Lähmung der japanischen Wirtschaft droht
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Stuttgart (BoerseGo.de) - Noch immer sind die langfristigen Folgen der Katastrophe, die über Japan hereingebrochen ist, schwer einzuschätzen. Nach den verheerenden Zerstörungen und den schrecklichen Verlusten für die Menschen, werfen drohende wirtschaftliche Belastungen ihre Schatten voraus. "Kurzfristig wird es angesichts der verheerenden und für die Menschen sehr schlimmen Zerstörungen und der mittlerweile stattfindenden stromsparenden Maßnahmen zu einem deutlichen Einbruch der japanischen Industrieproduktion kommen", erklärt Ortansa Becker, Kapitalmarktanalystin der W&W Asset Management.
Dreh- und Angelpunkt für die weitere Entwicklung sei das Ausmaß der atomaren Katastrophe. Bei einer sich zuspitzenden atomaren Katastrophe blieben die wirtschaftlichen Belastungen nicht auf eine Region begrenzt, sondern könnten sich langfristig auf das ganze Land und vor allem auf den für Japans Wirtschaft wichtigen Großraum Tokio auswirken. "Das käme einer Lähmung der gesamten Wirtschaft gleich. Denn letztlich würde es bedeuten, dass Industrieunternehmen in einem großen Teil Japans über einen längeren Zeitraum hinweg ihre Produktion nicht wieder aufnehmen können", so die Expertin.
Je länger die kritische Situation anhält, desto wahrscheinlicher werde eine Belastung der europäischen und der weltweiten Konjunktur aufgrund der engen globalen Handelsverflechtungen bzw. der internationalen Arbeitsteilung. Durch den Stillstand einiger japanischer Unternehmen, die teils eine hohe Spezialisierung aufweisen, entstünden Lieferunterbrechungen. Hält der Zustand an, werde sich auch die deutsche Wirtschaft auf lange Sicht diesen indirekten Belastungsfaktoren nicht entziehen können.
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