DAX verteidigt 14.000 Punkte-Marke - Bitcoin-Rekordjagd setzt sich fort - DuPont steigert überraschend Umsatz
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Erwähnte Instrumente
- Merkel kämpft für öffnungsfreie Lockdown-Verlängerung bis März
- Verlängerter Lockdown: Aufschrei in der Wirtschaft
- Destatis: Deutsche Exporte brechen 2020 ein
- EZB-Präsidentin Lagarde sieht wirtschaftliche Erholung in Gefahr
- WHO befürwortet Einsatz des AstraZeneca-Vakzins
- Teamviewer peilt Milliarden-Umsatzschwelle an
- Globalwafers ist bei Siltronic am Ziel
Markt
- Am deutschen Aktienmarkt überwiegen die Minuszeichen. Das ist nach der starken vergangenen Woche und den gestern erreichten Rekordhochs nicht weiter verwunderlich, eine Verschnaufpause ist nach einer vorherigen Rally durchaus üblich. Der DAX beendete den Xetra-Handel am Dienstag bei 14.011,80 Punkten, was einem Minus von 0,34 Prozent entspricht. Die Diskussion um eine Verlängerung des Lockdowns in Deutschland nimmt an Fahrt auf. Trotz sinkender Infektionszahlen zeichnen sich vor den Bund-Länder-Gesprächen am Mittwoch Verschärfungen bzw. eine Verlängerung der Corona-Maßnahmen ab. Noch gibt es zwar keine formale Entscheidung, wie es nach dem 14. Februar weitergeht. Doch laut Medienberichten hat sich Kanzlerin Angela Merkel am Montagabend in einer Schalte mit CDU/CSU-Ministerpräsidenten für eine öffnungsfreie Lockdown-Verlängerung bis Ende Februar ausgesprochen. Offenbar tendierten auch die Ministerpräsidenten mehrheitlich dazu. Wirtschaftsverbände fordern dagegen eine klare Öffnungsstrategie und zeitnahe erste Schritte.
- Der Euro ist am Dienstag über 1,21 US-Dollar gestiegen. Der Dollar ist zu allen wichtigen Währung unter Druck geraten. Weiterhin steht das geplante Konjunkturpaket der US-Regierung mit einem Volumen von 1,9 Bio. Dollar im Blick. Einige Ökonomen fürchten, dass das Paket zu einer höheren Inflation führen könnte.
- Das nach außen getragene Vertrauen des E-Autobauers Tesla und seines CEO Elon Musk in Kryptowährungen treibt deren Kurse weiter an. Die bekannteste Gattung der Digitalwährungen, der Bitcoin, setzte am Dienstag seine rasante Rekordjagd weiter fort und hat nun sogar die Marke von 50.000 US-Dollar vor Augen. Auf der Plattform CoinMarketCap sprang der Kurs heute auf bis zu 48.003 Dollar und markierte damit ein neues Allzeithoch. Am frühen Nachmittag notierte er zuletzt auf Bitstamp bei gut 46.500 Dollar.
Chartanalysen und Artikel des Tages
- DAX-Tagesausblick: Abwärtsphase gestartet! Ziele bei...
- DOW - Bärischer Zuwachs
- TESLA - Fahrzeug in das nächste Bitcoin-Top kaufen ?!
- SILBER-Tagesausblick: Bullen mit neuer Chance
- BRENT ÖL-Tagesausblick: Kaufdruck nimmt nochmals zu
Unternehmen & Branchen
- Boeing hat nach der Wiederzulassung des Unglücksfliegers 737 MAX im Januar insgesamt 26 Flugzeuge an die Kunden ausgeliefert. Damit wurden zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder mehr Flugzeuge von Boeing ausgeliefert als vom europäischen Konkurrenten Airbus, der im Januar 21 Maschinen auslieferte. Bestellungen verbuchte Boeing im Januar allerdings nur vier.
