong (Späthandel) und in Shanghai ging es um 0,5 bzw gut 0,3 Prozent voran. Insbesondere dort galt es, neue Konjunkturdaten aus China zu verarbeiten. Sie fielen durchwachsen aus. Während die Industrieproduktion im Mai mit 5,8 Prozent einen Tick weniger wuchs als erwartet, fielen die Einzelhandelsumsätze deutlich besser als geschätzt aus mit einem Anstieg um 6,4 Prozent. ING-Ökonomin Lynn Song sieht China auf Basis der Daten auf dem besten Weg, die BIP-Wachstumsziele für das erste Halbjahr zu erreichen. Auch in China wird die Notenbank im Wochenverlauf über die Zinsen entscheiden.

In der gesamten Region wurden Aktien aus dem Reisesektor wie vor allem die Papiere der Fluglinien, die am Freitag deutlich nachgegeben hatten, weiter gemieden. Sie gaben überwiegend noch etwas weiter nach.

Unter den Einzelwerten verbesserten sich in Tokio Nippon Steel um 1,9 Prozent, nachdem sich das Unternehmen mit der US-Regierung bei der Übernahme von U.S. Steel geeinigt hatte. Die Abmachung sieht die Ausgabe einer so genannten Goldenen Aktie an die US-Regierung vor, die ihr Befugnisse in Bezug auf Produktion und Handel verleiht.

In Sydney schossen Santos um knapp 11 Prozent nach oben. Der zweitgrößte australische Ölförderer hat ein 18,7 Milliarden Dollar schweres Übernahmeangebot von einem Konsortium aus Abu Dhabi unter Führung von Adnoc erhalten. Im Sog zogen Woodside um 3,0 Prozent an.

Der Kurs des Schienenlogistikbetreibers Aurizon stieg um 1,8 Prozent. Der Rohstoffriese BHP erteilte Aurizon den Zuschlag für die Abwicklung der Logistik der Kupferaktiviäten.

 
Index (Börse)              zuletzt       +/- %       % YTD        Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)      8.548,40       +0,0%       +4,8%       08:00 
Nikkei-225 (Tokio)       38.311,33       +1,3%       -5,2%       08:30 
Kospi (Seoul)             2.946,66       +1,8%      +22,8%       08:30 
Schanghai-Comp.           3.386,73       +0,3%       +0,8%       09:00 
Hang-Seng (Hongk.)       23.991,93       +0,4%      +18,9%       10:00 
 
 
DEVISEN                    zuletzt       +/- %       00:00   Fr, 09:09   % YTD 
EUR/USD                     1,1570         0,3      1,1534      1,1551  +11,5% 
EUR/JPY                     166,90         0,2      166,52      165,93   +2,2% 
EUR/GBP                     0,8518         0,1      0,8509      0,8529   +2,8% 
GBP/USD                     1,3584         0,2      1,3559      1,3544   +8,3% 
USD/JPY                     144,25        -0,1      144,34      143,65   -8,4% 
USD/KRW                   1.361,05        -0,4    1.366,85    1.366,85   -7,4% 
USD/CNY                     7,1723        -0,1      7,1776      7,1729   -0,4% 
USD/CNH                     7,1809        -0,1      7,1875      7,1831   -1,8% 
USD/HKD                     7,8497         0,0      7,8495      7,8493   +1,0% 
AUD/USD                     0,6505         0,3      0,6487      0,6477   +5,0% 
NZD/USD                     0,6029         0,3      0,6011      0,6013   +7,8% 
BTC/USD                 106.660,00         1,7  104.839,85  104.582,15  +11,3% 
 
ROHÖL                      zuletzt  VT-Schluss       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    73,43       73,75       -0,4%       -0,32   +2,5% 
Brent/ICE                    74,62       75,18       -0,7%       -0,56   +0,5% 
 
METALLE                    zuletzt      Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                      3.417,91    3.432,55       -0,4%      -14,64  +30,8% 
Silber                       31,55       31,48       +0,2%       +0,07  +12,8% 
Platin                    1.074,45    1.065,42       +0,8%       +9,03  +21,5% 
Kupfer                        4,83        4,81       +0,3%        0,01  +17,5% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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