LINDE - Abschied aus Deutschland abgesegnet

Die Aktionäre des Industriegasekonzerns Linde haben dem Abschied des Unternehmens vom deutschen Aktienmarkt zugestimmt. Auf der außerordentlichen Hauptversammlung wurde mit etwa 93 Prozent der Stimmrechte für ein Ende des Doppellistings in Deutschland und den USA gestimmt, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.

Nach der Verschmelzung auf eine neue Dachgesellschaft soll Linde ab Anfang März an nur noch an der New Yorker Börse (NYSE) gelistet sein. Aktuell besteht ein Doppellisting in den USA und Deutschland.

Mit Linde verabschiedet sich nicht nur ein äußerst traditionsreiches Unternehmen vom deutschen Aktienmarkt, sondern auch das Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung am deutschen Aktienmarkt und die Aktie mit der höchsten Gewichtung im DAX.

Seit der Fusion mit dem US-Wettbewerber Praxair im Jahr 2018 hat Linde bereits seinen rechtlichen Sitz in Irland und seine operative Zentrale in Großbritannien. Mit dem Abschied vom deutschen Aktienmarkt kappt Linde nun eine weitere wichtige Verbindung nach Deutschland.

Das hohe Gewicht im DAX war für Linde Segen und Fluch zugleich. Da die Gewichtung im DAX auf 10 % gekappt ist, wurde das Indexgewicht von Linde in der Vergangenheit regelmäßig auf 10 % zurückgesetzt, wenn sich die Aktie besser als der DAX entwickelt hatte und die Gewichtung dadurch zugenommen hatte. Durch das Zurücksetzen der Gewichtung mussten Indexfonds, die den DAX nachbilden, regelmäßig beim Rebalancing Linde-Aktien verkaufen. Dies wirkte wie eine Art Performancebremse für die Linde-Aktie. Deshalb und wegen der generell höheren Kapitalmarktbewertungen in den USA will sich Linde jetzt vom deutschen Aktienmarkt zurückziehen.

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