Lagarde: EZB setzt Dekarbonisierung der Unternehmensanleihen fort
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Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones) - Die Europäische Zentralbank (EZB) wird die Dekarbonisierung ihres Unternehmensanleiheportfolios nach Aussage von EZB-Präsidentin Christine Lagarde im nächsten Jahr fortsetzen. Lagarde sagt in ihrer Anhörung vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments laut veröffentlichtem Redetext, dass die Dekarbonisierung der EZB-Unternehmensportfolios 2023 und 2024 auf einem Weg fortgeführt werde, der die Ziele des Pariser Abkommens unterstütze. Das geschieht nach ihrer Aussage auf drei Wegen:
1. Anleihen von Unternehmen mit hohem CO2-Abdruck werden durch Anleihen mit weniger hohem ausgetauscht ("Tilting")
2. Anleihen mit relativ hohem CO2-Abdruck werden fällig
3. Emittenten der von der EZB gehaltenen Anleihen arbeiten daran, ihren CO2-Fußabdruck zu verringern
"Mit Blick auf die Zeit nach 2024 ist der EZB-Rat entschlossen, Möglichkeiten zu prüfen, wie die weitere Dekarbonisierung unserer Unternehmensportfolios auf einem Weg sichergestellt werden kann, der die Ziele des Pariser Abkommens unterstützt, ohne unser Ziel der Preisstabilität zu beeinträchtigen", sagte Lagarde weiter. Sie bezog sich dabei auf die Möglichkeit, dass die EZB die Tilgungsbeträge fällig werdender Anleihen aus dem PEPP-Programm nicht wieder anlegt. Damit fiele die Möglichkeit weg, wie unter Punkt 1 beschrieben zu handeln.
Lagarde zufolge will die EZB ihre Klimamaßnahmen weiter überprüfen, um sicherzustellen, dass sie weiterhin zweckmäßig sind. Sie wolle sich dabei auf die Bereiche konzentrieren, in denen die Risiken am größten sind und die EZB den größten Beitrag leisten könne.
Lagarde bekräftigt in ihrer einleitenden Rede außerdem die geldpolitischen Grundbotschaften des Statements von 26. Oktober.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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