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16:56 Uhr, 28.02.2003

Lufthansa nimmt Schlichtungsempfehlung an

In der Tarifrunde für die 55.000 Beschäftigten des Boden- und Kabinenpersonals ist im Rahmen der Schlichtung eine Einigung erreicht worden. Der als Schlichter angerufene Bundesminister a. D. Dr. Klaus von Dohnanyi hat am 27. Februar 2003 eine Schlichtungsschlussempfehlung vorgelegt, der sowohl Lufthansa als auch ver.di heute zugestimmt haben. Danach sieht der Schlichterspruch eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2004 vor und eine Erhöhung der Tabelle in drei Stufen: zum 1. Januar 2003 von 3,2 Prozent, zum 1. Oktober 2003 von 1,8 Prozent und zum 1. Mai 2004 eine weitere Erhöhung von 1,2 Prozent. Für die Monate November und Dezember 2002 erhalten die Mitarbeiter eine Einmalzahlung in Höhe von insgesamt 250 Euro.

Zusätzlich werden Mittel für die Erneuerung der Entgeltstruktur des Bodenpersonals, sowie für die Versorgung des Kabinenpersonals in Höhe von jeweils 0,8 Prozent mit Wirkung ab 1. Januar 2003 zur Verfügung gestellt. Die Ausgestaltung der neuen Entgeltstruktur erfolgt bis zum 31. Juli 2003. Die Tabellenerhöhungen bewerten sich einschließlich der Struktur auf durchschnittlich 2,8 Prozent jährlich.

Zur Beteiligung der Mitarbeiter am Jahresergebnis 2002 wird eine Ergebnisbeteiligung im Volumen von durchschnittlich 1,8 Prozent einer Jahresvergütung ausgezahlt, die zu 50 Prozent abhängig vom Konzernergebnis und zu 50 Prozent abhängig vom jeweiligen Geschäftsfeldergebnis ausgestaltet ist. Außerdem erhalten die Mitarbeiter eine einmalige Sonderzuwendung in Höhe von etwa 2 Prozent einer Jahresvergütung. Mit dieser Sonderzahlung für das Geschäftsjahr 2002 soll die besondere Leistung der Mitarbeiter im Zuge der Bewältigung der schwierigen Zeiten nach dem 11. September 2001 Anerkennung finden. Zusammen mit der Ergebnisbeteiligung ergibt sich daraus rechnerisch eine einmalige Zahlung von etwa einem halben Monatsgehalt.

Außerdem wurden zur Sicherung der Arbeitsplätze im Lufthansa Konzern in Krisenzeiten Eckpunkte geregelt, die in diesen Fällen sofortige personalkostensenkende Maßnahmen durch entsprechende flexible Arbeitszeitregelungen möglich machen. 'Von ganz entscheidender Bedeutung für uns ist angesichts der schwierigen ökonomischen und politischen Lage diese neue Krisenvereinbarung', so Stefan Lauer, Lufthansa Personalvorstand und Verhandlungsführer. 'Sie eröffnet uns neue Handlungsspielräume zur Kostenbegrenzung und sichert zugleich Arbeitsplätze. Eine klassische Win-Win-Situation für Unternehmen und Mitarbeiter.'

Die Verhandlungen mit ver.di und UFO zum Thema 'Versorgung Kabine' sollen bis zum 31. Mai 2003 zum Abschluss gebracht werden.

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