Kommentar
11:18 Uhr, 09.10.2006

Linde – auf dem Weg zur Nummer Eins?

Der 127 Jahre alte deutsche Traditionskonzern Linde kann durch die rund zwölf Milliarden schwere Übernahme der britischen BOC mit einem kombinierter Jahresumsatz von rund 12 Milliarden Euro und 53.000 Mitarbeitern zur weltweiten Nummer Eins im Markt für Industriegase mit einem Marktanteil von gut 20 Prozent aufsteigen, dicht gefolgt vom bisherigen Branchenersten Air Liquide.

Die führende Wettbewerbsposition hat der Konzern vor allem seinem Chef Wolfgang Reitzle zu verdanken, der im Jahr 2002 von Ford zu Linde kam. Damals hatte Reitzle Linde als Drei-Sparten-Konzern übernommen und dann in zwei Schritten zerlegt: Das defizitäre Kühltruhengeschäft veräußerte er schon 2004. Nun trennt er sich auch vom Gabelstaplergeschäft, um aus dem Erlös die Fusion der Gasesparte mit BOC zu finanzieren. Reitzle legt sehr großen Wert darauf, den anstehenden Integrationsprozess gemeinsam mit BOC partnerschaftlich zu gestalten und alle Vorraussetzungen zu schaffen, um die Chancen und Potentiale, die diese Kombination bietet, zügig zu erschließen und somit eine attraktive Bewertung an der Börse zu gewährleisten.

Das Gabelstaplergeschäft, das nun unter der Marke Kion firmiert, soll nach Aussagen des Vorstands bis spätestens Mitte 2007 veräußert werden, entweder komplett an einen Finanzinvestor oder schrittweise durch einen Börsengang. Eine Entscheidung über die Art der Veräußerung ist offiziell noch nicht gefallen, wobei ein Verkauf an einen Finanzinvestor auf Grund der schnelleren Durchführbarkeit laut Brancheninsidern wahrscheinlicher erscheint. Die Gebote von Finanzinvestoren liegen derzeit dem Vernehmen nach zwischen 3 und 3,5 Milliarden Euro. Kion ist mit einem Jahresumsatz von. 3,6 Milliarden Euro und 19.000 Mitarbeitern Europas größter und weltweit der zweitgrößte Gabelstaplerhersteller.

Für Anleger, die auf etwaige weitere Kurssteigerungen der Linde setzen möchten, aber auch gleichzeitig an einem Schutz gegen leichte Kursrückgänge interessiert sind, bietet das Diskont-Zertifikat der Deutschen Bank auf Linde (WKN: DB8FVU) eine interessante Anlagemöglichkeit. Diese Form des Investments ermöglicht die Partizipation an der Kursentwicklung der Aktie mit einem Rabatt von mehr als 12 Prozent und bietet somit einen gewissen Risikopuffer, bei gleichzeitiger Beschränkung der Gewinnchancen durch einen Höchstbetrag von 74 Euro, der allerdings eine attraktive Maximalrendite von über 12 Prozent ermöglicht.

WKN DB8FVU
ISIN DE000DB8FVU9
Höchstbetrag 74,00 Euro
Seitwärtsrendite 12,30 %
Rabatt 12,40 %
Laufzeit 31.10.2007
Aktueller Kurs 65,22 Euro

Disclaimer:
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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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