- Die Fluggesellschaft Singapore Airlines hat sich wegen der Corona-Pandemie mit den Flugzeugbauern Boeing und Airbus darauf geeinigt, bereits bestellte Maschinen zu einem späteren Zeitpunkt abzunehmen. Zudem wandelte das Unternehmen Bestellungen über 14 Boeing-Langstreckenjets vom Typ 787 "Dreamliner" in einen Auftrag über 11 Exemplare des Modells 777-9 um, wie Singapore Airlines am Dienstag mitteilte.
- Der im SDAX notierte Möbelhändler Home24 ist im Schlussquartal 2020 weiter kräftig gewachsen. Die anhaltende Nachfrage nach Möbeln ließ die Umsätze in den letzten drei Monaten 2020 verglichen mit dem Vorjahresquartal währungsbereinigt um 50 Prozent auf 152 Mio. Euro in die Höhe schnellen. Auf Jahressicht hätten die Umsätze entsprechend um 42 Prozent auf 492 Mio. Euro zugelegt.
- Der Werkzeugmaschinenbauer DMG MORI will in diesem Jahr wieder auf Wachstumskurs einschwenken. „Wir sind vorsichtig optimistisch", sagte DMG-Chef Christian Thönes am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Getrieben von Asien habe sich die Nachfrage seit Dezember deutlich belebt. „Ich denke, dass wir sehen werden, dass die wichtigen Werte wie Umsatz und Auftragseingang dann im ersten Quartal wieder anziehen werden." Eine detaillierte Prognose für 2021 will Thönes Anfang März veröffentlichen.
- Die Corona-Pandemie hat den US-Spezialchemiekonzern DuPont das Jahr 2020 verhagelt. Im Schlussquartal lief es aber besser. Der Umsatz stieg um etwa 50 Mio. auf 5,25 Mrd. Dollar - etwa 100 MIO. mehr als Analysten erwartet hatten. DuPont habe ein „starkes Jahresviertel" hinter sich, sagte CEO Ed Breen laut Mitteilung. Die Absatzmengen seien im Vergleich zum Vorquartal in allen Geschäftssegmenten gestiegen. Für 2021 stellte er eine weitere Erholung in Aussicht.
- Die als Tummelplatz für Hobby-Anleger jüngst in die Schlagzeilen geratene Online-Plattform Reddit hat mehr als 250 Mio. Dollar bei Investoren eingeworben, wie das Unternehmen mitteilte. Laut US-Medien wurde Reddit mit sechs Milliarden Dollar bewertet, was einer Verdopplung gegenüber der letzten Finanzierungsrunde von vor einem Jahr entspreche.
- Facebook will vehementer gegen Falschinformationen über die Corona-Pandemie und Impfungen vorgehen. Zudem soll es den Nutzern leichter gemacht werden, sich über Möglichkeiten für eine Impfung zu informieren, heisst es in einem Blog-Posting des Konzerns.
- Laut einem Bericht des Wall Street Journal haben global operierende Großinvestoren wie Carlyle oder T.Rowe Price über 10 Mrd. Dollar in die Ant Group investiert und kommen nach Absage des Börsengangs nun offenbar nicht mehr an ihr Investment.
- Tesla hat mit seiner Entscheidung, in Zukunft auch Kryptowährungen als Zahlungsmittel zu akzeptieren, einen Run auf Bitcoin und Co. ausgelöst. Zudem hat Tesla Bitcoins im Wert von 1,5 Mrd. Dollar erworben, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Laut GLJ Research-Analyst Gordon Johnson überdeckt Teslas Bitcoin-Investment fünf "sehr negative" Entwicklungen. 1. Tesla sieht keine andere Möglichkeit mehr sein Kapital produktiv anzulegen. 2. Teslas Model 3-Marktanteil in China sinkt im Januar von 11,2 Prozent auf 7,6 Prozent. 3. Chinesische Regulierungsbehörden haben sich auf Tesla eingeschossen. 4. Deutsches Werk könnte sich massiv verzögern. 5. Kursreaktion auf Bitcoin-Investment war überzogen.
