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12:48 Uhr, 26.11.2024

MÄRKTE EUROPA/Leichter - Autotitel leiden unter Zollankündigungen

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Von Herbert Rude

DOW JONES--Europas Börsen zeigen sich am Dienstagmittag überwiegend etwas leichter. Der DAX fällt um 0,7 Prozent auf 19.266 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,9 Prozent auf 4.758 Punkte nach. Unter Druck stehen mit den Sorgen vor einem Handelskrieg vor allem die Titel der Automobilkonzerne. Dagegen halten sich die Titel der Telekom-Branche und des Versicherungssektors weiterhin relativ gut.

Belastet wird die Stimmung von Aussagen des zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump. Er will mit Amtsantritt Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Waren aus Kanada und Mexiko verhängen sowie zusätzliche 10 Prozent auf alle chinesischen Importe. Der mexikanische Peso und der Kanada-Dollar geraten daraufhin ebenfalls unter Druck. Die Ankündigung von Zöllen auf mexikanische und kanadische Einfuhren dürfte das USMCA-Freihandelsabkommen mit den USA auf eine harte Probe stellen, heißt es am Markt. Bei den Ankündigungen dürfte es sich nur um ein Eröffnungssalvo handeln - Trump hatte im Wahlkampf Zölle von mehr als 60 Prozent auf chinesische Waren angekündigt.

Der Euro kann sich am Mittag sogar etwas erholen und notiert knapp über der Marke von 1,05 Dollar. An den Anleihenmärkten sorgt die Sorge vor einer tieferen Rezession für weiter fallende Renditen.

Zölle auf Mexiko-Importe könnten für deutsche Autobauer zum Problem werden

Die Trump-Ankündigungen erwischen die Märkte auf dem falschen Fuß. Noch zum Wochenauftakt hatten sich gerade die betroffenen Autoaktien sowie die Titel der Luxusgüterhersteller deutlich erholt. Nun fallen Stellantis um 4,8 Prozent, VW um 2,6 Prozent und Daimler Truck um 3,8 Prozent. "Gerade die Zölle gegen Mexiko würden auch die deutsche Automobilindustrie treffen. Denn hier wird häufig in Mexiko produziert, um die fertigen Fahrzeuge anschließend in die USA zu verkaufen", so QC Partners.

Auf der anderen Seite setzen die Marktteilnehmer auf die altbekannten Favoriten: Im DAX steigen Rheinmetall um 1,3 Prozent auf 617 Euro und markieren wieder neue Allzeithochs, und Deutsche Telekom gewinnen mit ihrer günstigen Wettbwerbsposition in den USA 0,8 Prozent auf 29,80 Euro, damit stehen sie so hoch wie nach dem Platzen der TMT-Blase Anfang der 2000er Jahre nicht mehr. Munich Re liegen unverändert im Markt.

Bayer mit Roter Laterne - Roche rot mit Medikamenten-Flop

Bayer wiederum bauen die Verluste aus und liegen nun 4,3 Prozent auf 19,08 Euro hinten. Mit dem Fall unter die Unterstützung von 20 Euro hat die Abwärtsdynamik zugenommen. Hier dürften auch Algotrader auf den Plan gerufen worden sein.

Roche (-1,9%) hat mit einem neuartigen Lungenkrebsmedikament einen Rückschlag erlitten. In einer späten Phase-3-Studie, bei der Tiragolumab in Kombination mit dem zugelassenen Medikament Tecentriq zum Einsatz kam, wurde das primäre Ziel des Gesamtüberlebens nicht erreicht. Daneben hat Roche die Übernahme von Poseida Therapeutics einschließlich der Zelltherapie-Kandidaten und der dazugehörigen Plattformtechnologien für rund 1 Milliarde Dollar bekannt gegeben. Inklusive Meilensteinzahlungen könnte sich der Gesamtwert der Transaktion auf bis zu 1,5 Milliarden Dollar belaufen. Vontobel wertet den Kauf positiv. Die Übernahme passe zu der neuen Strategie des Pharmakonzerns und sollte das Wachstum bis zum Ende der Dekade stützen.

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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.757,53        -0,9%      -42,34      +5,2% 
Stoxx-50                4.279,33        -0,7%      -29,66      +4,5% 
DAX                    19.266,44        -0,7%     -138,76     +15,0% 
MDAX                   26.253,83        -0,8%     -215,64      -3,3% 
TecDAX                  3.390,66        -0,4%      -14,51      +1,6% 
SDAX                   13.345,05        -1,2%     -165,36      -4,4% 
FTSE                    8.251,37        -0,5%      -40,31      +7,2% 
CAC                     7.195,12        -0,9%      -62,35      -4,6% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,21                    -0,00      -0,37 
US-Zehnjahresrendite        4,30                    +0,02      +0,42 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Di, 8:01  Mo, 17:26    % YTD 
EUR/USD                   1,0495        -0,0%      1,0475     1,0485    -5,0% 
EUR/JPY                   161,48        -0,1%      161,39     161,88    +3,8% 
EUR/CHF                   0,9301        -0,0%      0,9297     0,9305    +0,2% 
EUR/GBP                   0,8360        +0,1%      0,8351     0,8347    -3,6% 
USD/JPY                   153,89        -0,1%      154,07     154,41    +9,2% 
GBP/USD                   1,2553        -0,1%      1,2544     1,2561    -1,3% 
USD/CNH (Offshore)        7,2659        +0,3%      7,2687     7,2470    +2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD                93.053,10        -1,5%   94.376,50  96.322,40  +113,7% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  69,39        68,94       +0,7%      +0,45    -0,8% 
Brent/ICE                  73,45        73,01       +0,6%      +0,44    -1,7% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                  47,35        47,91       -1,2%      -0,56   +26,1% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             2.614,30     2.628,89       -0,6%     -14,59   +26,8% 
Silber (Spot)              30,23        30,38       -0,5%      -0,14   +27,2% 
Platin (Spot)             929,53       945,00       -1,6%     -15,48    -6,3% 
Kupfer-Future               4,07         4,10       -0,8%      -0,03    +2,9% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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