Kommentar
14:12 Uhr, 15.04.2004

Leichte Verunsicherung in Europa

Die Verunsicherung der Investoren auf Grund gemischter Konjunkturdaten und der Terroranschläge in Madrid ließen die europäischen Aktienmärkte im März - gemessen am breiten Dow Jones STOXX 600-Index - knapp 2,5 Prozent verlieren.

Der zum zweiten Mal in Folge gefallene deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex sowie andere schwache Indikatoren in Europa (OECD-Frühindikator für die Euro-Zone, Verbrauchervertrauen in Frankreich und Großbritannien) ließen Konjunktur-Pessimismus aufkommen. Auch die schwachen US-Arbeitsmarktdaten für den März nährten Bedenken hinsichtlich einer nachhaltigen wirtschaftlichen Erholung.

In diesem Umfeld schnitten im März defensive Sektoren wie Energie und Versorger am besten ab. BP überzeugte mit einer höheren Produktion sowie der Ankündigung massiver Aktienrückkäufe und Dividendenerhöhungen in den kommenden drei Jahren. Eon profilierte sich mit guten Geschäftszahlen und profitierte von der positiv aufgenommenen Entscheidung der deutschen Bundesregierung zum Handel mit Emissionsrechten. Die mit Abstand schwächste Wertentwicklung verzeichneten Versicherungen; ein allgemein schwächeres Aktienumfeld, mäßige Zahlen von Allianz sowie die Kapitalerhöhung von SwissLife belasteten.

Top-Performer im Dow Jones STOXX 600-Index waren im März Elan Corp, Cairn Energy und Topdanmark. Die Aktie des Spezialpharmaherstellers Elan profitierte von der beabsichtigten Zulassung eines Multiple Sklerose-Medikamentes auch in Europa, die des Ölunternehmens Cairn Energy von besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen für 2003 und der Nachricht von Explorationserfolgen. Die Aktie des dänischen Versicherers Topdanmark legte nach positiven Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr - gegen den Branchentrend - signifikant zu.

Zu den größten Verlierern zählten Tomra Systems, Royal & Sun Alliance sowie Julius Baer. Die Aktie von Tomra, norwegischer Hersteller von Recyclingmaschinen, geriet nach schlechten Zahlen im vierten Quartal 2003 unter Druck. Bei Royal & Sun Alliance belasteten enttäuschende Zahlen im operativen Geschäft, bei Julius Baer die Gewinnaussagen.

Trotz der gemischten März-Wirtschaftsdaten erwarten wir weiterhin eine moderate Verbesserung der konjunkturellen Situation in Europa und auch der Unternehmensdaten. Dem entsprechend könnten sich im weiteren Jahresverlauf in einem positiven Aktienumfeld konjunktursensitive Branchen überdurchschnittlich gut entwickeln.

Risikofaktoren bleiben unserer Einschätzung nach eine erneute deutliche Aufwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar, ein weiter kräftig steigender Ölpreis und eine mögliche Zinserhöhung der US-Notenbank.

Quelle: DWS

Die DWS (Die Wertpapier Spezialisten), Fondstochter der Deutschen Bank, ist mit einem verwalteten Vermögen von weit mehr als 100 Mrd. Euro Marktfüherer in Deutschland. Der Marktanteil liegt in etwa bei 24,7 %. Europweit zählt die DWS 4 Millionen Kunden. Die DWS Fonds-Palette deckt alle Regionen und Branchen, viele Anlageformen und Anlagestile ab.

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