- Die Stadt Mainz forciert den Ausbau von BioNTech. Der Corona-Impfstoffhersteller solle auf dem Gelände einer Bundeswehr-Kaserne weitere Labors und Büros errichten können, sagte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) der Deutschen Presse-Agentur in Mainz.
- Der frühere langjährige Chef des Darmstädter Merck-Konzerns, Hans Joachim Langmann, ist tot. Der Ex-Manager, der 30 Jahre Vorsitzender der Geschäftsleitung war, sei am Samstag im Alter von 96 Jahren verstorben, teilte der Pharma- und Chemiekonzern mit. Der promovierte Physiker Langmann hatte 1965 das Finanzressort übernommen und stand von 1970 bis 2000 an der Spitze des Unternehmens. Unter seiner Amtszeit habe Langmann Merck zu einem zunehmend international tätigen und weltweit anerkannten Unternehmen ausgebaut, teilte der Konzern mit.
- Siltronic ist nun mehrheitlich in taiwanesischen Hand. Der Chip-Zulieferer GlobalWafers ist bei der Übernahme eigenen Angaben zufolge am Ziel: Er hat sich mittlerweile 50,79 Prozent der Anteile an Siltronic gesichert und damit die Schwelle überschritten, die GlobalWafers selbst zur Bedingung für die Übernahme gemacht hatte. Dabei läuft das Übernahmeangebot für die Aktionäre noch. Doch die Taiwanesen haben ein größeres Aktienpaket von 4,76 Prozent außerhalb des Angebots an der Börse erworben, und dabei weniger bezahlt als die 145 Euro, die sie den Aktionären anbieten. Die Aktionäre können nun noch bis morgen um Mitternacht entscheiden, ob sie ihre Siltronic-Papiere an GlobalWafers geben wollen.
- Der Elektronikhändler Ceconomy fordert einen Fahrplan für die Wiedereröffnung seiner Märkte. Die aktuellen Marktschließungen seien eine große Herausforderung, erklärte Konzernchef Bernhard Düttmann bei der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal (per Ende Dezember) am Dienstag. Das erste Quartal 2020/21 war von lokalen Lockdowns, temporären Marktschließungen sowie Einschränkungen im stationären Handel geprägt. Ceconomy konnte dies durch ein starkes Onlinegeschäft jedoch mehr als ausgleichen. Der Umsatz stieg währungs- und portfoliobereinigt insgesamt um 11,4 Prozent auf 7,5 Mrd. Euro, das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) nahm um 56 auf 346 Mio. Euro zu. Das Nettoergebnis lag mit 204 Millionen Euro 18 Mio. unter dem Vorjahreswert. „Ein starkes Quartal", dessen Eckdaten aber bereits seit Januar bekannt seien, und ein „unsicherer Ausblick", lautete das erste Fazit von Analyst Nicolas Champ von Barclays.
- Der Softwareanbieter Teamviewer hat im vergangenen Jahr wie bereits bekannt seine Rechnungsstellungen (Billings) währungsbereinigt um 44 Prozent auf 460 Mio. Euro gesteigert. Der Umsatz lag bei 455,6 Mio. Euro nach zuvor 390,2 Mio. Im laufenden Jahr soll die Kennziffer Billings auf 585 bis 605 Mio. Euro zulegen, die Ebitda-Marge dabei zwischen 55 bis 57 Prozent liegen. Bereits 2023 will Teamviewer die Erlöse unter anderem dank zusätzlicher Produkte und kleineren Übernahmen bis über eine Milliarde Euro steigern.
- Der US-Diagnostik-Spezialist Quidel erwägt laut der Nachrichtenagentur Bloomberg einen Zusammenschluss mit dem Biotech- und Gendiagnostikunternehmen Qiagen. Die Amerikaner seien bereits auf Qiagen zugetreten. Die Überlegungen befänden sich aber in einem frühen Stadium. Es sei daher nicht sicher, ob eine entsprechende Vereinbarung zustande komme.
