Lohnanstieg in Deutschland verlangsamt sich im vierten Quartal
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Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones) - Der Lohnanstieg in Deutschland hat sich im vierten Quartal 2023 erneut verlangsamt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, lagen die Nominallöhne um 5,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals, nachdem sie im dritten Quartal um 6,3 Prozent zugelegt hatten, und im zweiten Quartal um 6,6 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) hält mittelfristig Lohnanstiege von rund 3 Prozent im Durchschnitt des Euroraums für vereinbar mit ihrem Ziel von 2 Prozent Inflation. Allerdings gesteht sie zu, dass die Arbeitnehmer die in den vergangenen Jahren erlittenen Reallohnverluste wettmachen müssen.
Real, also unter Berücksichtigung einer Inflation von 3,5 Prozent, stiegen die Löhne im vierten Quartal auf Jahressicht um 1,8 Prozent, nachdem sie sich in den beiden Vorquartal um 0,6 und 0,1 Prozent erhöht hatten. Im gesamten Jahr 2023 stiegen die Reallöhne um 0,1 Prozent - es war der erste Zuwachs seit 2019. Die Nominallöhne stiegen um 6,0 Prozent, was der deutlichste Anstieg seit 2008 war. Die Verbraucherpreise stiegen um 5,9 Prozent.
Unter den Vollzeitbeschäftigten wies das Fünftel mit den geringsten Verdiensten (Erstes Quintil) im vierten Quartal mit einem durchschnittlichen Nominallohnwachstum von 8,8 Prozent zum Vorjahreszeitraum die stärksten Verdienststeigerungen auf. Die Verdienste der Vollzeitkräfte insgesamt stiegen um 5,2 Prozent, ähnlich dem gesamtwirtschaftlichen Nominallohnwachstum (5,4 Prozent). Für das oberste Fünftel mit den höchsten Verdiensten unter den Vollzeitbeschäftigten (Fünftes Quintil) blieb der Nominallohnanstieg mit 3,8 Prozent hinter der prozentualen Lohnentwicklung aller Beschäftigten zurück.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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