Langfristig beste Aussichten: Der skandinavische Rentenmarkt als sicherer Hafen
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Die Coronakrise hat Volkswirtschaften weltweit in eine tiefe Wirtschaftskrise gestürzt. Das aktuelle IMD World Competitiveness Ranking 2020 zeigt: Vor allem die skandinavischen Länder Dänemark, Schweden und Norwegen sind gut positioniert, um schnell wieder in die wirtschaftliche Spur zu gelangen. Michael Weidner, Head of European Fixed Income bei Lazard Asset Management, überrascht das nicht: „Skandinavien hat eine höhere Wachstumsdynamik als viele andere Regionen – bei gleichzeitig größerer Sicherheit.“ Investoren können mit einer diversifizierten Strategie insbesondere am skandinavischen Rentenmarkt von attraktiven Renditen profitieren.
Seit 1989 vergleicht das International Institute for Management Development in Lausanne die Wettbewerbsfähigkeit von Nationen weltweit. 2020 wurde im Rahmen des IMD World Competitiveness Rankings die Wettbewerbsfähigkeit von 63 Volkswirtschaften untersucht und insbesondere die skandinavischen Nationen schnitten dabei gut ab. Unter den Top Ten der wettbewerbsfähigsten Länder der Welt befinden sich drei Nordics: Dänemark als wettbewerbsfähigste europäische Volkswirtschaft auf Platz zwei, gefolgt von Schweden sowie Norwegen auf den Plätzen sechs und sieben. Finnland belegt im Ranking den 13. Platz. Dabei haben alle vier Nationen ihre Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zum Vorjahr weiter steigern können. Auch im Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit, das in diesem Jahr erstmals Eingang in die Bewertung fand, schnitten die nordischen Länder gut ab.
Für Portfoliomanager Michael Weidner unterstreicht das Ergebnis der Studie einmal mehr die starke Stellung der Region als „Safe Haven“, insbesondere vor dem Hintergrund der Coronakrise: „Skandinavien ist eine der stabilsten und am höchsten entwickelten Regionen der Welt – und, wie die Studie zeigt, auch für die kommenden Herausforderungen hervorragend positioniert. Die meisten vergangenen Wirtschaftskrisen haben die nordischen Länder besser bewältigt als andere Ökonomien, und bislang deutet viel darauf hin, dass sie auch gut durch die Coronakrise kommen“, sagt Weidner. Dänemark und Norwegen hätten beispielsweise schnell harte Lockdowns eingeführt und so erfolgreich die Infektionszahlen niedrig gehalten. Damit waren sie auch unter den ersten Nationen, die eine allmähliche Normalisierung des Alltags und der Geschäftstätigkeit anstoßen konnten. Schweden hingegen sei seinen eigenen Weg gegangen und hätte kontinuierlich ein größeres Maß an ökonomischer Normalität beibehalten, was sich bis dato positiv in den Wachstumszahlen des Landes widerspiegele. „Eine schnelle Normalisierung beziehungsweise Zurückhaltung bei den Einschränkungen führt auch zu deutlich besseren Wachstumszahlen und Aussichten. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass die ökonomischen Fundamentaldaten und erste Vorlaufindikatoren der Nordics deutlich stabiler aussehen als diejenigen größerer europäischer Volkswirtschaften wie Deutschland oder Frankreich“, argumentiert Weidner.
Skandinavischer Rentenmarkt bietet risikobewussten Anlegern attraktive Möglichkeiten
Nach Ansicht des Experten bietet insbesondere der skandinavische Rentenmarkt risikobewussten Anlegern auf der Suche nach Liquidität attraktive Investmentmöglichkeiten. Zwar hätten sich die Marktturbulenzen der letzten Wochen auch auf die nordischen Anleihemärkte ausgewirkt, „als Gruppe gesehen sind die nordischen Länder und insbesondere ihre Rentenmärkte für Investoren, die auf Sicherheit setzen, aber weiterhin eine außerordentlich gute Wahl“, so Weidner. Von den verbliebenen zehn Nationen mit einem AAA-Rating seien allein drei in Skandinavien zu finden. Die IMD-Studie unterstreiche zudem, dass sie aufgrund ihrer Wettbewerbsfähigkeit besonders gut positioniert sind, um schneller auf die wirtschaftliche Erholungsspur zu kommen als andere Ökonomien. Das dürfte sich langfristig positiv auf skandinavische Anleihen auswirken.
Neben der hohen Bonität biete der skandinavische Rentenmarkt im Vergleich zu alternativen Rentenanlagen zudem attraktive Renditen. Beim Aufbau eines skandinavischen Rentenportfolios empfiehlt Weidner Investoren jedoch, einen diversifizierten Anlageansatz zu verfolgen, um möglichst in alle skandinavischen Länder, Anleihesektoren und Währungen zu investieren. „Anleger würden sich so ein außergewöhnliches Risiko-Ertrags-Verhältnis sichern“, so Weidner. Integraler Bestandteil einer solchen Strategie sollten dänische Callable-Pfandbriefe sein. „Diese kündbaren Pfandbriefe bieten im Vergleich zu normalen Pfandbriefen und Staatsanleihen eine recht stabile Mehrrendite und höheres Performancepotenzial. Gleichzeitig bedarf es bei über 80 % Marktanteil der drei größten Aussteller und der damit verbundenen Konzentrationsrisiken einer aktiven Nutzung dieser kündbaren Pfandbriefe im Rahmen einer breiter diversifizierten Gesamtstrategie“, betont der Portfoliomanager.
Nordische Anleihen sichern Liquidität und bieten Sicherheit
Hinzu komme, dass der skandinavische Anleihenmarkt besonders liquide sei. „Das Anlageuniversum der Anleihen umfasst ein Volumen von ca. 2.000 Milliarden US-Dollar“, so der Experte. Das sichere die Handelbarkeit der Kapitalanlage auch in extremen Krisenszenarien wie der aktuellen Pandemie. Dagegen seien beispielsweise Immobilien in dieser Region zwar sicher, aber nicht liquide, und Aktien zwar liquide, aber sie würden dem Sicherheitsbedürfnis vieler Investoren nicht entsprechen.
„Skandinavische Rentenmärkte als Anlageziel verbinden höchste Bonität mit funktionierenden, zukunftsfähigen sozioökonomischen Strukturen und weisen so ein höheres Ertragspotenzial auf als viele andere risikoarme Anlageklassen oder Regionen weltweit“, betont Weidner. „Gerade in Zeiten erhöhter Unsicherheit sind Stabilität und Liquidität für Anleger von entscheidender Bedeutung. Deshalb sind die nordischen Rentenmärkte aus unserer Sicht nach wie vor für Investoren, die Sicherheit und ein gewisses Maß an Grundliquidität benötigen, prädestiniert“, schließt der Experte.
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