- Die brummende Halbleitersparte hat dem Lichtkonzern Osram im ersten Quartal per Ende Dezember gute Geschäfte beschert. Zudem griffen Krisenmaßnahmen. Der Geschäftsbereich Opto Semiconductors habe im abgelaufenen Quartal mit seiner bisher höchsten bereinigten Marge auf Basis des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) einen Rekord erzielt. Die vorläufigen Zahlen und die angehobene Jahresprognose von Ende Januar wurden bestätigt.
- Der Reisekonzern TUI hat vergangenen Quartal einen Verlust von 800 Mio. Euro erlitten. TUI gibt sich aber zuversichtlich, dass die Reiselust im Sommer zurückkehrt. Nach Ansicht des Reiseanbieters warten die Menschen nur darauf, dass die Restriktionen aufgehoben werden.
- Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé will bis 2050 klimaneutral wirtschaften und sieht sich dabei auf gutem Weg. „Unsere Projekte in der regenerativen Landwirtschaft zeigen vielversprechende Ergebnisse", erklärte Marco Settembri, Chef des Konzerns für die Region Europa, den Nahen Osten und Nordafrika, am Montag vor Journalisten. Das Unternehmen sei zuversichtlich, Kooperationen mit Bauern und Lieferanten ausbauen zu können, um das angepeilte Netto-Null-Klimaziel zu erreichen. Nestlé werde in den kommenden fünf Jahren 3,2 Mrd. Franken für die Senkung der CO2-Emissionen investieren, davon 1,2 Mrd. in die Förderung von regenerativer Landwirtschaft in der Versorgungskette.
- Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt den Einsatz des AstraZeneca-Impfstoffs bei Erwachsenen in allen Altersgruppen, wie der „Daily Telegraph“ berichtet. In Großbritannien werden auch ältere Menschen mit dem Mittel geimpft. AstraZeneca selbst hat Berichte über eine geringere Wirksamkeit seines Impfstoffs bei älteren Menschen zurückgewiesen.
Politik & Konjunktur
- Wie aus einem Entwurfspapier hervorgeht, zeichnet sich trotz sinkender Infektionszahlen erneut eine Verlängerung des Corona-Lockdowns in Deutschland ab. Als Begründung wird auf die Virusmutationen verwiesen. Mehrere Wirtschaftsverbände insbesondere aus dem Einzelhandel und der Gastronomie forderten unterdessen abermals klare Öffnungsperspektiven.
- Der Mittelstand hat der Corona-Hilfspolitik ein desaströse Noten erteilt. In einer Umfrage des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft sagten 71 Prozent der Firmen, die Beantragung und Auszahlung der staatlichen Wirtschaftshilfen sei bürokratisch und kompliziert. Nur ein Drittel der Firmen ist zufrieden mit der Corona-Politik der Bundesregierung. 47 Prozent sagten, diese sei schlecht oder sehr schlecht.
- Im Streit zwischen der EU und den USA über Subventionen für die Flugzeugbauer Airbus und Boeing wollen die EU und Großbritannien eine zügige Lösung. Die Abschaffung der Zölle auf Flugzeuge würde die Märkte beflügeln, sagte der EU-Botschafter Lambrinidis. China subventioniere seine Flugzeugindustrie zu 100 Prozent. Das sei eine größere Bedrohung für Boeing und Airbus.
- Laut einer CBO-Studie würde die Erhöhung des Mindestlohns in den USA auf 15 Dollar bis 2025 zu 1,4 Mio. weniger Arbeitsplätzen führen, und auch ein um 54 Mrd. Dollar höheres Defizit bis 2031 schaffen. Andererseits würden 900.000 Amerikaner aus der Armut befreit.
- An diesem Dienstag beginnt im US-Senat das Amtsenthebungsverfahren gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump. Zum Auftakt steht eine Debatte darüber auf dem Programm, ob das Verfahren verfassungsgemäß ist, obwohl der Republikaner bereits aus dem Amt ausgeschieden ist. Wenn eine Mehrheit der Senatoren dies bejaht, werden von Mittwoch an die Ankläger des Repräsentantenhauses und die Verteidiger Trumps über mehrere Sitzungstage hinweg ihre Argumente vortragen.
