LUFTHANSA – Es winkt der umsatzstärkste Sommer
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- Deutsche Lufthansa AG - WKN: 823212 - ISIN: DE0008232125 - Kurs: 9,770 € (XETRA)
Die Nachwirkungen der Pandemie hinterlassen im Flugverkehr immer noch ihre Spuren. So ist das Flugangebot nach wie vor deutlich geringer als vor der Pandemie. Hauptgrund sind die Lieferverzögerungen für Langstreckenmaschinen von Boeing und Airbus. Außerdem gibt es Triebwerksprobleme bei einigen Airbus-Modellen.
Flugangebot bleibt noch ausgedünnt
Wegen der anziehenden Nachfrage nach Flügen bei einem verringerten Angebot sind die Preise für Flugtickets bereits angezogen und werden zur Urlaubszeit weiter steigen. Während die Zahl der Geschäftsreisenden erst bei ca. 60 Prozent des Vor-Corona-Niveaus liegt, kompensiert die private Nachfrage diese Ausfälle inzwischen großteils.
Aufgrund des Flugchaos vom letzten Sommer hatte Lufthansa schon im Februar tausende Flüge aus dem Sommerflugplan gestrichen, um einen möglichst reibungslosen Flugverkehr während der Sommermonate zu gewährleisten. Dennoch versucht das Unternehmen im Gesamtjahr 85 bis 90 Prozent des Flugangebots von vor der Pandemie zu erreichen, wobei derzeit jedoch eher vom Erreichen des unteren Endes der Spanne ausgegangen wird.
Q1 im Rahmen der Erwartungen
Naturgemäß wachsen im Auftaktquartal bei den Airlines die Bäume nicht in den Himmel. Dass Lufthansa den Konzernumsatz dennoch um 40 Prozent auf 7,02 (VJ 5,00) Mrd. EUR steigern konnte lag daran, dass nach der Pandemie das Geschäft wieder deutlich anziehen konnte. So stiegen die verkauften Sitzplatzkilometer um 58 Prozent, was zusammen mit deutlich höheren Durchschnittserlösen dazu führte, dass die Verkehrserlöse im Passagiergeschäft um 91 Prozent auf 4,81 (VJ 2,51) Mrd. EUR expandierten. Die gesamtwirtschaftliche Eintrübung führte im Frachtgeschäft hingegen zu einem Rückgang der Verkehrserlöse um 32 Prozent auf 0,90 (VJ 1,32) Mrd. EUR.
Da die Aufwendungen mit 33 Prozent weniger stark nach oben gingen wie die Umsätze, stieg das bereinigte EBIT um 53 Prozent auf minus 273 (VJ minus 577) Mio. EUR. Aufgrund eines etwas schlechteren Zinsergebnisses und höherer Steuern kletterte das Periodenergebnis nur um 20 Prozent auf minus 467 (VJ minus 584) Mio. EUR.
Der operative Cashflow stieg auf 1,58 (VJ 1,50) Mrd. EUR und der Bestand an liquiden Mitteln erhöhte sich auf 8,36 Mrd. EUR nach 8,30 Mrd. EUR zum Jahresende 2022. Die Nettoverschuldung wurde geringfügig von 8,86 Mrd. EUR auf 8,71 Mrd. EUR verbessert, bleibt aber nach wie vor relativ hoch. Aufgrund des Quartalsverlustes ging das Eigenkapital von 8,47 Mrd. EUR per 31. Dezember 2022 auf 7,55 Mrd. EUR zurück, was einer Quote von 16,8 (VJ 19,6) Prozent entspricht.
Weitere Erholung im Jahresverlauf
Im Gesamtjahr 2023 wird bei Lufthansa mit einem deutlichen Anstieg des Konzernumsatzes (VJ 32,77 Mrd. EUR) gerechnet, bei einem stark verbesserten bereinigten EBIT (VJ 1,51 Mrd. EUR). Hoffnungsträger ist dabei vor allem das kontinuierlich anziehende Passagiergeschäft.
Fazit: Die Lage bei Lufthansa verbessert sich weiter. Die Analysten gehen von einer deutlichen Steigerung des Gewinns pro Lufthansa-Aktie in diesem und im kommenden Jahr aus, so dass das Papier trotz der guten Kursentwicklung im vergangenen Jahr nach wie vor günstig bewertet ist. Wer sich an der branchentypisch hohen Verschuldung und der nicht so hohen Eigenkapitalquote nicht stört, kann sich die Aktie näher anschauen und den Kauf einer ersten Position in Erwägung ziehen.
Jahr | 2022 | 2023e* | 2024e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 32,77 | 37,34 | 39,77 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 0,66 | 1,17 | 1,52 |
KGV | 15 | 8 | 6 |
Dividende je Aktie in EUR | 0,00 | 0,20 | 0,30 |
Dividendenrendite | 0,00 % | 2,05 % | 3,08 % |
*e = erwartet |
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