Mächtige Worte von der Fed
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Im März mussten sich die Anleger gleich mit einer ganzen Reihe neuer Vokabeln vertraut machen. Nachdem der ehemalige US-Notenbankpräsident Greenspan mit einer beiläufigen Erwähnung der US-Rezessionswahrscheinlichkeit die Märkte beunruhigt hatte, sorgten Spekulationen über das Ende sogenannter „Carry Trades“ – die Finanzierung hochverzinslicher Investitionen in Niedrigzinsländern – für heftige Bewegungen einiger Wechselkurse. „Subprime“ war ein weiteres Schlüsselwort, welches für Kreditnehmer mit schlechter Bonität steht, die in den USA zum Teil ihre Hypothekenkredite nicht bedienen können und deshalb manche Kreditinstitute in Schwierigkeiten bringen.
Trotz dieser Vielzahl von Unruhefaktoren war die am 27. Februar einsetzende Aktienmarktkorrektur Ende März fast vollständig ausgestanden. Zu Hilfe kam das unerwähnte Wort „Erhöhung“ im Statement der US-Notenbank. Spekulationen über eine nahende Zinssenkung in den USA sorgten zeitweise für Euphorie. Wie geht es weiter?
Zunächst einmal gilt es, Risiken realistisch zu bewerten: Der Markt für zweitklassige Hypotheken steht für rund 20 % des US-Hypothekenmarktes beziehungsweise 5 % der Gesamtverschuldung der privaten Haushalte. Die Ausfallraten am Hypothekenmarkt haben aktuell noch nicht einmal das Niveau von vor vier Jahren erreicht. Nicht zuletzt sollte bei der Abschätzung der gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen eines sich seit mehr als einem Jahr abkühlenden Wohnimmobilienmarktes berücksichtigt werden, dass die US-Wirtschaft nach wie vor über eine Reihe positiver Treiber verfügt wie z. B. das von einer niedrigen Arbeitslosigkeit unterstützte Privateinkommen. Vereinzelte Schwächeanzeichen der japanischen Wirtschaft sollten ebenfalls nicht überbewertet werden. Zwar war die Industrieproduktion im Januar und Februar leicht rückläufig, die seit Jahresbeginn zu verzeichnende Yen-Abwertung begünstigt jedoch die Exportindustrie und eine niedrige Arbeitslosigkeit wirkt unterstützend für die Lohnentwicklung und die Binnenwirtschaft. Auch die europäische Konjunktur bleibt im Aufwind, weshalb sich die Europäische Zentralbank (EZB) bisher noch nicht veranlasst sieht, ihren geldpolitischen Straffungskurs zu verlassen.
Die konjunkturellen Vorgaben für die Geschäftsentwicklung der Aktiengesellschaften erscheinen günstig, was auch das anhaltende Interesse von Private Equity-Häusern und großen Unternehmen mit guter Liquiditätslage an Übernahmen beziehungsweise Fusionen erklärt. Im weiteren Jahresverlauf stehen die Chancen an den Kapitalmärkten gut, dass mit Aktien trotz weiterer hoher Ausschläge eine überlegene Rendite erwirtschaftet werden kann.
Quelle: Allianz Global Investors
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