- Am Dienstag lag die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz laut Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) erstmals seit über drei Monaten unter der Schwelle von 75. Trotz sinkender Infektionszahlen zeichnen sich vor den Bund-Länder-Gesprächen am Mittwoch Verschärfungen bzw. eine Verlängerung der Corona-Maßnahmen ab. Noch gibt es keine formale Entscheidung, wie es nach dem 14. Februar mit dem Corona-Lockdown weitergeht. Doch die „Bild-Zeitung“ berichtete, dass Kanzlerin Angela Merkel am Montagabend in einer Schalte mit CDU/CSU-Ministerpräsidenten für eine öffnungsfreie Lockdown-Verlängerung bis Ende Februar gekämpft haben. Offenbar tendierten auch die Ministerpräsidenten mehrheitlich dazu. Bei der SPD soll es demnach Uneinigkeit geben. Mehrere sozialdemokratisch Regierungschefs plädierten eher für Lockerungsperspektive, darunter Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD): „Ich erwarte (...) von der Bund-Länder-Schalte am Mittwoch, dass wir uns trotz der Unsicherheiten mindestens auf einen gemeinsamen Rahmenplan einigen können, möglichst gekoppelt an Inzidenzen und der Auslastung unserer Intensivmedizin", sagte der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) der dpa.
- Wirtschaftsforscher aus Europa und den USA haben für das Programm Next Generation EU (NGEU) zur Überwindung der Folgen der Coronakrise Änderungen gefordert. „Die aktuellen Vorgaben, die Mittel für Klimaschutz und Digitalisierung einzusetzen, sind kaum durchzusetzen. Es fehlt eine Ausrichtung auf grenzüberschreitende Projekte mit europäischer Ausstrahlung“, sagte ifo-Präsident Clemens Fuest bei der Vorstellung des Berichts „Beyond the Coronavirus Crisis: Investing for a Viable Future“. „Gegenwärtig ist das Programm zu sehr auf zusätzliche Ausgaben verengt, und es stellt nicht sicher, dass das Geld sinnvoll ausgegeben wird“, heißt es in dem Papier. Besser wäre es den Wissenschaftlern zufolge, wenn die Länder sich spezifische Ziele setzten und nach eigenem Ermessen entschieden, wie sie diese Ziele erreichten. Die Mitgliedsstaaten sollten dann an Erfüllung dieser Ziele gemessen und entsprechende Unterstützung erhalten. Die Volkswirte empfehlen, die Mittel stärker zu verwenden, um Marktversagen zu überwinden. Beispiel seien eine länderübergreifende Infrastruktur, die den digitalen Wandel unterstütze oder eine Steigerung der Effizienz des öffentlichen Sektors, der den gesellschaftlichen Zusammenhang stärke. Die Ausgaben sollten nicht Initiativen einzelner Länder duplizieren.
- Nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes sind im Januar 2021 in Deutschland 103.804 Menschen gestorben. Das waren 18 Prozent beziehungsweise 15.925 Menschen mehr als in den Jahren 2017 bis 2020 durchschnittlich im Januar gestorben waren.
- Die Produktion der italienischen Industrieunternehmen ist im Dezember wider Erwartungen gesunken - 0,2 Prozent, wie die Statistikbehörde Istat mitteilte. Von Analysten erwartet wurde hingegen ein Anstieg um durchschnittlich 0,3 Prozent, nachdem die Erzeugung im Vormonat um 1,4 Prozent gesunken war.
- Der lange Lockdown hinterlässt Spuren und drückt die Stimmung im deutschen Mittelstand, wie das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer zeigt. Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen sinkt im Januar um 4,2 Zähler auf nun -14,8 Saldenpunkte. Trotz des deutlichen Rückgangs ist das Stimmungsniveau damit allerdings noch weit vom Rekordtief des ersten Lockdowns (-42,5 Saldenpunkte im April 2020) entfernt.
