Madoff II? Der Hedgefonds-Branche droht ein neuer Skandal
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Wie die Financial Times Deutschland (FTD) berichtet droht der Hedge-Fonds-Branche nach Madoff der nächste Skandal. Denn Arthur G. Nadel, der 350 Mio. $ verwaltet, ist seit Tagen spurlos verschwunden.
Der 76-jährige gilt in Sarasota im US-Bundesstaat Florida als ein wichtiger Philanthrop. Der Manager der Hedge-Fonds Viking, Valhalla und Scoop verwaltet mehr als 350 Mio. $. Im November erzielte er für seine Anleger eine Rendite von stolzen acht Prozent. Und das in einem Monat, in dem der S&P 500 mehr als sieben Prozent verlor.
Wie die FTD nun aber berichtet, könnte dies alles nur Schall und Rauch sein. Nadel ist verschwunden. Seine Frau Peg habe eine Vermisstenanzeige bei der Polizei aufgegeben, als sie auf dem Schreibtisch ihres Mannes einen Abschiedsbrief fand. "Ausgelaugt" habe er darin geklungen, sagte Chuck Lesaltato, Polizeibeamter im Sarasato County Sheriff's Office der Lokalzeitung "Herald Tribune".
Viking-Manager Neil Moody hat der Zeitung berichtet, dass das gesamte Kapital weg sei: "Wir haben eine extrem ernste Situation festgestellt. Es könnte sein, dass die Fonds nahezu wertlos sind", teilte Moody den Investoren in einem Schreiben mit.
Die Ähnlichkeiten zum Fall Bernard Madoff sind frappierend. Der ehemalige Vorstandschef der Technologiebörse Nasdaq hatte seine Anleger durch ein Schneeballsystem um 50 Mrd. $ geprellt, darunter auch deutsche Kunden.
Die Hedgefondsbranche, die hohe Mitteabflüsse im Zuge der Kreditkrise erleidet, schlittert von einer Imagekrise in die nächste. Erst hatte der vorgetäuschte Selbstmord von Samuel Israel für Aufsehen gesorgt. Israel hatte sich im September 2005 schuldig bekannt, Anleger betrogen zu haben.
Als Israel seine Haftstrafe im Juni antreten sollte, flüchtete er und täuschte Selbstmord vor: Eine Polizeistreife fand an einer Brücke nördlich von New York einen auf Israel zugelassenen Wagen. Auf der Motorhaube stand "suicide is painless" - "Selbstmord ist schmerzlos".
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