Kommentar
10:41 Uhr, 05.08.2014

Lange Phase lockerer Geldpolitik begünstigt US-Aktien

Historischer Vergleich der US-Geldpolitik zeigt: Aktien haben in einem langen Zeitraum stagnierender Zinsen stets bessere Renditen erzielt als Staatsanleihen.

Langsam, aber sicher scheint sich die lange Phase des billigen Geldes in den USA dem Ende zuzuneigen. Zwölf der 16 Mitglieder des FOMC (Federal Open Market Committee) sehen das Jahr 2015 als adäquaten Zeitpunkt, um die geldpolitischen Zügel wieder anzuziehen. „Den ersten Zinsanstieg erwarten wir Mitte des nächsten Jahres, die Märkte dürften leicht verzögert reagieren“, so Franz Wenzel, Leiter Anlagestrategie bei AXA IM. Wie wird sich dieser Zinsanstieg auf US-Aktien und Staatsanleihen auswirken? Immerhin haben beide Anlageklassen im ersten Halbjahr gute Ergebnisse erzielt.

Um ihre Empfehlungen abzuleiten, haben Wenzel und Ombretta Signori, Strategieexpertin bei AXA IM, einen historischen Vergleich vorgenommen. Dafür betrachteten die beiden Volkswirte drei Zeiträume der US-Geldpolitik, die der gegenwärtigen Situation ähnelten. Zinserhöhungen nach einer längeren Phase stagnierender Zinsen gab es im August 1963, im Februar 1994 und schließlich im Juni 2004. Die Analyse der vorangehenden Phasen zeigt, dass US-Aktien stets eine gute Performance erzielten – durchschnittlich ein Plus von 14,2 Prozent. Selbst ein Jahr nach dem Zinsanstieg lag die durchschnittliche Rendite noch bei 8 Prozent. Die Fundamentaldaten der Unternehmen waren jeweils vergleichsweise gesund, die Unternehmensgewinne stiegen. Die Performance 10-jähriger amerikanischer Staatsanleihen lag in allen drei Vergleichszeiträumen deutlich darunter.

„Vor dem Hintergrund dieser Analysen gehen wir davon aus, dass US-Treasuries im kommenden Jahr unter Druck geraten werden“, so Signori. „Der historische Vergleich bestärkt die Empfehlungen für unsere Asset Allocation: Anleger sollten US-Aktien über- und Staatsanleihen untergewichten.“

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