Fundamentale Nachricht
12:58 Uhr, 14.05.2014

Londoner Silber-Fixing wird abgeschafft

Ab August soll es kein Londoner Silber-Fixing mehr geben. Die Preisfeststellung, die weltweit als Richtgröße für den Marktpreis von Silber galt, soll ab dann nicht mehr weiter verfolgt werden.

Erwähnte Instrumente

  • Silber
    ISIN: XC0009653103Kopiert
    Kursstand: 19,87 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Wie die Gesellschaft, die den Londoner Silber-Fixing-Preis feststellte, mitteilt wird es ab August 2014 keine weitere Fixings des Edelmetalls mehr geben. Wie es seitens der London Silver Market Fixing Ltd weiter heißt werden die Fixings bis dahin mit den teilnehmenden Banken Deutsche Bank AG, HSBC und der Bank of Nova Scotia aber wie gewohnt weiter festgestellt. Vor einem Monat hatte die Deutsche Bank bekannt gegeben den Großteil ihres Rohstoffgeschäfts abzustoßen. Es wurde auch ein Nachfolger beim Fixing von Gold und Silber in London gesucht, jedoch ohne Erfolg.

"Die Deutsche Bank hat ihren Rückzug vom Londoner Gold-Fixing vom 29. April 2014 auf den 14. August verschoben, ab diesem Zeitpunkt wird es die Benchmark nicht mehr geben", teilt die Deutsche Bank per E-Mail laut der Nachrichtenagentur Reuters mit. Das Gold-Fixing geriet wie andere Preisfeststellungen von Rohstoffen in den vergangenen Wochen unter nähere Beobachtung unter den Regulierungsbehörden, die dahinter Marktmanipulationen vermuten. Auslöser waren die Manipulationen an den London Interbank Offered Rate (Libor)-Zinssätzen.

Der Rückzug der Deutschen Bank stellt die Zukunft dieser Art der Kursfeststellung generell in Frage. Beim Edelmetall-Fixing finden die teilnehmenden Banken über eine Telefonkonferenz den derzeitigen Markträumungspreis. Die Banken wurden wegen Verdacht auf Preismanipulationen verklagt. In den USA verlief eine 7000-Mannstunden lange Untersuchung gegen angebliche Manipulationen am Silbermarkt ergebnislos und wurde im September vergangenen Jahres nicht mehr weiter verfolgt.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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