Kommentar
15:22 Uhr, 17.01.2005

Leichte Konsolidierung

In dieser Woche stehen die Börsen vor einer wichtigen Belastungsprobe. Grund dafür ist die sich zuspitzende Berichtssaison der amerikanischen Unternehmen. Bei vielen Unternehmen wird sich zeigen, ob der derzeitige Optimismus der Investoren gerechtfertigt ist. Die bereits veröffentlichten Quartalszahlen sind durchwachsen ausgefallen. „Eine leichte Konsolidierung der Märkte ist zumindest wahrscheinlicher als das Erreichen neuer Höchststände“, sagt ADIG-Fondsmanager Carsten Roemheld. Für den Deutschen Aktienindex DAX wäre es aus technischer Sicht wichtig, wenn die Marke von 4.180 Punkten halten würde. Weiterhin belastend dürfte sich der erneut im Aufwärtstrend befindliche Ölpreis auswirken. „Zu viele Unsicherheiten sind derzeit im Markt“, so der Rohstoffexperte der ADIG. „Neben der Besorgnis über eine eventuelle weitere Kürzung der Fördermenge durch die OPEC stehen auch die Wahlen im Irak im Blickpunkt“, sagt Roemheld. Experten fürchten Anschläge auf Ölpipelines am Wahltag, dem 30. Januar.

Auf konjunktureller Seite beginnt die Börsenwoche in den USA mit dem Empire Manufacturing Index für den Monat Januar. Volkswirte erwarten einen leichten Rückgang auf 25,5 Punkte. Wichtig wird auch der 6-Monatsausblick sein, der im Dezember den niedrigsten Stand seit April 2003 erreichte. Am Mittwoch werden die Inflationsraten veröffentlicht. Im Vergleich zum Vormonat wird ein leichter Anstieg um 0,1% gesehen. Am Donnerstag warten Analysten dann auf die Bekanntgabe des Philadelphia Fed Index. Man rechnet mit einem rückläufigen Wert. Am Ende der Woche gibt das Verbrauchervertrauen der Universität von Michigan Aufschluss über die Stimmung in den USA. Es wird ein leichter Anstieg erwartet. Nachdem die Börsen am Montag aufgrund des Martin Luther King-Feiertages geschlossen bleiben, beginnt am Dienstag die Börsenwoche dafür um so spannender. Mit IBM, Yahoo und Motorola berichten drei Schwergewichte. Des Weiteren melden Sony Ericsson und Tesco ihre Quartalszahlen. Zur Mitte der Woche erreicht die Quartalssaison in den USA ihren Höhepunkt. Unternehmen wie Ebay, Lucent Technologies oder Qualcomm berichten aus dem Technologiesektor. Impulse für den Bankenbereich erwarten Broker von den Zahlen der beiden Investmentbanken JPMorgan Chase und Merrill Lynch. Ebenso am Mittwoch verkündet der Automobilhersteller General Motors sein Ergebnis für das vierte Quartal. Am Donnerstag veröffentlichen AT & T, die Citigroup und Ford ihre Ergebnisse für das Schlussquartal des vergangenen Jahres. Am Freitag blicken die Investoren dann auf das Ergebnis von General Electric. Der Konzern dürfte wohl im Rahmen der Erwartungen berichten.

Am Montag werden die Erzeugerpreise für Deutschland veröffentlicht. Im weiteren Wochenverlauf erreichen die Investoren noch Informationen über die Industrieproduktion sowie die Handelsbilanz in Euroland. In Großbritannien stehen Zahlen zur Inflation, Arbeitslosenrate und den Einzelhandelsumsätzen an. Letztere werden mit besonderer Spannung erwartet, da man sich von diesen weitere Aufschlüsse bezüglich des Weihnachtsgeschäftes erhofft. In Europa berichten Douglas sowie der Softwarekonzern IDS Scheer.

Aus Japan werden zu Wochenbeginn die Veränderungsrate des Verbrauchervertrauens sowie zum Wochenende der Index für den Dienstleistungssektor veröffentlicht.

Quelle: ADIG

Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,8 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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