Kurzfristige Belastungen an den Aktienmärkten
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Nachdem die Aktienmärkte in der letzten Woche - ausgehend von den USA - abrupt ihre „Wohlfühlphase“ beendet haben, muss auch für diese Woche zunächst mit weiteren kurzfristigen Belastungen an den Aktienmärkten gerechnet werden. Dafür verantwortlich zeigen sich neben durchwachsenen Gewinnberichten auch wieder aufflammende Wachstumsdiskussionen. Das Sicherheitsbedürfnis der Anleger hat mit entsprechenden Umschichtungen in den Rentenmarkt wieder zugenommen.
An den Aktienmärkten wurden in der letzten Woche insbesondere in den USA wichtige technische Unterstützungslinien unterschritten. Der daraus resultierende Abwärtsdruck dürfte sich auch in Europa zunächst noch verstärken. In Deutschland rücken beim DAX mit 4100 und beim EuroStoxx50 mit 2900 Punkten mittelfristig wichtige Unterstützungsbereiche ins Visier, bei denen die derzeitige Konsolidierungsbewegung als weitgehend beendet angesehen werden kann. Dies setzt jedoch voraus, dass sich insbesondere das Gewinnbild nicht deutlich verschlechtert. In Europa geht die Berichtssaison erst nächste Woche in die heiße Phase. „Bislang sehen wir wenig Veranlassung, unser positives Gewinnbild für Europa zu revidieren“, sagt COMINVEST-Fondsmanager Matthias Grimm. „Insgesamt profitiert Europa von weiteren Restrukturierungserfolgen und somit einem etwa einjährigen Nachlauf gegenüber dem amerikanischen Gewinnzyklus.“ In dieser Woche erhalten die Marktteilnehmer einen ersten Vorgeschmack von Philips (Montag), SAP, Nokia, Novartis (Donnerstag) und Ericsson (Freitag). Abgerundet wird dies durch Umsatzzahlen von Roche (Dienstag) und L’Oreal (Mittwoch). Während sich bei den Technologiewerten die Erwartungshaltung nach der letzten Woche eher eingetrübt hat, zeichnen sich für die defensiveren Pharmawerte positive Überraschungen ab. Dabei haben sich zuletzt die Anleger in diesem defensiven Sektor bereits vorsichtig positioniert. Auch in den USA werden in dieser Woche erste Gewinnberichte aus den defensiven Sektoren erwartet: Eli Lilly (Montag), Coca-Cola, Johnson & Johnson, Pfizer (Dienstag) und McDonalds (Donnerstag). Von IBM, Ford und General Motors sollten nach den bereits erfolgten Gewinnwarnungen von den endgültigen Zahlen in dieser Woche keine negativen Impulse ausgehen. Andererseits ist die Erwartungshaltung bei Bank of Amerika (Montag) und J.P. Morgan Chase (Mittwoch) sehr hoch. Auch bei Intel (Dienstag) ist nach Vorabberichten mit einer freundlichen Berichterstattung zu rechnen. Die Internetfirmen Ebay, Yahoo und Amazon.com werden dagegen eher im unteren Bereich liegen. Andere Technologiewerte wie Texas Instruments (Montag), Motorola (Mittwoch) und Xerox (Donnerstag) sollten das bereits negative Sentiment nicht weiter eintrüben und somit eher stabilisierende Marktreaktionen herbeiführen können.
Die Renditen am europäischen Rentenmarkt liegen wieder in der Nähe der historischen Renditetiefs. Ursache waren die schwachen Daten aus den USA, die Befürchtungen im Hinblick auf die allgemeine weltwirtschaftliche Entwicklung aufkommen ließen. Auch in der kommenden Woche ist mit schwachen Daten zum zukünftigen konjunkturellen Ausblick zu rechnen. So erwarten wir sowohl beim Philadelphia Fed Index (USA) als auch beim ZEW-Indikatoren (D) und den Belgischen Zentralbank-Indikator rückläufige Werte. Angesichts der wieder aufgeflammten Konjunkturbefürchtungen dürften die Inflationsängste in den USA eher in den Hintergrund treten. Während die Konsumentenpreise am Mittwoch weniger inflatorische Tendenzen aufweisen sollten, ist bei den Produzentenpreisen nicht zuletzt wegen der gestiegenen Energie- sowie Rohstoffpreise eine Tendenz zu steigenden Preisen zu erwarten. Dies kann zudem aus den letzten Gewinnberichten der Unternehmen abgeleitet werden, die über einen zunehmenden Preisdruck auf der Inputseite klagen. Insgesamt erwarten wir jedoch eine leicht freundliche Woche am Rentenmarkt.
Quelle: ADIG
Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,8 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.
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