- Der sich abzeichnende längere Lockdown führt in der Wirtschaft zu immer mehr Unmut. Verbände fordern einen Öffnungsplan bzw. die Perspektive einer schrittweisen Lockerung, sonst drohe eine Insolvenzwelle. Vor allem in der Gastronomie und im Handel wird die Stimmung zunehmend schlechter. „Wir brauchen dringend klare Kriterien, wann und unter welchen Voraussetzungen unsere Betriebe wieder geöffnet werden", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), Ingrid Hartges. Bund und Länder müssten eine klare Öffnungsperspektive schaffen, forderte auch der Handelsverband Deutschland (HDE). Ein Stufenplan für den Weg aus dem Lockdown müsse für den Einzelhandel auch bei Inzidenzwerten über 50 Lockerungsmaßnahmen vorsehen, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. „Denkbar wären Öffnungen unter noch strengeren Vorgaben für die maximale Kundenzahl oder verschärfte Hygieneregeln." Diese können nach Ansicht des Handelsverbands bei weiter sinkenden Corona-Zahlen gelockert werden. Ähnlich äußerte sich der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm. „Die deutsche Industrie benötigt einen verlässlichen Fahrplan mit einheitlich anwendbaren Kriterien für eine sichere und faire Öffnung der Wirtschaft, wo immer dies epidemiologisch verantwortbar ist“.
- Vor den Bund-Länder-Beratungen am Mittwoch warnen mehrere Ministerpräsidenten davor, die Corona-Auflagen in Deutschland vorschnell zu lockern. Bislang gilt der Lockdown bis zum 14. Februar. Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) sagte der „Wirtschaftswoche", man werde nicht umhinkommen, den Lockdown noch einmal zu verlängern. Er gehe von Einigkeit in dieser Schlüsselfrage aus. Das sei angesichts des immer noch hohen Infektionsgeschehens und der Mutationen zwingend. Die Regierungschefinnen und -chefs der Bundesländer beraten morgen mit Bundeskanzlerin Merkel darüber, wie es dann weitergeht.
- FDP-Chef Christian Lindner forderte die Bundesregierung auf, Regeln für eine Öffnung vorzulegen, vor allem für den Einzelhandel und für Bildungseinrichtungen. „Die „nationale Kraftanstrengung“ darf nicht länger nur darin liegen, Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft möglichst lange geschlossen zu halten“, sagte Lindner der dpa.
- Die deutschen Exporte sind im vergangenen Jahr 2020 deutlich eingebrochen. Die Ausfuhren sanken gegenüber dem Vorjahr um 9,3 Prozent auf 1204,7 Mrd. Euro, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Die Importe fielen 2020 um 7,1 Prozent niedriger aus als im Jahr 2019. Im vergangenen Dezember sind die Exporte gegenüber dem Vormonat bereinigt um 0,1 Prozent gestiegen und die Importe um 0,1 Prozent gesunken. Kalender- und saisonbereinigt lag der Überschuss der Außenhandelsbilanz im Dezember 2020 bei 16,1 Mrd. Euro.
- Wie das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) und das Statistische Bundesamt mitteilten, ist die Fahrleistung der mautpflichtigen Lastkraftwagen mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen im Januar saison- und kalenderbereinigt gegenüber Dezember 2020 um 3,2 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Januar des Vorjahres war die Lkw-Maut-Fahrleistung um 1,3 Prozent höher. Im Vergleich zur Situation vor der Coronakrise lag sie um 2,2 Prozent höher, nimmt man den Jahresdurchschnitt vor der Krise (März 2019 bis Februar 2020) als Maßstab.
- EZB-Präsidentin Christine Lagarde sieht in der Pandemie weiterhin Gefahren für die wirtschaftliche Erholung. „Der erneute Anstieg der Neuinfektionen, die Mutationen des Virus und die strikten Eindämmungsmaßnahmen stellen ein erhebliches Abwärtsrisiko für die wirtschaftliche Aktivität im Euroraum dar“, sagte Lagarde vor dem EU-Parlament. Der Start der Impfungen sei hingegen das „Licht am Ende des Tunnels“.
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