Analyse
00:55 Uhr, 19.02.2008

Liechtenstein und die technische Analyse

Nachvollziehbarerweise ist derzeit das beherrschende Thema in den Medien Steuerhinterziehung.

Zumwinkel, ein bisher gefeierter Manager, ein Manager, dem bescheinigt wurde und wird, fähig zu sein, weitsichtig zu handeln. Nicht nur die Kurse an der Börse können hoch steigen und tief fallen, nein, auch das Ansehen einer Person kann dies. Das sehen wir gerade. Der Imageverlust für die Managergilde, also für die Menschen, die deutsche Unternehmen leiten und das Schiff der deutschen Volkswirtschaft durch das manchmal doch recht trübe und wellenreiche Wasser der Globalisierung bugsieren müssen, ist immens.

Stichwort Liechtenstein, Stichwort Fluchtort für Steuerflüchtlinge, Stichwort LGT Group. Der Steuerhinterziehungsskandal um Zumwinkel dürfte auch das Ansehen Liechtensteins in der breiten deutschen Öffentlichkeit beschädigt haben. Wobei es nicht "nur" dabei bleiben dürfte. Zukünftig wird jeder, der für sich selbst mit Steuerhinterziehung liebäugelt, ganz genau überlegen, ob er dies überhaupt und ob er dies über Lichtenstein tun sollte. Wenn einmal solche sensiblen Kundendaten aus der Bank gelangen können, dann geht das immer ...

Soweit die Einleitung, soweit eine kurze Beschreibung des Themas, das die deutsche Öffentlichkeit seit Tagen beschäftigt.

Nun die etwas holprige Überleitung zu einem ganz anderen Thema ...

Als Börseninteressierter kommt man nicht umhin, den Internetauftritt der LGT Group zu inspizieren. Deren Internetseite dürfte in den vergangenen Tagen so hoch frequentiert gewesen sein wie selten zuvor.

Und siehe da, man stößt auf ein interessantes PDF Dokument, in dem Behavioral Finance als eine wesentliche Grundlage für deren Anlagestrategie erläutert wird.

"Warum ist an den Börsen immer wieder irrationales Verhalten zu beobachten, das sich in eklatanten Über- oder Unterbewertungen ausdrückt? Und warum können die klassischen Finanzmarkttheorien, die von einem rein rational entscheidenden Menschen ausgehen, dieses Verhalten nicht erklären?

Investoren sind Menschen. Dies ist der Ausgangspunkt der Behavioral Finance, einer Forschungsrichtung, die sich mit dem tatsächlichen Entscheidungsverhalten von Anlegern befasst. Unsere eigenen Überlegungen setzen hier an, gehen aber noch einen Schritt weiter. Nicht die Summe der einzelnen Investoren macht den Markt aus, sondern deren Interaktion untereinander.

Die Anleger hegen Erwartungen über eine unbestimmte Zukunft auf Basis bestehender Wahrnehmungs- und Erklärungsmuster. Die Anpassung solcher Muster erfolgt in einem evolutionären Prozess, der durch Kommunikation beeinflusst ist und dank Koordinationsprozessen im Markt zur Etablierung marktinterner Erwartungsstrukturen führt. Aus diesen Koordinationsprozessen resultieren Trends und am Ende Preisverzerrungen.

Behavioral Finance bzw. Sentimentanalyse ist ein ganz wichtiger Bereich der technischen Analyse. Das Auswerten von Marktstimmungen, das Auswerten des Verhaltens von Marktteilnehmern, ist für das Eruieren von übergeordneten Kurs- und Preistrends außerordentlich wichtig.

Anbei der Link zu dem PDF-Dokument : [Link "Bitte hier klicken." auf www.lgt.com/... nicht mehr verfügbar]

Eigentlich recht interessant, dass eine Vielzahl der ganz Großen im weltweiten Börsengeschäft, auch solche Investmentprofis wie Ken Fisher und wie wir hier sehen auch die LGT, Behavioral Finance und Sentimentanalyse als Basis für ihre Investmententscheidungen heranziehen.

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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